Migrationssensible Konzepte und Kompetenzen in der Sozialen Arbeit

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 7.0 vom 29.05.2020

Modulkennung

22M1050

Modulname (englisch)

Concepts and Competencies referring to Migration in Social Work

Studiengänge mit diesem Modul

Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe (M.A.)

Niveaustufe

4

Kurzbeschreibung

Dieses Modul vermittelt den Studierenden einen Einblick in Theorien zu Migration, Akkulturation und Gesundheit. Es werden disziplinäre und interdisziplinäre Perspektiven bearbeitet und ihre Anwendbarkeit auf Handlungsfelder der Sozialen Arbeit überprüft. Die Studierenden beschäftigen sich mit epidemiologischen Daten und bewerten die Forschungslage in Bezug auf Gesundheitsstand, Gesundheits- und Krankheitswissen und –verhalten, subjektive Krankheitstheorien sowie Inanspruchnahmeverhalten von Gesundheitsleistungen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Sie kennen intra- und interethnische sowie statusgruppenbezogene Gesundheitsunterschiede und -gemeinsamkeiten. Sie setzen sich ferner mit (gesundheits-)politischen Strategien (Interkulturelle Öffnung, Diversity-Management) auseinander um Gesundheitsversorgungsstrukturen und Einschränkungen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung identifizieren und verstehen zu können. Die Studierenden kennen migrationssensible Handlungskonzepte für Organisationen.

Lehrinhalte

1 Theorien zu Migration, Akkulturation und Gesundheita Migrationb Akkulturationc Gesundheit
2 Epidemiologische Daten unter Berücksichtigung von Diversität und Intersektionalitäta Migrationb Geschlechtc Alterd Soziale Lagee Behinderung
3 Interkulturelle Öffnung und Diversity-Management
4 Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten
5 Migrationssensible Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden kennen Determinanten von Gesundheit und Krankheit und die gesundheitliche Situation sowie die Lebenslagen von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie haben sich mit Theorieansätzen zu Gesundheit, Akkulturation und Migration auseinandergesetzt und kennen migrations- und kultursensible Konzepte der Gesundheitsversorgung sowie Zugangsmöglichkeiten und -barrieren von Menschen mit Migrationshintergrund zur Gesundheitsversorgung.
Wissensvertiefung
Die Studierenden können die Wissensgrundlage auf konkrete Praxisfelder, Aufgabengebiete und Fallbeispiele übertragen und erlagen ein vertieftes Verständnis der Theoriemodelle und der daraus abzuleitenden Handlungsoptionen.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden sind aufgrund ihrer Wissensbasis in der Lage, für unterschiedliche Praxisfelder sozialarbeiterische Handlungsoptionen in den Bereichen primäre, sekundäre und tertiäre Prävention zu entwickeln. Sie sind in der Lage migrationssensibler Konzepte für Organisationen zu entwerfen.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können Forschungsergebnisse und empirische Befunde für kollegiale Fallberatungen und Konzeptentwicklungskonferenzen mündlich oder schriftlich präsentieren und dabei zielgruppenspezifische und organisationsbezogene Anforderungen berücksichtigen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können Theoriestand, Handlungsoptionen und Forschungsbedarfe im Bereich Migration und Gesundheit in der Region in Expertennetzwerken vorstellen und erläutern.

Lehr-/Lernmethoden

Seminargespräche, Vorträge, Präsentationen, Gruppenarbeit und Übungen.

Empfohlene Vorkenntnisse

Keine

Modulpromotor

Riecken, Andrea

Lehrende

Riecken, Andrea

Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
30Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
60Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
30Literaturstudium
30Prüfungsvorbereitung
Literatur

Bade, K. J. et al. (2008) (Hrsg.). Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ferdinand Schöningh: Paderborn.Blanke, B. et al. (2018). Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft. Grundlagen – Konzept – Handlungsfelder. Springer VS: Wiesbaden.Butterwege, C. (2010). Armut von Kindern mit Migrationshintergrund: Ausmaß, Erscheinungsformen und Ursachen. Springer VS: Wiesbaden.Gesemann, F./Roth, R. (Hrsg.) (2017). Handbuch Lokale Integrationspolitik. Springer VS: Wiesbaden.Herwartz-Emden, L./Riecken, A. (2001). Frauen in der Migration. In A. Franke/A. Kämmerer (Hrsg.). Klinische Psychologie der Frau. Ein Lehrbuch. Göttingen: Hogrefe, S. 581-611Marschalck, P./Wiedl, Karl Heinz (Hrsg.) (2001). Migration und Krankheit (IMIS-Schriften, Bd. 10). Universitätsverlag Rasch: Osnabrück.Riecken, A. (2009). Aussiedler in der Gesundheitsversorgung – Ein Modell zum Erwerb interkultureller Kompetenz. In J.-E. Schäfer (Hrsg.). Alter und Migration. Tagungsband der 15. Gerontopsychiatrischen Arbeitstagung des Geriatrischen Zentrums an der Universität Tübingen. Frankfurt: Marbuse-Verlag, S. 76-111.Von Wogau, R./Eimmermacher, H./Lanfranchi, A. (Hrsg.) (2004). Therapie und Beratung von Migranten. Systemisch-intekulturell denken und handeln. PVU: Weinheim.Vandenheiden, E./Mayer, C.-H. (Hrsg.) (2015). Handbuch Interkultureller Öffnung. Grundlagen, Best Practice, Tools. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen.Wansing, G./Westphal, M. (Hrsg.) (2013). Behinderung und Migration: Inklusion, Intersektionalität und Diversität: Intersektionale Perspektiven. Springer VS: Heidelberg.Westphal, M./Wansing, G. (Hrsg.) (2018). Migration, Flucht und Behinderung: Herausforderungen für Politik, Bildung und psychosoziale Dienste. Springer Vs: Wiesbaden.Zick, A. (2010). Psychologie der Akkulturation. Neufassung eines Forschungsbereichs. VS: Wiesbaden

Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Klausur 2-stündig
  • Referat
Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch