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Projektlaufzeit:
01.08.2020 - 30.07.2021
Antragsteller/in:
Prof. Dr. Olaf Hemker
Drittmittelgeber/Förderlinie:
BISP – Bundesinstitut für Sportwissenschaften
Fakultät:
Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Fördersumme:
€ 34.187,03
Projektzusammenfassung:

Im Reitsport werden seit ca. 15 Jahren synthetische Zuschlagsstoffe neben speziellen Sanden  in Reitböden eingesetzt mit dem Ziel die Reiteigenschaften der Böden vor allem in den Disziplinen Springen und Dressur zu verbessern. Von diesen Zuschlagsstoffen werden Einflüsse erwartet auf die sportfunktionalen Eigenschaften der Tretschichten wie Scherfestigkeit, Kraftabbau und Energierückgewinnung beim Bodenkontakt der Pferde. Daneben erwartet man eine Unterstützung der grundlegenden bodenfunktionalen Eigenschaften wie Standfestigkeit der Böden, die Wasserhaltung, und das Bodengefüge. Diese Parameter sind insgesamt für das vertrauensvolle  Zusammenspiel von Reitern und Pferd und für eine optimale Leistung sehr wichtig. Synthetische Zuschlagsstoffe werden aktuell verbreitet im Spitzensport und bei olympischen Turnieren eingesetzt, und erfahren zunehmend eine Verbreitung im Breitensport.

Die Einzelheiten zu den eingesetzten synthetischen Zuschlagsstoffen sind weitgehend unbekannt. Reitböden unterliegen einer hohen mechanischen Beanspruchung. Infolge von Reibung kommt es zum Abrieb der synthetischen Bestandteile und es entstehen Stäube aus Mikrokunststoffen. Die synthetischen Zuschlagsstoffe sind als Beimischung zu den Reitsanden wegen ihrer gesundheitlichen und umweltbezogenen Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt in der Fachwelt und im Politischen Umfeld und auch im Baugenehmigungsrecht einzelner Länder seit geraumer Zeit besonders in die Kritik geraten.

Deshalb ist es notwendig, das Materialverständnis wesentlich zu vertiefen. Dies umfasst die stoffliche Zusammensetzung der verschiedenen eingesetzten synthetischen Zuschlagsstoffe, die strukturellen und größenmäßigen Veränderungen der Kunststoffe im Sandgemisch während der Handhabung wie der Bodenpflege sowie in der mehrjährigen Nutzung unter den Belastungen im täglichen Reitsport.  Es gibt keine systematischen Untersuchungen zu den Materialveränderungen und zu den unterschiedlichen Austragswegen der synthetischen Stoffe aus dem Reitplatz heraus in die Umwelt. Auch die notwendige Art der schadensfreien Entsorgung der Zuschlagsstoffe der verbrauchten  Reitböden bzw. der Tretschichten ist nicht erschöpfend geklärt. Der Projektfokus liegt auf den Maßnahmen zum tieferen Materialverständnis der synthetischen Zuschlagsstoffe im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt und der Klärung von alternativen, unbedenklichen, biologisch abbaubaren Zuschlagsstoffen.

Die FLL Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V. in Zusammenarbeit mit der FN Deutsche Reiterliche Vereinigung e. V. zuständig für die Förderung des Spitzenreitsports mit dem angeschlossenen Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) überarbeitet zur Zeit die Reitplatzempfehlungen von 2014 (Empfehlungen für Planung, Bau und Instandhaltung von Reitplätzen). In den neuen FLL Empfehlungen werden angesichts des dringenden Handlungsbedarfs weitergehende Aussagen erwartet zu den synthetischen Zuschlagsstoffen als dies in der Ausgabe von 2014 möglich war. Schon zur Ausgabe 2014 gab es einen Transfer von Praxis und Wissenschaft mit anschließendem Eingang in die Empfehlungen. Es waren wissenschaftliche Erkenntnisse eingeflossen aus u. a. zwei Forschungsprojekten an der Hochschule Osnabrück zur „Qualität und Dauerhaftigkeit von Reitplätzen“ und zu „Monitoring von Nährstoffein- und -austrägen auf Reitplätzen“. Der Wissenschaftstransfer zwischen den Beteiligten hat sich bewährt.

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