Risiko- und Krisenkommunikation

Fakultät

Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL)

Version

Version 1 vom 27.06.2025.

Modulkennung

44M0115

Niveaustufe

Master

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

In diesem Modul wird zunächst die besondere Relevanz von Risikokommunikation für die Agrar- und Ernährungswirtschaft herausgestellt. Dann wird auf Basis psychologischer und soziologischer Forschungsergebnisse erläutert, warum eine technisch-statistische Betrachtungsweise von Risiken für die Risikokommunikation nur begrenzt brauchbar ist. Anschließend wird ein idealtypischer Konzeptionsprozess für die praktische Risikokommunikation vorgestellt und an Beispielen aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft veranschaulicht. Im zweiten Teil wird zunächst die besondere Relevanz von Krisenkommunikation für die Agrar- und Ernährungswirtschaft herausgestellt und dann auf Basis organisations- und kommunikationswissenschaftlicher Forschungsergebnisse erläutert, warum eine angemessene Interpretation von Krisenereignissen so anspruchsvoll ist und warum sich die interne Sichtweise oftmals von der externen unterscheidet. Anschließend wird ein idealtypischer Konzeptionsprozess für die praktische Krisenkommunikation vorgestellt und an Beispielen aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft veranschaulicht. Das Seminar schließt mit einer Krisensimulation.

Lehr-Lerninhalte

1. Risiken in der modernen Gesellschaft 2. Psychologische Ansätze der Risikowahrnehmung 3. Mediale Konstruktion von Risiken 4. Stigmatisierung von Technologien und Produkten 5. Angewandte Risikokommunikation in der Agrar- und Ernährungswirtschaft 6. Theorie der Krisen und des Krisenmanagements 7. Emprische Analyse von Krisenverläufen 8. Krisenvorbereitung und Praxis des Krisenmanagements 9. Krisensimulation

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
15betreute Kleingruppen-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
50Literaturstudium-
35Arbeit in Kleingruppen-
25Erstellung von Prüfungsleistungen-
Benotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
  • Projektbericht (schriftlich)
Bemerkung zur Prüfungsart

Standardprüfungsleistung: Hausarbeit (alternative Prüfungsleistung von der prüfenden Person ggf. auszuwählen und bei Beginn der Lehrveranstalung bekannt zu geben)

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Hausarbeit: 15 - 20 Seiten

Empfohlene Vorkenntnisse

keine Vorkenntnisse erforderlich

Wissensverbreiterung

Die Studierenden erweitern ihr Wissen und Verständnis auf aufbauen auf ersten Ansätzen zur Risiko- und Krisenkommunikation im Bachelor. Dabei werden sie befähigt, die Besonderheiten, Grenzen, Terminologien und Lehrmeinungen ihres Lehrgebiets zu definieren und zu interpretieren. Durch die Auseinandersetzung mit aktuellen Fallstudien und praxisrelevanten Herausforderungen sollen sie in der Lage sein, komplexe kommunikative Situationen zu analysieren und angemessene Lösungsansätze zu entwickeln. Das Modul bietet zudem die Möglichkeit, sich mit aktuellen Entwicklungen und Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Risiko- und Krisenkommunikation vertraut zu machen und dieses Wissen auf innovative Weise anzuwenden.

Wissensvertiefung

Das Modul für Risiko- und Krisenkommunikation in der Agrar- und Ernährungswirtschaft vertieft das Verständnis für wesentliche Theorien, Prinzipien und Methoden. Die Studierenden erwerben ein kritisches Verständnis der Relevanz von Risiko- und Krisenkommunikation in der modernen Gesellschaft. Sie setzen sich mit Themen wie Risikowahrnehmung, Medienkonstruktion von Risiken und Krisenmanagement auseinander. Anhand praktischer Beispiele aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft entwickeln sie Kompetenzen in der angewandten Risikokommunikation und im Krisenmanagement. Die Absolventinnen und Absolventen sind befähigt, komplexe Krisensituationen zu analysieren, angemessen zu reagieren und professionelle Kommunikationsstrategien zu entwickeln.

Wissensverständnis

Absolventinnen und Absolventen dieses Moduls reflektieren situativ die erkenntnistheoretisch begründete Richtigkeit fachlicher und praxisrelevanter Aussagen der expertokratischen Risikokommunikation. Sie analysieren und bewerten Risiken in der modernen Gesellschaft sowie psychologische Ansätze der Risikowahrnehmung. Durch kritisches Hinterfragen und Einordnen in den Kontext können sie problematische Aspekte aufzeigen und Lösungsansätze abwägen. Zudem evaluieren sie mediale Konstruktionen von Risiken und hinterfragen deren Validität in Bezug auf fachliche Plausibilität, um fundierte Schlussfolgerungen zu ziehen.

Nutzung und Transfer

Studierende, die das Modul belegt haben, adaptieren und wenden psychologische Ansätze zur Risikowahrnehmung an. Dabei analysieren mediale Konstruktionen von Risiken in der modernen Gesellschaft. Sie entwickeln Lösungsansätze für komplexe Problemstellungen im Bereich der Krisenkommunikation und realisieren diese unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands. Zudem führen sie Krisensimulationen durch, indem sie relevante Informationen sammeln, auswerten und interpretieren, um intuitiv die Dynamik von Entscheidungsprozessen in Krisensituationen zu erfahren und zu bewältigen.

Wissenschaftliche Innovation

Absolventinnen und Absolventen dieses Moduls werden in der Lage sein, die Operationalisierung von Forschung im Kontext der Risiko- und Krisenkommunikation zu erklären und zu begründen. Ein konkretes Thema, auf das sich diese Operationalisierung beziehen könnte, ist die Untersuchung der Wirksamkeit von Krisenkommunikationsstrategien in der Lebensmittelindustrie. Hierbei können sie beispielsweise die geeignete Methode der Inhaltsanalyse wählen, um die kommunikativen Strategien in Krisensituationen zu untersuchen und zu bewerten.

Kommunikation und Kooperation

Nach Abschluss dieses Moduls sind die Studierenden befähigt, fachliche und sachbezogene Problemlösungen zu formulieren und diese im Diskurs mit Experten und Nicht-Experten durch theoretisch und methodisch fundierte Argumentation zu begründen. Sie verfügen über die Kompetenz zur effektiven Kommunikation und Zusammenarbeit mit künftigen Kollegen und Stakeholdern, um Aufgaben verantwortungsvoll zu lösen. Darüber hinaus sind sie in der Lage, verschiedene Sichtweisen und Interessen anderer Beteiligter zu reflektieren und in ihr Handeln zu integrieren.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Nach Abschluss dieses Moduls entwickeln die Absolventinnen und Absolventen ein berufliches Selbstbild, das sich an den Zielen und Standards professionellen Handelns in vorwiegend außerhalb der Wissenschaft liegenden Berufsfeldern orientiert, insbesondere im Kontext der Risiko- und Krisenkommunikation. Sie sind in der Lage, die Bedeutung von Risiko- und Krisenkommunikation für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Durch das kritische Auswerten relevanter Informationen und das Einbeziehen verschiedener Perspektiven können sie situationsadäquate Lösungen für komplexe Probleme im Bereich der Risiko- und Krisenkommunikation entwickeln und begründen. Zudem reflektieren sie ihr berufliches Handeln kritisch in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen und Folgen, indem sie die Auswirkungen ihrer Kommunikationsstrategien auf die Stakeholder und die Gesellschaft insgesamt hinterfragen und evaluieren.

Literatur

Die aktuelle seminarrelevante Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Das Modul knüpft an Themen der Strategischen Unternehmenskommunikation an.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Angewandte Nutztierwissenschaften
    • Angewandte Nutztierwissenschaften M.Sc. (01.09.2025)

  • Angewandte Pflanzenwissenschaften
    • Angewandte Pflanzenwissenschaften M.Sc. (01.09.2025)

  • Agrar- und Lebensmittelwirtschaft
    • Agrar- und Lebensmittelwirtschaft M.Sc. (01.09.2025)

    Modulpromotor*in
    • Kussin, Matthias
    Lehrende
    • Kussin, Matthias