Elementares Musizieren an der Schnittstelle zum Instrumentalunterricht

Fakultät

Institut für Musik

Version

Version 12.0 vom 04.02.2021

Modulkennung

66B6002

Modulname (englisch)

Elemental Music-Making at the Interface to Instrumental Tuition

Studiengänge mit diesem Modul

Musikerziehung - Elementare Musikpädagogik (B.A.)

Niveaustufe

1

Kurzbeschreibung

Gesang:Die Kenntnisse über physiologische Grundlagen des Stimmeinsatzes und der gesunde aktive Umgang mit der Stimme sind unabdingbar für das sängerische Vorbild sowie die Belastbarkeit im pädagogischen Arbeitsfeld.

Didaktik Gruppen- und Klassenmusizieren:Das Angebot des instrumentalen und vokalen Klassenunterrichts an Allgemeinbildenden Schulen ist für Absolvent*innen ein wichtiges Arbeits- und Betätigungsfeld. Die Didaktik des Klassenmusizierens setzt sich mit den besonderen methodischen Ansprüchen und Qualifikationen dieser Unterrichtsform auseinander. Hier - wie in jeder musikalisch-pädagogischen Arbeit mit Gruppen bzw. Großgruppen - stellen die Arbeitsprinzipien und Musizierformen der Elementaren Musizierpraxis ein großes Potenzial dar, aus dem inhaltlich und methodisch effektive Unterrichtsprozesse entwickelt werden können.

Lehrinhalte
  • Gesang:Atemtechnik, Beherrschen der für den Gesang entscheidenden muskulären Aktionen, Tonbildung und Artikulation, Registerausgleich und Beweglichkeit. Resonanz und Dynamik der Stimme in Bezug auf die individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten. Stimmökonomie und Stimmgesundheit.

    Didaktik Gruppen- und Klassenmusizieren:
  • Musik und Bewegung
  • Metrum und Rhythmus
  • Stimmbildung und Solmisation
  • Noten- und Musiklehre
  • Einsatz elementarer Instrumente
  • Musikalisches Gestalten mit außermusikalischen Materialien
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Gesang:
Die Studierenden verfügen über grundlegende Kenntnisse bzgl. des Umgangs mit der Singstimme.

Didaktik Gruppen- und Klassenmusizieren:
Die Studierenden kennen die Thematik gruppendynamischer Prozesse in Instrumental- und Vokalklassen und haben Kenntnis über verschiedene Methoden der Wissens- und Kompetenzvermittlung. Sie verfügen über die Arbeitsprinzipien und Gestaltungsmöglichkeiten der Elementaren Musizierpraxis.
Wissensvertiefung
Gesang:
Die Studierenden beherrschen ihre Stimme in physiologisch richtiger Weise.

Didaktik Gruppen- und Klassenmusizieren:
Die Studierenden können einen Transfer herstellen zwischen den Belangen des instrumentalen und vokalen Lernens und den Möglichkeiten der Elementaren Musizierpraxis. Sie sind in der Lage, Klassenmusiziermodelle zu beschreiben, zu definieren und sie den individuellen Gegebenheiten des Berufsalltags anzupassen. Sie können die Qualität der Spieltechnik eines Instrumentalisten/einer Instrumentalistin auch an den verwandten Instrumenten (etwa den verschiedenen Streichinstrumente, Holz- und Blechblasinstrumente) im Bereich des Klassenmusizierens beurteilen und verfügen über einen entsprechenden Kriterienkatalog. Im Singklassenunterricht sind die Studierenden in der Lage, kindgerechte Stimmbildung anzubieten, die Hörfähigkeit und die rhythmisch-metrische Sicherheit sowie das Verständnis für musikalische Formen vor allem durch Erarbeitung von Liedern zu entwickeln. Sie können Tonvorstellungen mithilfe der Relativen Solmisation vermitteln und den diatonischen Tonraum in Dur und in Ansätzen auch in Moll systematisch im Unterricht erweitern.
Können - instrumentale Kompetenz
Gesang:
Die Studierenden setzen die erworbenen Fähigkeiten beim Musizieren ein.

Didaktik Gruppen- und Klassenmusizieren:
Die Studierenden kennen Instrumente des kleinen Schlagwerks und ihre Einsatzmöglichkeiten. Sie verfügen über instrumentale und vokale Grundkompetenzen (auch an den dem Hauptfach verwandten Instrumenten). Sie führen sinnvolle instrumentenspezifische Korrekturen an Instrumentalspieler*innen durch. Sie bemühen sich im Falle von Singklassen, die artikulatorischen und sängerischen Fähigkeiten der Kinder zu steigern und deren Freude an der eigenen Stimme nachhaltig zu fördern.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage, Unterrichtseinheiten für den instrumentalen und vokalen Klassenunterricht zu planen und zu erstellen und können eine große Gruppe fachgerecht anleiten. Sie berücksichtigen diverse Methoden der Wissens- und Kompetenzvermittlung im Klassenmusizieren. Die Studierenden kennen niedrigschwellige Musizierprozesse und können diese in den Instrumental- und Gesangsunterricht integrieren.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage, einen Lehrplan zur Einführung von fachgerechten Lerninhalten in Instrumental- und Vokalklassen zu formulieren und Innovationen der Vermittlungspraxis zeitgerecht zu berücksichtigen. Sie kennen das künstlerische Potenzial in elementaren Musizierprozessen und können es zu pädagogischen Erfordernissen in Beziehung setzen.

Lehr-/Lernmethoden

Einzelunterricht, praxisorientierter Vortrag, Musizierpraxis der Studierenden, Referate, Team-Teaching

Empfohlene Vorkenntnisse

Es werden keine besonderen Kenntnisse vorausgesetzt.

Modulpromotor

Greiner, Jutta Jule

Lehrende

Lehmann, Silke

Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
36Seminare
18individuelle Betreuung
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
80Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
10Prüfungsvorbereitung
Literatur
  • Gesang:Einschlägige traditionelle Unterrichtswerke unter Berücksichtigung historischer Gesangspädagogik und einschlägiger aktueller Konzepte und Methoden einschließlich der Möglichkeiten des informellen Lernens.

    Didaktik des Gruppen- und Klassenmusizierens:
  • 1. Ernst, Anselm: Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht. Ein pädagogisches Handbuch für die Praxis, Mainz: Schott Verlag, 1999.
  • 2. Ernst, Anselm: Was ist guter Instrumentalunterricht. Beispiele und Anregungen, Aarau: Nepomuk Verlag, 2007.
  • 3. Kraemer, Rudolf-Dieter und Wolfgang Rüdiger (Hrsg.): Ensemblespiel und Klassenmusizieren in Schule und Musikschule. Ein Handbuch für die Praxis, Augsburg: Wißner, 2001.
  • 4. Leichtle, Dietmar: Klassenmusizieren als Modell für modernen Musikunterricht. Historie, Hintergründe und Wissenswertes, München: Grin Verlag, 2009.
  • 5. Mahlert, Ulrich: Wege zum Musizieren. Methoden im Instrumental- und Vokalunterricht, Mainz: Schott Verlag, 2011., Schott Verlag
  • 6. Mahlert, Ulrich (Hrsg.): Üben. Grundlagen – Konzepte – Methoden, Wiesbaden: Breitkopf & Härtel, 2006.
  • 7. Schäfer-Lembeck, Hans-Ulrich (Hrsg.): Klassenmusizieren als Musikunterricht!? Theoretische Dimensionen unterrichtslicher Praxen, München: Allitera Verlag, 2005.
  • 8. Terhag, Jürgen: Warmups. Musikalische Übungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Mainz: Schott Verlag, 2009.
  • 9. Andreas Mohr: Handbuch der Kinderstimmbildung, Mainz: Schott Verlag, 1997.
  • 10. Andreas Mohr: Lieder, Spiele, Kanons, Mainz: Schott Verlag, 2007.
  • 11. Christiane Wieblitz: Lebendiger Kinderchor, Koblenz: Fidula Verlag, 2007.
  • 12. Mareile Reuther: Jekiss Konzeptband, Bosse Verlag, 2011.
  • 13. D. Graefe-Hessler, W. Jank und A. Marke: Primacanta (Jedem Kind seine Stimme). Aufbauender Musikunterricht in der Grundschule: Innsbruck: Helbling Verlag, 2019.
  • 14. Edwin E. Gordon: Learning Sequences in Music (A Music Learning Theory), Verlag G I a Pubns, 1997.
Unbenotete Prüfungsleistung
  • Arbeitsprobe, praktisch
  • Mündliche Prüfung
  • Künstlerische Prüfung
  • Arbeitsprobe
Prüfungsanforderungen

Nachweis einer Reflexionsfähigkeit in Bezug auf musikalische Gruppenprozesse, Kenntnis entsprechender didaktische Modelle und ihrer Umsetzung in der Praxis.

Dauer

2 Semester

Angebotsfrequenz

Wintersemester und Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch