Migrationssensible Konzepte und Kompetenzen in Organisationen

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 4.0 vom 29.04.2015

Modulkennung

22M0854

Modulname (englisch)

Sensitive Migration Concepts and Skills in Organizations

Studiengänge mit diesem Modul

Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe (M.A.)

Niveaustufe

4

Kurzbeschreibung

Dieses Modul vermittelt den Studierenden einen Einblick in die sozioökonomischen Determinanten und Ressourcen von Gesundheit und in die gesundheitliche Situation von Menschen mit Migrationshintergrund. Gegenstand der Lehre sind interdisziplinäre Theorieansätze zu Migration, Akkulturation und Gesundheit und ihr Transfer auf Entwicklungsfragen in Praxisfeldern, z.B. der Sozialen Arbeit.

Lehrinhalte

Die Studierenden beschäftigen sich mit den personalen sowie sozioökonomischen Determinanten und Ressourcen von Gesundheit und der gesundheitlichen Situation von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie setzen sich mit interdisziplinären Theorieansätzen zu Migration, Akkulturation und Gesundheit auseinander und überprüfen ihre Anwendbarkeit in verschiedenen Praxisfeldern der Sozialen Arbeit. Die Studierenden bewerten die Forschungslage im Bezug auf Gesundheitsstand, Gesundheits- und Krankheitswissen und –verhalten, subjektive Krankheitstheorien sowie Inanspruchnahmeverhalten von Gesundheitsleistungen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Sie kennen intra- und interethnische sowie statusgruppenbezogene Gesundheitsunterschiede und -gemeinsamkeiten. Auf der Grundlage von multifaktoriellen Migrations-, Akkulturations- und Gesundheitsmodellen prüfen sie Handlungsoptionen der Sozialen Arbeit in den Bereichen primäre, sekundäre und tertiäre Prävention. Sie setzen sich ferner mit kommunalen, nationalen und internationalen gesundheitspolitischen Strategien auseinander um unterschiedliche Gesundheitsversorgungsstrukturen verstehen und Einschränkungen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung identifizieren und verstehen zu können.

Folgende Lehrinhalte werden inhaltlich vermittelt:

• Gesundheitsunterschiede und -gemeinsamkeiten unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, sozialer Lage, Milieu, ethnischer Zugehörigkeit und Statusgruppe• Theorien zu Migration, Akkulturation und Gesundheit• Probleme und Besonderheiten der Diagnostik• Gesundheits- und Krankheitswissen und –verhalten • Subjektive Krankheitstheorien• Inanspruchnahme und -möglichkeiten von Gesundheitsdiensten • Kommunale, nationale und internationale gesundheitspolitische Strategien• Handlungsoptionen der Sozialen Arbeit in verschiedenen Praxisfeldern und in den Bereichen primäre, sekundäre und tertiäre Prävention

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden kennen Determinanten von Gesundheit und Krankheit und die gesundheitliche Situation sowie die Lebenslagen von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie haben sich mit multifaktoriellen Theorieansätzen zu Gesundheit, Krankheit und Akkulturation auseinandergesetzt und kennen migrations- und kultursensible Konzepte der Gesundheitsversorgung sowie Zugangsmöglichkeiten und -barrieren von Menschen mit Migrationshintergrund zur Gesundheitsversorgung.
Wissensvertiefung
Die Studierenden kennen die Möglichkeiten, Arbeitseinkommen in einer Marktwirtschaft zu erzielen. Sie können die Notwendigkeit sozialpolitischer Maßnahmen begründen sowie gleichzeitig die mit ihnen einhergehenden Schwierigkeiten kritisch beleuchten.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden sind aufgrund ihrer Wissensbasis in der Lage, für unterschiedliche Praxisfelder sozialarbeiterische Handlungsoptionen in den Bereichen primäre, sekundäre und tertiäre Prävention zu entwickeln.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können Forschungsergebnisse und empirische Befunde für kollegiale Fallberatungen und Konzeptentwicklungskonferenzen mündlich oder schriftlich präsentieren und dabei zielgruppenspezifische Anforderungen berücksichtigen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können Theoriestand, Handlungsoptionen und Forschungsbedarfe im Bereich Migration und Gesundheit in der Region in Expertennetzwerken vorstellen und erläutern.

Lehr-/Lernmethoden

Präsentationen, Gruppenarbeit, Selbststudium, Bearbeitung von Fallbeispielen, Analyse von Gruppenprogrammen und Konzepten, Internet-Recherchen und E-Learning-Methoden

Empfohlene Vorkenntnisse

Keine

Modulpromotor

Riecken, Andrea

Lehrende

Riecken, Andrea

Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
45Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
55Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
25Literaturstudium
25Prüfungsvorbereitung
Literatur

Bade, K. J./Emmer, P. C./Lucassen, L./Oltmer, J. (Hg.) (2008). Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert vom 17. Jahrhundert zur Gegenwart. Ferdinand Schöningh: Paderborn.Butterwege, C. (2010). Armut von Kindern mit Migrationshintergrund: Ausmaß, Erscheinungsformen und Ursachen. VS: Wiesbaden.Classen, G. (2008). Sozialleistungen für MigrantInnen und Flüchtlinge. Von Loeper Literaturverlag: Karlsruhe.Herwartz-Emden, L./Riecken, A. (2001). Frauen in der Migration. In A. Franke/A. Kämmerer (Hg.). Klinische Psychologie der Frau. Ein Lehrbuch. Göttingen: Hogrefe, S. 581-611Marschalck, P./Wiedl, Karl Heinz (2001). Migration und Krankheit (IMIS-Schriften, Bd. 10). Universitätsverlag Rasch: Osnabrück.Meier-Braun, K.-H./Weber, R. (Hg.). Integrationsland Deutschland. Begriffe - Fakten – Kontroversen. Kohlhammer: Stuttgart.Riecken, A. (2009). Aussiedler in der Gesundheitsversorgung – Ein Modell zum Erwerb interkultureller Kompetenz. In J.-E. Schäfer (Hg.). Alter und Migration. Tagungsband der 15. Gerontopsychiatrischen Arbeitstagung des Geriatrischen Zentrums an der Universität Tübingen. Frankfurt: Marbuse-Verlag, S. 76-111Treichler, A./Cyrus, N. (Hg.) (2004). Handbuch Soziale Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft. Brandes & Apsel: Frankfurt a.M.Von Wogau, R./Eimmermacher, H./Lanfranchi, A. (Hg.) (2004). Therapie und Beratung von Migranten. Systemisch-intekulturell denken und handeln. PVU: Weinheim.Wansing, G./Westphal, M. (Hg.). Behinderung und Migration: Inklusion, Intersektionalität und Diversität: Intersektionale Perspektiven. Springer VS: Heidelberg.Zick, A. (2010). Psychologie der Akkulturation. Neufassung eines Forschungsbereichs. VS: Wiesbaden.

Prüfungsleistung
  • Mündliche Prüfung
  • Hausarbeit
  • Klausur 1-stündig und Assignment
  • Klausur 2-stündig
  • Referat
Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch