Grundlagen der Landschaftsplanung

Fakultät

Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL)

Version

Version 1 vom 13.08.2025.

Modulkennung

44B0626

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Formelle Landschaftsplanung ist das zentrale Planungsinstrument von Naturschutz und Landschaftspflege. Sie macht Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege räumlich konkret und ist damit Grundlage vorsorgenden Handelns auf örtlicher und überörtlicher Ebene. Informelle Landschaftsplanung sucht nach Bildern und Strategien, um gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren Landschaften zu verstehen und Visionen für eine nachhaltige Entwicklung zu entwerfen.
Die formelle Landschaftsplanung erarbeitet für definierte Planungsräume umfassende Informationen zu Landschafts(Ökosystem)funktionen und Raumnutzungen. Sie zeigt sich hieraus ergebende Handlungserfordernisse für Natur und Landschaft auf und entwickelt zielgerichtete Maßnahmen. Informelle Landschaftsplanung legt den Schwerpunkt auf Methoden der ko-kreativen Analyse und Entwicklung von Landschaften, in die insbesondere auch die Wahrnehmungen der sie nutzenden, pflegenden und verändernden Menschen eingehen.
Im Zusammenwirken von formeller und informeller Planung entstehen Entwicklungsvorstellungen zur Zukunft unserer Landschaften und Ideen für Strategien, Planungen und Projekte.
Inhalt des Moduls sind u.a. die grundlegenden Aufgaben und Arbeitsweisen, Planungs-, Umsetzungs- und Beteiligungsprozesse sowie Integration der Landschaftsplanung in das System räumlicher Planungen in Deutschland. In einem Übungsteil werden Arbeitsschritte der (erfinderischen) Bestandsaufnahme und Bewertung, Entwicklung von Zielen und Szenarien, Raumbildern und die Aufbereitung und Darstellung der Ergebnisse anhand aktueller Aufgabenstellungen erprobt.

Lehr-Lerninhalte

Vertiefte Lehrinhalte zu:

  • Aufgaben der Landschaftsplanung vor dem Hintergrund aktueller Trends der Raumentwicklung,
  • Arbeitsschritten und Methoden ökologisch orientierter Planung: Auswertung planerischer Grundlagen, Erhebung und Bewertung von Landschaftsfunktionen, Entwicklung von Zielen und Maßnahmen, 
  • Planungsinstrumenten der Landschaftsplanung und der räumlichen Gesamtplanung auf der regionalen und kommunalen Ebene: z.B. Landschaftsplan, Landschaftsrahmenplan, Grünordnungsplan, Regionalplan, Flächennutzungsplan, 
  • rechtlichen Grundlagen und Verfahren bei der Aufstellung und Integration von landschaftsplanerischen Konzepten,  
  • Zusammenwirken von formellen und informellen Instrumenten,
  • Raumvisionen, Raumbilder als Ausdruck von Zukunftsvorstellungen von Landschaften,
  • Methoden der Raumerkundung und erfinderischen Analyse und zur Kommunikation in der Planung,
  • Umgang mit Komplexität in landschaftlichen Transformationsprozessen, z.B. in Form von Maßstabssprüngen und (temporären) räumlichen Interventionen/Experimenten
  • Umweltprüfung in der Bauleitplanung: Verhältnis von Bauleitplanung und Landschaftsplanung,
  • Perspektiven der Landschaftsplanung u. a. vor dem Hintergrund der Europäischen Landschaftskonvention ELC.

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Vorlesung-
25Übung-
5SonstigesGeländetermin, Ortsbesichtigung
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
35Prüfungsvorbereitung-
25Arbeit in Kleingruppen-
Benotete Prüfungsleistung
  • Klausur oder
  • Hausarbeit oder
  • mündliche Prüfung
Unbenotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
Bemerkung zur Prüfungsart

benotete Standardprüfungsleistung: Klausur, 2-stündig (eine alternative Prüfungsform ist ggf. von der prüfenden Person auszuwählen und bei Veranstaltungsbeginn bekannt zu geben)

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Klausur: 2-stündig

unbenotete Hausarbeit: 5 Seiten Text (A 4) und 5 Seiten Pläne/Grafiken (A 3)

Empfohlene Vorkenntnisse

Kenntnis von grundlegenden Begriffen zu Natur und Landschaft aus dem gleichnamigen Modul des ersten Semesters

Wissensverbreiterung

Studierende verstehen die Grundzüge landschaftsplanerischer Aufgabenstellungen, Arbeitsweisen und Prozesse. Sie verstehen die Ziele und Aufgaben der Freiraumsicherung und Landschaftsentwicklung auf unterschiedlichen Maßstabsebenen.

Wissensvertiefung

Studierende können Daten auswählen und strukturiert darstellen, Bewertungen von Landschaftsfunktionen nachvollziehen und daraus Ziele ableiten. Sie können Planungsaufgaben den verschiedenen Ebenen der Landschaftsplanung und der räumlichen Gesamtplanung zuordnen. Sie können Raumerkundungen konzipieren und Prozesse zum Entwerfen von Raumbildern skizzieren.

Wissensverständnis

Studierende können Entstehungsprozesse von Wissen nachvollziehen, Zielwissen verstehen und Transformationswissen generieren. 

Nutzung und Transfer

Studierende können Arbeitsschritte zur Entwicklung landschaftsplanerischer Zielvorstellungen und Zukunftsvisionen für Planungsräume exemplarisch selbst durchführen und deren Ergebnisse auf ähnliche Aufgaben transferieren.

Wissenschaftliche Innovation

Studierende diskutieren aktuelle Fragen der Landschaftsplanung im Kontext von Landschaftstransformationen rund um die Landwende. 

Kommunikation und Kooperation

Studierende lernen landschaftsplanerische Konzepte einer kritischen Analyse und Bewertung zu unterziehen und diese Ergebnisse verständlich und anschaulich zu präsentieren und in der Diskussion zu vertreten.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Studierende nähern sich einem Verständnis des Berufsfelds der Landschaftsplanung, indem sie typische Arbeitsweisen und aktuelle professionelle Diskussionen kennenlernen.

Literatur

Auhagen, Axel, Klaus Ermer & Rita Mohrmann (Hrsg.): Landschaftsplanung in der Praxis. Stuttgart, 2002

Bruns, Diedrich, Andreas Mengel & Elke Weingarten: Beiträge der flächendeckenden Landschaftsplanung zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme.

Hrsg. BfN: Bonn - Bad Godesberg, 2005 Landschaftsplanung.

Christian Albert (Hrsg.), Carolin Galler (Hrsg.), Christina von Haaren (Hrsg.). 2., vollst. überarb. und erw. Auflage 2022.

Jessel, Beate & Kai Tobias: Ökologisch orientierte Planung. Stuttgart, 2002

Wolfgang Riedel, Horst Lange Lange, Eckhard Jedicke, Markus Reinke (Hrsg.): Landschaftsplanung, Berlin Heidelberg 2016

Bundesamt für Naturschutz (BfN); Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR): Den Landschaftswandel gestalten. Potenziale der Landschafts- und Raumplanung zur modellhaften Entwicklung und Gestaltung von Kulturlandschaften vor dem Hintergrund aktueller Transformationsprozesse, 2014.

Schultz, Henrik: Landschaften auf den Grund gehen: Wandern als Erkenntnismethode beim Großräumigen Landschaftsentwerfen, Berlin: Jovis, 2014

Aktuelle Artikel u.a. aus den Fachzeitungen Naturschutz und Landschaftsplanung, Garten + Landschaft Informationsportale im Internet: www.bfn.de/themen/planung.html (mit Hinweisen auf weitere Portale)

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Landschaftsentwicklung
    • Landschaftsentwicklung B.Eng. (01.09.2025)

  • Freiraumplanung
    • Freiraumplanung B.Eng. (01.09.2025)

    Modulpromotor*in
    • Schultz, Henrik
    Lehrende
    • Schliemer, Claudia
    • Schultz, Henrik