Stadt und Raum

44M0495

Master

Deutsch

5.0

nur Sommersemester

Das Modul setzt auf lebendige Recherchen zur Stadt und zur Architektur. Wie dazwischen Freiraum entsteht, wie er bestimmt und geprägt wird, ist Augenmerk der Inhalte. 

1 Semester

Den Studierenden wird ein Blick auf die Stadt als Abfolge von definierten Raumtypologien vermittelt. Ausgehend vom ursächliches Topos der Sesshaftwerdung (Niederlassung, Ansiedlung, Dorf) wird nach Klärung des räumlichen Typus "Europäische Stadt" über Stadtmodelle der Industrialisierung bis hin zur Stadt der Moderne und deren Auflösung während der Nachmoderne ein Überblick über die Städte als Modelle ihrer Gründer und Entwerfer gegeben. Nach einer historischen Einordnung sind dann allgemeine, räumliche Grundmerkmale dieser Stadtform darzustellen. Diese Darstellungen münden in zeitgemäßen Entwicklungstendenzen von beispielhaften europäischen Stadtregionen. Als Lernziel wird das Denken in Typen, Modellen und Konzepten geschult. Für das gegenwärtige Verschwimmen der Stadträume wird ein Ablesen von typologischen Raumformationen von Stadt ermöglicht. Dabei soll die Aufmerksamkeit auf den gleichzeitig seriellen und variablen Kontext des Modells Stadt und seiner vielfältigen Freiräume gelegt werden. Unter Berücksichtigung der sich ständig wandelnden Stadt wird ein Augenmerk auf die wachsenden und schrumpfenden Städte und Stadtregionen und Agglomerationsräume gelegt. Da sich einige Raumtypen und räumliche Entwicklungen auch am eigenen Studienstandort ablesen lassen, wird es neben den Vorlesungen auch Tagesexkursionen geben. In diesem Modul wird gezielt auf ein sachliches Verständnis des Siedelns gesetzt und dieses auf den Freiraum bezogen. Kontext und Einmaligkeit erfahren verbale und planerische Beschreibung. Der städtische Freiraum wird nicht mehr isoliert auf sich selbst bezogen verstanden. Abschließend werden Perspektiven und Entwicklungstendenzen hin zu einem nachhaltigen Stadtmodell der Zukunft diskutiert.

Das Modul „Stadt und Raum“ wird die Entwicklung des Raumes ´Stadt´ ausgehend vom historisch geprägten Verständnis des unmittelbar erlebten Stadtraumes bis hin zur globalen Stadt diskutieren. Dabei wird als Gradmesser einerseits das Bild des geschlossenen Stadtraums, andererseits das des offenen Raumkonzeptes polarisiert. Aufgezeigt wird eine visuelle und anschauliche Herangehensweise an die Phänomene Stadt und Raum. Sichtbar werden Zusammenhänge von Stadtraum (Länge, Breite Höhe, Akzent, Umschlossenheit, ...), Stadtgestalt (Nähe, Ferne, Enge, weite...), Stadtwahrnehmung (Atmosphäre, sinnliche Wahrnehmung, Wirkungen als individuelle Leiberfahrung) und Stadtgefühl (dunkel, bedrückend, offen, luftig). Rationales Wissen und emotionales Spüren sollen ineinander gespiegelt werden. Daraus folgen Diskussionen zu Wirkungsfragen im Entwurf.

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

• Hausarbeit oder
• Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
• mündliche Prüfung

Standardprüfungsleistung: Hausarbeit

In Absprache je nach Hausarbeitsthema

Kenntnis der europäischen Stadt und der grundlegenden historischen Entstehungshintergründe grundlegende Kenntnis allgemeiner Entwurfsstrategien zur Sicherung europäischer Stadtqualitäten (Stadtraum: z.B. Quartier, Blockrand, gefasster Platz, Straße …; Stadtkonzept: z.B. zeitgemäße Konzepte von Nachhaltigkeit, Stadtökologie, Stadt der kurzen Wege, Ab in die Mitte …)

Die Studierenden haben ein breites Wissen über konkrete Raumbilder, Raumkonstruktionen und Raumutopien der Stadt. Dazu werden Motive, Leitbilder, Ziele, Instrumente und Methoden zwischen Stadt und Raum gefestigt.

Die Studierenden erlangen vertiefte Kenntnisse in speziellen Fragen des sinnlich erfahrbaren Raumes und der Stadt und können Konzepte hinsichtlich ihrer Zuordnung ablesen und einschätzen sowie deren Vor- und Nachteile benennen, beschreiben und diskutieren.

Die Studierenden kennen Analyseformate und Konzepte für unterschiedliche Raumansprüche und können vorhandene Stadtmodelle und Raumbilder unterschiedlichen Epochen und Stadtbildern zuordnen.

Die Studierenden entwickeln ein Verständnis der Bezüge zwischen Stadt und Raum und können durch Transfer von Konzepten und Erfahrungen Impulse für nachhaltige Entwicklungsprozesse in Stadtregionen stärken.

In diesem Modul erlernen die Studierenden den Wert von seriösen und damit öffentlich kommunizierbaren Recherchen. So werden zunächst keine Interpretationen erwartet, sondern am Sachargument entlang kommunizierte Zusammenhänge zur Landschaftsarchitektur, zum Freiraum und zur Stadt. 

Es werden Forschungsmethoden erprobt und an Hand der Zwischenergebnisse auf ihre Eignung hin befragt.  

Die Studierenden sind in der Lage, mit den für Stadt und Raum relevanten Termini und Begriffen gezielt und konzeptionell zu kommunizieren, d. h. Entwicklungsoptionen zu veranschaulichen und Raumkonzepte zu diskutieren.

Das Modul erweitert das Sachwissen zum Zusammenhang von Stadt, Architektur und Freiraum wesentlich. Damit reicht es in das berufliche Selbstverständnis der Landschaftsarchitektur hinein. Theoretische Kenntnis und methodische Arbeitsweise verhelfen zu reflektierter Wahrnehmung der Belange im künftigen Beruf und im Alltag. 

• Manzke, Dirk

• Manzke, Dirk