Poultry-Management
- Fakultät
Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
- Version
Version 11.0 vom 11.07.2022
- Modulkennung
44B0314
- Modulname (englisch)
Poultry Management
- Studiengänge mit diesem Modul
Landwirtschaft (B.Sc.)
- Niveaustufe
3
- Kurzbeschreibung
Das Management einer Geflügelherde erfordert einen kontinuierlichen Soll-Ist-Abgleich. Die für eine Herde verantwortlichen Personen müssen die Leistungs- und Gesundheitskontrollindikatoren kennen und bei Abweichungen vom Soll-Zustand in der Lage sein, adäquate Maßnahmen einzuleiten. Hierzu gehört auch das Thema tierschutzkonformes (Not-) Töten, welches in einer optionalen praktischen Prüfung umgesetzt wird. In Kombination mit dieser praktischen Prüfung wird die von Behörden geforderte Prüfungsbescheinigung zur Ausstellung der „Sachkunde“ bezüglich des tierschutzkonformen Tötens ausgehändigt.
- Lehrinhalte
Vermittelt werden die ‚Best-Practices‘ der verschiedenen Produktionssysteme in der Geflügelhaltung (Legehenne, Masthähnchen, Mastpute, Pekingente). Im Fokus steht die Tier – Umwelt Interaktion sowie das indikatorbasierte Herdenmanagement. Hierfür müssen Indikatoren definiert und Optimal- bzw. Soll- Werte herausgearbeitet werden (Soll-Ist-Abgleich). Die hierfür notwendigen methodischen, technischen (EDV Einsatz) und fachspezifischen Kenntnisse werden sowohl frontal als auch seminaristisch erarbeitet und vermittelt. Ziel ist es, den Studierenden Techniken des Herdenmanagements und –controllings unter Berücksichtigung politischer (Tierschutz, betriebliche Eigenkontrolle, Verbraucherschutz), ökonomischer und ökologischer Aspekte zu vermitteln. Empfohlene Grundkenntnisse aus den Bereichen Tiergesundheit, Anatomie und Physiologie, Ernährung, Leistungsphysiologie und Tierschutz werden vertieft und problemorientiert transferiert. Weiterer Bestandteil des Moduls ist das ordnungsgemäße, tierschutzkonforme Töten (Nottöten) und Schlachten von Geflügel in Theorie und Praxis. Dieser wird nach den Maßgaben der ‚Auflagen zur Übertragung nach Artikel 21 der VO (EG) Nr. 1099/2009‘ nach den aktuellen Rechtsvorgaben durchgeführt, sodass Studierenden nach separater theoretischer (schriftlich und mündlich) und praktischer Prüfung die von der zuständigen Veterinärbehörde geforderte Prüfungsbescheinigung zur Beantragung des ‚Sachkundenachweises‘ ausgehändigt werden kann.
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Wissensvertiefung
Können - instrumentale Kompetenz
Können - kommunikative Kompetenz
Können - systemische Kompetenz
Fachkompetenz
Wissen
• Studierende verfügen über Kenntnisse in den Bereichen der Haltung und des Managements von Legehennen und Mastgeflügel
• Studierende verfügen über Kenntnisse in den Bereichen Anatomie und Physiologie, Wahrnehmungs- und Empfindungsvermögen, Ethologie, Fütterung, Umgang mit Tieren (Tierhandling) sowie Tiergesundheit (infektiöse und nichtinfektiöse Erkrankungen)
• Studierende verfügen über Kenntnisse möglicher Hinweise zum Erkennen von Risikofaktoren im Bestandmanagement
• Studierende verfügen über Kenntnisse möglicher tierbürtiger Indikatoren zum Erkennen von Abweichungen in der Tier-Tier- und Tier-Umwelt-Interaktion
• Kennen die relevanten rechtlichen Grundlagen und Vorschriften hinsichtlich art- und bedarfsgerechter Haltung und Unterbringung, Pflege und tierschutzkonformen Tötens und Schlachtens (TierSchG, TierSchNutztV, TierSchlV)
• Kennen physikalische Grundlagen für die Betäubungsverfahren, manuelle elektrische Betäubung (Kopfdurchströmung) sowie Wasserbadbetäubung
• Kennen die für Geflügel zulässigen Methoden der Betäubung, Tötung und Entblutung inklusive der technischen Kenntnisse bzgl. eingesetzter Betäubungsgeräte sowie deren Reinigung, Instandhaltung und Wartung
• Kennen die Parameter zur Überwachung der Wirksamkeit der Betäubung und des Fehlens von Lebenszeichen
• Kennen die Grundlagen der Behandlung der Schlachtkörper, der Arbeits- und Personalhygiene sowie des Arbeitsschutzes
Fertigkeiten
• Studierende können auf Grundlage ihres Wissens erforderliche Maßnahmen ableiten und anwenden um Risikofaktoren und Abweichungen in der Tier-Tier- und Tier-Umwelt-Interaktion abzustellen/zu vermeiden
• Können Legehennen und Mastgeflügel gemäß der Tierhalternorm (§ 2 TierSchG) halten
• Sind in der Lage Indikatoren zu bewerten, zu rangieren und ein tierartspezifisches und systemspezifisches Controlling im Bestandsmanagement zu etablieren
• Sind in der Lage gesetzeskonform zu handeln
• Studierende kennen die Stärken/Schwächen, Vor-/Nachteile, Möglichkeiten/Grenzen geeigneter/zulässiger Verfahren und Methoden der Betäubung, Tötung und Entblutung
• Können Geflügel im Rahmen der Schlachtung fixieren und ruhigstellen
• Können mechanische Verfahren zur Betäubung ordnungsgemäß anwenden
• Können die Wirksamkeit einer Betäubung beurteilen
Personale Kompetenz (Sozialkompetenz und Selbstständigkeit)*
• Studierende kennen die Grenzen des eigenen Verantwortungsbereiches und fordern im Bedarfsfall Unterstützung und Mitwirkung von Experten ein
• Können Abläufe und Ereignisse begründen, Sachverhalte umfassend kommunizieren
• Können die eigenen Arbeit reflektieren, beurteilen und das eigene Tun verantworten
• Haben die Grundlagen für eine ethische Haltung
- Lehr-/Lernmethoden
Seminar, Frontalunterricht, Projektarbeit, Exkursion, praktische Übungen, online-Arbeit
- Empfohlene Vorkenntnisse
- Grundlagen
- EDV in der Landwirtschaft
- Anatomie, Physiologie, Tierschutz
- Tierhaltung / Verfahrenstechnik
- Tierernährung
- Modulpromotor
Andersson, Robby
- Lehrende
- Grygo, Harald
- Andersson, Robby
- Klambeck, Lea; Kämmerling, Jose Daniel; Kaufmann, Falko
- Leistungspunkte
10
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Seminare 30 Vorlesungen 30 Exkursionen 60 Praxisprojekte Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 30 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 40 Bearbeitung von online-Aufgaben 30 Literaturstudium 20 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Bell, D.D., Weaver, W.D. (2009): Commercial Chicken Meat and Egg Production. Springer, New York, USABeyssen, C., Baiblé, R., Fernandez, X. (2004): The effect of current intensity during „head-only“ electrical stunning on brain function in force-fed ducks. Anim. Res. 53, 155-161Damme, K., Hildebrand, R.A. (2002): Geflügelhaltung. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, DeutschlandGregory, N.G., Wotton, S.B., (1990a): An evaluation of the effectiveness of handheld stunners for stunning chickens. Veterinary Record, 126, 290-291Jeroch, H., Simon, A., Zentek, J. (2013): Geflügelernährung. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, DeutschlandRaj, A.B.M.; O´ Callaghan, M. (2004): Effects of amount and frequency of head-only stunning currents on the electroencephalogram and somatosensory evoked potentials in broilers. Animal Welfare (UFAW) Journal, 13 (2)Shane, S.M. (2006): Nutritional and Digestive Disorders of Poultry. Nottingham University Press, Nottingham, UKSiegmann, O., Neumann, U. (2005): Kompendium der Geflügelkrankheiten. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover, DeutschlandSummers, J.D., Adams, C.A., Leeson, S. (2013): Metabolic Disorders in Poultry. Context Products Ltd., Leicestershire, UKv. Holleben, K., v. Wenzlawowicz, M., Gregory, N., Anil, H., Velarde, A., Rodriguez, P., Cenci Coga, B., Catanese, B., Lambooij, B. (2010): Bericht über gute und nachteilige Praktiken bei der religiösen Schlachtung – Tierschutzbedenken aus tiermedizinischer Sicht in Bezug auf Schlachtverfahren. Aus: WP1 Religion, Recht und Tierschutz: Widersprüchliche Standards. Dialrel 2/2010 Weber, J., Schäffer, U. (2011): Einführung in das Controlling. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart, DeutschlandWhittow, G.C. (2000): Avian Physiology. Academic Press, San Diego, USA
- Prüfungsleistung
- Mündliche Prüfung
- Projektbericht
- Klausur 2-stündig
- Hausarbeit
- Bemerkung zur Prüfungsform
Standardprüfungsform: mündliche Prüfung (alternative Prüfungsform ggfs. vom Prüfer auszuwählen und bei Veranstaltungsbeginn bekannt zu geben)
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch