Wechsel des Mentor*innensprechers Montag, 9. August 2021

Im Februar haben wir bereits über das Mentor*innenprogramm, als wichtigen Baustein des dualen Studiums am Campus Lingen, berichtet. Nun widmen wir uns den Mentor*innensprechern. Im Interview mit dem ehemaligen Sprecher Hannes Cerny und dem „Neuen“ – Steffen Bültel – reden wir über ihre Motivation und die Aufgaben eines Mentor*innensprechers.

Bevor wir beginnen – Wer sind die Beiden eigentlich?

Hannes Cerny ist 21 Jahre alt und hat gerade sein Zeugnis für den dualen Bachelor im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen erhalten. Sein Kooperationsunternehmen war das Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG in Werlte, welches er damals bei unserem Bewerbertag (inzwischen Talent Day) kennengelernt hat. Für ein duales Studium hat er sich aufgrund des ausgeprägten Theorie-Praxis-Transfers entschieden. Seine Freizeit verbringt er gerne mit seiner Familie und Freund*innen. Neben anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten hat er sich seit 2019 als Mentor engagiert und war bis zum Juni 2021 als Mentor*innensprecher aktiv.

Der zwanzigjährige Steffen Bültel studiert ebenfalls Wirtschaftsingenieurwesen und hat gerade das vierte Semester abgeschlossen. In den Praxisphasen arbeitet er bei der Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeugbau GmbH. Außerhalb des dualen Studiums spielt er Gitarre, schraubt an Oldtimern, fotografiert und engagiert sich an verschiedenen Stellen für Kinder- und Jugendarbeit. Seit 2020 ist er fester Bestandteil des Mentor*innenprogramms und tritt nun die Nachfolge von Hannes Cerny an.

Warum sind Sie Mentoren geworden?

Cerny: Ich bin Mentor geworden, um mehr Leute kennenzulernen und mich noch besser zu vernetzen. Ich habe mich schon immer viel ehrenamtlich engagiert und habe dann auch in Lingen nach einer Möglichkeit gesucht, mich einzubringen. Da hat mich das Mentor*innenprogramm am meisten angesprochen und mit seinem Konzept überzeugt.

Bültel: In meiner Studienanfangszeit haben die Mentor*innen ganz großen Eindruck hinterlassen. Der Slogan des Mentor*innenprogramms „Eure Ansprechpartner*innen für fachlichen Rat, vernetzende Partys und den Wohlfühlfaktor im Studium“ ist mir in Erinnerung geblieben. Besonders der Punkt mit dem Wohlfühlfaktor im Studium hat mich beeindruckt. Ich finde, das Mentoring ist eine ganz wertvolle Arbeit am Campus Lingen und davon wollte ich ein Teil sein. Zusätzlich bildet man sich selbst durch das Programm weiter; das hat mich in meiner Entscheidung bestärkt.

Wie lange ist man im Amt als Mentor*in bzw. Mentor*innensprecher*in aktiv?

Bültel: Studierende können sich zwei Jahre lang als Mentor*in engagieren. Da es nicht sinnvoll ist, direkt im ersten Jahr Mentor*innensprecher*in zu werden, nimmt man erst im zweiten Jahr die Arbeit als Mentor*innensprecher*in, i.d.R. für ein Jahr, auf.

Was sind die Aufgaben eines*r Mentor*innensprechers*in?

Bültel: Zu den Aufgaben gehört die Koordination des gesamten Teams, d.h. der*die Mentor*innensprecher*in muss immer den Überblick über aktuelle Themen haben. Gleichzeitig ist er*sie auch Ansprechperson für die einzelnen Arbeitsgruppen des Mentor*innenteams und muss dementsprechend alle anstehenden Aufgaben in den Arbeitsgruppen im Blick haben. Er*sie führt auch ein paar langfristige Projekte durch, z. B. die Entwicklung einer Satzung. Die Kommunikation zwischen Mentor*innen und den Studierenden ist eine weitere Aufgabe. Weiterhin hält er*sie den Kontakt zur Studierenden- und Unternehmensbetreuung (Stube), zum IDS und zur Hochschule allgemein. Außerdem sollte man möglichst immer bei allen Veranstaltungen und Treffen da sein. Präsenz ist ein wichtiges Stichwort in Bezug auf den*die Mentor*innensprecher*in. Die Position ist also schon zeitintensiv.

Erst vor kurzem hat sich neben den Sprecher*innen der Mentor*innenrat etabliert. Welchen Nutzen hat dieser?

Cerny: Der Mentor*innenrat ist 2020 entstanden, um die Sprecher*innen in ihrer Position zu unterstützen. So sind neben den Mentor*innensprecher*innen zwei weitere Personen im Rat vertreten. Es war uns wichtig, dass die Zusammenarbeit gut funktioniert, weshalb sich die Sprecher*innen die beiden beratenden Mentor*innen aussuchen durften. Wir haben dabei aber auch berücksichtigt, dass verschiedene Geschlechter aus unterschiedlichen Studiengängen vertreten sind, um möglichst viele Perspektiven im Rat abzubilden.

Bültel: Für mich als Mentor*innensprecher ist der Rat in erster Linie eine zusätzliche Möglichkeit, Entscheidungen zu durchdenken und abzustimmen. Gleichzeitig ist der Rat auch in gewisser Weise eine Verteilung der Verantwortungslast und der Koordination, da aus allen Arbeitsgruppen jemand vertreten ist.

Herr Cerny, was war Ihr Lieblingsmoment in Ihrer Zeit als Mentor*innensprecher und welcher als Mentor allgemein?

Cerny: Als Mentor waren die Präsenzveranstaltungen meine Lieblingsmomente, vor allem 2019 das Erstsemesterwochenende mit den Studierenden und das Teambuildingevent des Mentor*innenteams intern. Das waren Momente, die ich so schnell nicht vergessen werde. Als Mentor*innensprecher war natürlich ein ganz besonderer Moment, als ich für die Position gewählt wurde und die Freude über die Wahl.

Wie ist es für Sie die Position des Mentor*innensprechers abzugeben?

Cerny: Mir war es wichtig, ein bisschen mehr Struktur in das Mentor*innenprogramm hereinzubringen und herauszustellen, wer wir eigentlich sind. Dies habe ich geschafft. Das Thema Satzung gebe ich an Steffen weiter und freue mich darüber, dass er das nun angehen möchte. Da ich weiß, dass ich die Position in gute Hände gebe, fällt mir der Abschied ein bisschen leichter. Ich sag immer, du kannst Hannes aus den Mentor*innen nehmen, aber nicht den Mentor aus Hannes. Ich bin mir sicher, dass die Mentor*innen mich noch häufig zu Gesicht bekommen werden.

Gab es auch schwierige Situationen, denen Sie als Mentor*innen ausgesetzt waren?

Cerny: Bislang konnten wir alle Situationen meistern. Die Corona-Pandemie ist natürlich auch für uns Mentor*innen eine Herausforderung, weil es schwieriger ist, die Studierenden online zu erreichen. Bei denen, die letztes Jahr angefangen haben, konnten wir zu Beginn immerhin noch in Kleingruppen etwas unternehmen. Ansonsten mussten all unsere normalen Veranstaltungen ausfallen. Alles auf online umzustellen, war in den zwei Jahren als Mentor definitiv die größte Herausforderung für mich.

Haben Sie Sich durch das Engagement als Mentor*innensprecher besonders entwickelt, Herr Cerny?

Cerny: Es ist auf jeden Fall eine Aufgabe, an der ich weitergewachsen bin. Ich habe mich in sozialer Hinsicht noch weiter vernetzt und viele Leute kennengelernt. Auf persönlicher Ebene habe ich an Organisations- und Kommunikationsfähigkeit etwas dazu gelernt. Ich bin sehr froh, dass ich die Position übernommen habe und würde es jederzeit wieder tun.

Herr Bültel, was war Ihre Motivation sich als Mentor*innensprecher aufzustellen?

Bültel: Corona hat es noch schwieriger gemacht, alle Mitglieder des Mentor*innenteams kennenzulernen. Daher wollte ich mich noch besser in das Team integrieren. Außerdem möchte ich meine Fähigkeiten in Bezug auf Leitung, Organisation und Koordination ausbauen. Diese Themen interessieren und motivieren mich sehr. Zusätzlich wollte ich meine Ideen und die der Gruppe voranbringen und umsetzen.

Was meinen Sie, womit haben Sie Ihre Kommiliton*innen von sich überzeugt und welche Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach unverzichtbar für diese Position?

Bültel: Ich glaube, ich bin im allerersten Moment eher der ruhigere Typ, der im Hintergrund zusieht, wie alles abläuft. Wenn ich dann warm geworden bin, bewege ich mich gerne auf Menschen zu und bin bemüht, ein sympathisches Klima zwischen den Menschen herzustellen. Das könnte sie überzeugt haben. Hinsichtlich der Eigenschaften sollte man auf jeden Fall organisiert sein und ein gutes Zeitmanagement mitbringen. Eine wichtige Eigenschaft ist auch, dass man nicht von seinem Handyklingelton genervt sein darf, da man der*die Ansprechpartner*in für alle ist.

Herr Cerny, wie ist es für Sie, dass Herr Bültel jetzt Ihren Platz eingenommen hat und was möchten Sie Herrn Bültel noch mit auf den Weg geben?

Cerny: Erstmal hat es mich sehr gefreut, dass Steffen sich bereit erklärt hat, die Aufgabe des Mentor*innensprechers zu übernehmen. Er hat es eben schon ausgeführt, dass die Position viel Arbeit mit sich bringt, aber mit ihm ist da auf jeden Fall die richtige Person gewählt worden. Ich denke, er hat da schon einen guten Plan entwickelt, wie er seine Amtszeit angehen möchte. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich ihm weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen werde, wenn er dies möchte. Um auf den Kern der Frage zurückzukommen: Ich muss ihm da gar nicht viel mit auf den Weg geben, weil er auch abseits des Mentor*innenprogramms schon viel Erfahrung gesammelt hat. Als Mentor*innensprecher muss er einfach aktiv sein und auf einer neutralen Ebene zwischen der Hochschule und den einzelnen Arbeitsgruppen des Mentor*innenprogramms vermitteln.

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