Ein Blick hinter die Kulissen mit Alina Schälling Montag, 21. März 2022

In unserem Format „Ein Blick hinter die Kulissen mit…“ stellen wir Ihnen einmal im Monat Lehrende oder Mitarbeitende der Hochschule vor, die Sie im Laufe Ihres Studiums am Campus Lingen am Institut für Duale Studiengänge (IDS) oder vorher beim Informationsprozess kennenlernen können. Dieses Mal im Interview: Alina Schälling.

Alina Schälling ist gelernte Industriekauffrau und seit 2019 bei uns am Institut für Duale Studiengänge in der Verwaltung tätig. Dort ist sie unter anderem für die Koordination von studienergänzenden Brückenkurse, die Abgabe schriftlicher Ausarbeitungen sowie die Koordination von Prüfungseinsichtsnahmen der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, Engineering technischer Systeme, Technologieanalyse, -engineering und -management sowie Führung und Organisation zuständig. Außerdem studiert Schälling selbst dual im berufsintegrierend Bachelorstudiengang Management betrieblicher Systeme (MbS) - Betriebswirtschaft.

Was sind Ihre Aufgaben am IDS?

Schälling: Ich bin Bindeglied zwischen den Studierenden und Lehrenden, beispielsweise bei der Abgabe schriftlicher Ausarbeitungen oder Fragen zu Noten. Eine weitere Hauptaufgabe ist das Bearbeiten von Anträgen und Bescheinigungen und die daraus resultierende Zusammenarbeit mit dem Studierendensekretariat und dem Prüfungsamt.

Sie studieren inzwischen selbst dual – Was gefällt Ihnen am Konzept des dualen Studiums? Und wieso haben Sie sich selbst dafür entschieden?

Schälling: Das Konzept gefällt mir wegen der Verzahnung von Theorie und Praxis. Durch das duale Studium kann ich die Studieninhalte direkt in meiner praktischen Arbeit anwenden. Gerade beim MbS-Studium finde ich es sehr schön, dass die Arbeit und das Studium parallel ablaufen und beides direkt miteinander verbunden wird.

Sie haben Ihre Arbeitszeit reduziert, um dem Studium gerecht zu werden. Um wie viel Prozent haben Sie reduziert und würden Sie diese Reduktion so weiterempfehlen?

Schälling: Ich habe meine Arbeitszeit von einhundert auf sechzig Prozent reduziert. Als MbS-Studierende kann ich die Reduktion empfehlen, weil ich dadurch weiterhin eine ausgeglichene Work-Life-Balance halten kann. Ich arbeite montags bis mittwochs acht Stunden täglich und habe freitags und samstags Vorlesungen. Durch die Reduktion meiner Arbeitszeit kann ich Arbeit, Studium und Freizeit besser unter einem Hut bringen. Das Studium besteht ja auch nicht nur aus Vorlesungen, sondern auch aus Lernen, Hausarbeiten schreiben etc.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit am liebsten?

Schälling: Mir macht es sehr viel Spaß, mit Menschen Kontakt zu haben und den Studierenden zu helfen. Spannend ist besonders die Vielfältigkeit der Anliegen der Studierenden und Lehrenden und die unterschiedlichen Charaktere. Das ist schön. Deshalb möchte ich auch später mit Menschen arbeiten - ob im Bereich des Bildungswesens oder eher im Personalwesen kann ich zurzeit noch nicht sagen. 

Welcher Moment aus Ihrer bisherigen Zeit am IDS ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?

Schälling: Die erste Zeugnisvergabe, die ich 2020 miterleben durfte. Auch wenn diese unter Coronabedingungen stattfand, war es sehr schön, dass sich 300 Studierende über ihr Bachelorzeugnis freuen durften. Für mich ist es besonders bewegend, wenn ich die Geschichten der Absolvent*innen kenne und sie nicht nur „Gesichter” für mich sind. Ich freue mich jetzt schon auf meine eigene Zeugnisvergabe.

Beschreiben Sie bitte das IDS in wenigen Worten.

Schälling: Vielfältig auf jeden Fall und viele junge Mitarbeitende. Wie würde ich das IDS noch beschreiben? Agil passt vielleicht auch ganz gut.

Sie haben das IDS sowohl aus der Perspektive als Mitarbeiterin als auch aus der Perspektive als Studentin kennengelernt. Wo sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Perspektiven?

Schälling: Sehr gute Frage. Eine Gemeinsamkeit ist die Notwendigkeit von Zusammenarbeit. Das merke ich als Mitarbeiterin: Jede*r hat zwar ihren*seinen Teil, aber trotzdem müssen wir miteinander agieren und zusammenarbeiten. Und das merke ich als Studierende auch. Anfangs dachte ich, dass vielleicht jede*r eher für sich selbst lernt und arbeitet. Aber ich habe gemerkt, dass wir als Studierende sehr viel zusammen machen, beispielsweise gemeinsam lernen.

Zu den Unterschieden: Als Studierende und Mitarbeitende habe ich oft gemerkt, dass Studierende den organisatorischen Ablauf hinter dem Studium weniger greifen können. Das zeigt sich vor allem in Fragen zum Studium. Dadurch, dass ich als Mitarbeiterin die Prozesse hinter dem Studium kenne, habe ich ein größeres Verständnis dafür, dass Änderungen nicht willkürlich möglich sind, weil dahinterliegende Abläufe nicht anders abgewickelt werden können.

Kam es zu witzigen oder komischen Situationen dadurch, dass Sie Studentin und Mitarbeiterin des IDS sind?

Schälling: Ja, auf jeden Fall mit einigen Lehrenden. Es ist natürlich komisch, wenn ich die Lehrenden auch per “du” kenne und auch mal privat mit denen rede und dann begegnen wir uns in der Vorlesung in anderen Rollen, also als Studierende und Lehrende*r. Im letzten Semester bin ich durch ein Modul durchgefallen, weil ich nicht so viel gelernt hatte. Das erfahren dann auch die Kolleg*innen. Es ist zwar nicht schlimm, durchzufallen, doch etwas unangenehm, wenn Arbeitskolleg*innen einen ansprechen oder es wissen.

Wie haben Sie die Onlinelehre wahrgenommen?

Schälling: Die Onlinelehre hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist die entstehende Freizeit und Flexibilität, weil Vorlesungen an jedem Ort besucht werden können und Fahrtwege entfallen. Aber dadurch hat auch das Kennenlernen der Kommilition*innen und das typische Studienleben mit gemeinsamen Unternehmungen gefehlt. Mir ist das Lernen in der Onlinelehre auch schwieriger gefallen. Einerseits ist die Gefahr der Ablenkung höher. Andererseits war es mir teilweise unangenehm, den Kommiliton*innen und Lehrenden Fragen zu stellen, wenn ich etwas nicht verstanden habe, weil ich sie nicht gut gekannt habe. Der Austausch in der Präsenzlehre ist besser. Ab und zu Onlinelehre ist vielleicht okay, aber immer würde ich mich da nicht sehen.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

Schälling: Den Großteil meiner Freizeit verbringe ich mit meinen zwei Pferden. Direkt nach der Arbeit gehe ich eigentlich immer zum Pferdestall. Ab und zu gehe ich gern mal zum Spinning, aber den Löwenanteil meiner Freizeit nutze ich für die Pferde und das Reiten.

Welchen Ort möchten Sie irgendwann einmal bereisen?

Schälling: Ich möchte unbedingt in die USA reisen. Mein Traum ist es, wirklich mal einen Monat frei zu haben und dann mit einem Bulli oder Camper durch Amerika zu fahren und eine ganze Küste und viele Städte kennenzulernen. Ich war selbst noch nie in Amerika und mich reizt die Vielfältigkeit des Landes.

Haben Sie eine Buchempfehlung?

Schälling: Früher habe ich sehr viel gelesen, aber durch Arbeit und Studium fehlt mir ein wenig die Zeit zum Lesen, deshalb höre ich viele Hörbücher, beispielsweise bei der Hausarbeit. Ich höre sehr gern Psychothriller, aber auch Horrorhörbücher. Vor allem die Hörbücher von Arno Strobel mag ich. Momentan höre ich „Mörderfinder“, aber auch „Sharing“ von ihm kann ich sehr empfehlen. Wobei das schon ein spezielles und düsteres Genre ist, das nicht jede*r mag.

Welche Tüte können Sie nicht aufmachen, ohne direkt alles aufzuessen?

Schälling: Eine Tüte Chips oder Nachos wird nach dem Öffnen bei mir immer geleert. Deswegen kaufe ich mir inzwischen auch immer die kleinen Tüten. Für das schlechte Gewissen lieber eine kleine als eine große Tüte essen.

Welche Sprache würden Sie gerne sprechen und warum?

Schälling: Spanisch klingt sehr schön in meinen Augen. Ob ich die wirklich irgendwann lerne, weiß ich nicht. Um eine Sprache richtig zu lernen, ist es manchmal besser, eine längere Zeit in dem Land zu leben und zu arbeiten. Ich hatte zu meiner Schulzeit Französisch und ich weiß heute nichts mehr davon.

Was ist Ihre beste Eigenschaft?

Schälling: Ich bin ein sehr positiver und offener Mensch – sowohl beruflich als auch privat. Auch in stressigen Situationen bin ich gelassen und optimistisch, dass alles irgendwie funktionieren wird.

Welche Superkraft hätten Sie gern?

Schälling: Ich würde gern fliegen können, um andere Länder zu bereisen. Durch das Fliegen hätte ich mehr Zeit, da für die Anreise weniger Zeit benötigt wird.

Was können Sie nicht, würden Sie aber gern kennen?

Schälling: Ich kann überhaupt nicht pfeifen. Auch wenn es nur eine kleine Sache ist, beneide ich die Menschen, die laut pfeifen können, weil ich es einfach nicht hinbekomme, egal wie oft ich es probiere.

Worüber sind andere Menschen bei Ihnen oft überrascht?

Schälling: Mir wird oft gesagt, dass ich beim ersten Kennenlernen arrogant oder zickig rüberkomme, obwohl ich eigentlich sehr locker und entspannt bin und auch lachen kann. Anscheinend wirke ich auf andere eher angespannt und verschlossen. Es überrascht einige, dass ich sehr offen bin und „nie” Vorurteile habe.

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