Handlungsfelder der Gesundheitsförderung und Prävention im Hebammenwesen

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 2.0 vom 09.03.2016

Modulkennung

22B0319

Modulname (englisch)

Health Promotion and Prevention in Midwifery

Studiengänge mit diesem Modul

Midwifery (B.Sc.)

Niveaustufe

2

Kurzbeschreibung

Hebammen kommt in den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention auf vielen Ebenen der Versorgungsgestaltung eine wichtige Rolle zu. Hebammen können in der reproduktiven Lebensphase von Frauen individuelle Ressourcen und physiologische Prozesse ermitteln und unterstützen. Durch ihre Schlüsselfunktion und die besondere Betreuungsbeziehung im Übergang zur Elternschaft haben Hebammen die Möglichkeit jungen Familien eine gesunde Lebensführung als realistische Alternative nahe zu bringen bzw. zu unterstützen, dies ebenso als gesellschaftspolitische Forderung zu formulieren und möglicherweise auf höherer Ebene Strukturen hierfür zu schaffen. Es werden Interventionszeitpunkte für Gesundheitsförderung und Prävention sowie lerntheoretische Modelle bezogen auf das individuelle, gesundheitsfördernde Verhalten vorgestellt und auf das Tätigkeitsfeld von Hebammen übertragen.

Lehrinhalte

1 Gesundheitsförderung und Prävention
1.1 Gesundheitsförderungs- und Präventionsbegriff
1.2 Interventionsebenen
1.3 Ansätze der Gesundheitsförderung und Prävention

2 Modelle für gesundheitsschädigendes/-förderndes Verhaltenz. B. Modell des Risikoverhaltens, Sozial-kognitives Prozessmodell, Modell Locus of Control, Modell des gesundheitlichen Bewusstseins, Transtheoretisches Modell der Stadien der Veränderung

3 Gesundheitsförderung und Prävention in der Hebammenarbeit
3.1 Gesundheitsförderung und Prävention bezogen auf unterschiedliche Zielgruppen
3.2 Gesundheitsförderung und Prävention bezogen auf unterschiedliche Settings

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
- Die Studierenden identifizieren und unterscheiden Interventionsstufen und -ebenen der Gesundheitsförderung und Prävention.
- Die Studierenden verfügen über ein breites Wissen wesentlicher Inhalte der unterschiedlichen Ansätze zu Gesundheitsförderung und Prävention.
- Die Studierenden kennen und unterscheiden verschiedene lerntheoretische Modelle für gesundheitsschädigendes/-förderndes Verhalten.
- Die Studierenden erkennen Barrieren und fördernde Faktoren zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen.

Wissensvertiefung
- Die Studierenden erkennen die Rolle von Hebammen bei der Umsetzung von gesundheitsfördernden Konzepten auf der Mikro, Makro- und Metaebene des Gesundheitswesens.
- Die Studierenden erkennen die Bedeutung lerntheoretischer Modelle für individuelles, gesundheitsförderndes Verhalten für das professionelle Hebammenhandeln.
- Die Studierenden übertragen zentrale Ansätze der Gesundheitsförderung und Prävention auf das professionelle Hebammenhandeln.

Können - instrumentale Kompetenz
- Die Studierenden geben Beispiele für den erhöhten Bedarf an gesundheitsfördernden und präventiven Konzepten in der Gesellschaft und erklären diese.
- Die Studierenden identifizieren gesundheitsfördernde und präventive Konzepte im professionellen Hebammenhandeln.
- Die Studierenden bewerten die Qualität von Projekten im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention.

Können - kommunikative Kompetenz
- Die Studierenden reflektieren ihr Selbstverständnis von Gesundheit und Gesundheitsförderung sowie ihre individuellen Erfahrungen mit Gesundheit und Krankheit.
- Die Studierenden können ihre fachliche Expertise nutzen, um Bedingungen für ihr spezifisches Handlungsfeld in allgemeinen Gesundheitsförderungs- und Präventionskonzepten zu formulieren.
- Die Studierenden können den Bedarf von Gesundheitsförderung und Prävention in unterschiedlichen Zielgruppen erkennen, kommunizieren und die Frauen und Familien adressatengerecht über Angebote informieren.

Können - systemische Kompetenz
- Die Studierenden beschreiben, analysieren und beurteilen kritisch Konzepte zur Gesundheitsförderung und Prävention in der eigenen Disziplin und in den Bezugswissenschaften.
- Die Studierenden können einen Transfer von Gesundheitsförderungs- und Präventionskonzepten anderer Disziplinen zum Hebammenwesen herstellen.
- Die Studierenden erkennen Potentiale für Gesundheitsförderung und Prävention innerhalb des eigenen Tätigkeitsbereiches unter Berücksichtigung des Gebots der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Lehr-/Lernmethoden

Die Veranstaltung wird seminaristisch durchgeführt; dazu arbeiten die Studierenden mit unterschiedlichen Seminarbeiträgen, Diskussionsrunden und ausgewählten Texten. Die zentralen Lehr- und Lernmethoden im Kontext des Moduls sind: Diskussionen, Fallstudien, Gruppenarbeiten, Selbststudium und Rollenspiele sowie studentische Referate. Die erarbeiteten Inhalte sind in Fallstudien auf Anwendungsbeispiele zu übertragen.

Empfohlene Vorkenntnisse

Grundverständnis zur Rolle der Hebamme in der Lebensphase von Familienplanung, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillzeit und früher Elternschaft

Modulpromotor

Hellmers, Claudia

Lehrende
  • Hellmers, Claudia
  • zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Friederike
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
60Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
40Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
20Literaturstudium
30Prüfungsvorbereitung
Literatur

Bowden,J.; Manning, V. (2006): Health Promotion in Midwifery. Principles and Practice. 2. Auflage London: Hodder Arnold

Dunkley, J. (2003): Gesundheitsförderung in der Hebammenpraxis. 1. Auflage der deutschen Ausgabe Bern: Hans Huber

Hurrelmann, K.; Klotz, T.; Haisch, J. (ed) (2010): Lehrbuch Gesundheitsförderung und Prävention. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Bern: Hans Huber

Naidoo, J.; Wills, J. (2010): Lehrbuch der Gesundheitsförderung. 2. überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Ausgabe. Gamburg: Verlag für Gesundheitsförderung

Schäfers, R. (2011): Gesundheitsförderung durch Hebammen. Fürsorge und Prävention rund um Geburt und Mutterschaft. Stuttgart: Schattauer Verlag

Schwartz, F.W.; Bandura, B.; Busse, R. (2012): Das Public Health Buch. Gesundheit und Gesundheitswesen. 3. Auflage. München: Urban & Fischer bei Elsevier

Siegrist, J. (2005): Medizinische Soziologie. 6. Auflage. München: Urban & Fischer bei Elsevier

Steinbach, H. (2011): Gesundheitsförderung. Ein Lehrbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe. 3. aktualisierte Auflage. Wien: Facultas Universitätsverlag

Prüfungsleistung
  • Mündliche Prüfung
  • Hausarbeit
  • Referat
Bemerkung zur Prüfungsform

nach Wahl der Lehrenden

Prüfungsanforderungen

Grundlegende Konzepte und Theorien der Gesundheitsförderung und Prävention und ihre Anwendungsfelder im Hebammenwesen

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Wintersemester

Lehrsprache

Deutsch