Wissenstransfer in die Praxis - Konzepte und Methoden

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 01.08.2023.

Modulkennung

22B1241

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Mit der stetigen Vermehrung evidenzbasierten pflegewissenschaftlichen Wissens verstärkt sich die Transferproblematik von der Wissenschaft zur Praxis. Neuere Implementierungsforschung zeigt, dass der Transfer nicht als Einbahnstraße, sondern als Resonanzprozess gedacht werden muss. Das Modul beschäftigt sich mit den Bedingungen dieses Prozesses anhand der Prinzipien und Methoden der Einführung von Innovationen in die Praxis. Die Fähigkeit, diesen Vorgang gestalten zu können, wird vielfach mit den Bachelorabsolventen Pflege verbunden. Im Modul werden Methoden, Inhalte und Kompetenzen des Studiums sinnvoll aufgenommen, um in die Anwendung der Wissenstranslation zu kommen. Im Rahmen der Anwendung werden Pflegethemen der Praxis ausgesucht, pflegewissenschaftlich bearbeitet und für die Praxis aufbereitet, um Vorschläge für eine evidenzorientierte Pflege vornehmen zu können.

Lehr-Lerninhalte

Bewertung von Studien, Studientypen, Klärung Evidenz, Evidenzbasierung von Forschungsergebnissen, Implementierung von Innovationen, Dimensionen des Wissenstransfers, Prinzipien von Implementierungsprozessen, Konzepte und Methoden der Implementierung und Translation, u.a. Projektarbeit vertiefen, PIKE-Schema, Übungen Datenbankrecherchen und Bestimmung von Evidenz zu pflegepraktischen Themen, Aufbereitung der Ergebnisse, Erstellung "One Minute Wonder" und Vortrag für die Pflegepraxis.

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
10VorlesungPräsenz-
10SonstigesPräsenzForschungsprojekte
10betreute KleingruppenPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Literaturstudium-
10Arbeit in Kleingruppen-
16Prüfungsvorbereitung-
64SonstigesArbeitsgebundenes Lernen Lernort Praxis
Benotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit oder
  • mündliche Prüfung oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Hausarbeit: ca. 15-20 Seiten einschließlich Deckblatt und Literaturverzeichnis

Mündliche Prüfung: siehe Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung

Referat: ca. 15-minütig mit 3-seitiger Ausarbeitung

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Modul: "Pflegeforschung verstehen und Grundlagen der Statistik"

Wissensverbreiterung

Die Studierenden haben ein breites und integriertes Verständnis von Prozessen des Wissenstransfers. Sie kennen die gängigen Konzepte zum Wissenstransfer und können diese beschreiben.

Wissensvertiefung

Die Studierenden können die besonderen Probleme des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in eine überwiegend nicht-akademische Berufspraxis abschätzen. Sie demonstrieren Prinzipien und Methoden, diese Lücke zu schließen und können deren Anwendung erklären.

Wissensverständnis

Die Studierenden hinterfragen Praktiken in der Pflegepraxis hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und überprüfen die wissenschaftliche Belegbarkeit der Pflegepraktiken.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden wenden Methoden, Konzepte und Instrumente des Wissenstransfers an und entwickeln Lösungen für Themenstellungen aus der Pflegepraxis.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden wenden Konzepte, Instrumente und Methoden des Wissenstransfers in der Pflege an und können die Bedingungen der Einführung von Innovationen analysieren.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden können Implementierungsprojekte planen, die einzelnen Schritte darstellen und diskutieren, beispielhaft ein Thema der Pflegepraxis bearbeiten und für die Berufspraxis aufbereiten sowie ihre Ergebnisse in den Pflegeteams argumentativ verteidigen.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden können hemmende und fördernde Faktoren für den Wissenstransfer in der Pflege identifizieren, einordnen und für ihre Einrichtungen Lösungsvorschläge vornehmen.

Literatur

Behrens, J., & Langer, G. (2016). Evidence based Nursing an Caring. Methoden und Ethik der Pflegepraxis und Versorgungsforschung-Vertrauensbildende Entzauberung der "Wissenschaft". 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Bern: Hogrefe.

Behrens, Johann/Langer, Gero (2010a): Evidence-based Nursing and Caring. Methoden und Ethik der Pflegepraxis und Versorgungsforschung. Bern: Huber 

Behrens, Johann (2011): Evidence based Nursing. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld, Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim / München: Juventa. S. 151–164

Brandenburg H, Panfil E.M., Mayer H. (2007): Pflegewissenschaft 2. Lehr und Arbeitsbuch zur Einführung in die Pflegeforschung. Hans Huber Verlag, Bern.

Brandenburg, H. Dorscher (2015): Pflegewissenschaft 1. Lehr- und Arbeitsbuch zur Einführung in das wissenschaftliche Denken in der Pflege. Bern: Hogrefe

Büker, C. Lademann, J, Müller, K. (2018) Moderne Pflege heute. Stuttgart: Kohlhammer

Darmann- Finck, Ingrid (2012) “Wirkungen einer akademischen Erstausbildung von professionell Pflegenden im Spiegel internationaler Studien, in: Pflege & Gesellschaft 17, 216-231. 

Dewe, B. (2006): Transfer, Transformation oder Relationierung von Wissen. Theoretische Überlegungen zur berufsbezogenen Wissensforschung. In: Schaeffer, D. (Hrsg.): Wissenstransfer in der Pflege. Ergebnisse eines Expertenworkshops. Uni Bielefeld: Institut für Pflegewissenschaft, S. 15 - 27

Jenson, M. P., Karoly, P., & Braver, S. (1986). The Measurement of Clinical Pain Intensity: a Comparison of Six Methods. Pain, 27, S. 117-126.

Käppeli S. (2011): Pflegewissenschaft in der Praxis. Eine kritische Reflexion. Hans Huber Verlag, Bern

Kitson, A. (2008): The need for systems change: reflections on knowledge transfer and organizational change. In: Lournal of Advanced Nursing. 65. Jg., Heft 1, S. 217 - 228

Klippert, H. (2008). Planspiele. 5. Auflage. Weinheim: Beltz.

Krüger, L., & Mannebach, T. (2019). One Minute Wonder zielgerecht gestalten. PADUA, 14(4), S. 239-243.

Mayer, H. (2007): Pflegeforschung verstehen. Facultas Verlag Wien

Mayer H. (2002): Einführung in die Pflegeforschung. Facultas Verlag, Wie

Mayer, H. (2003): Pflegeforschung. Elemente und Basiswissen. Wien: Facultas

Meyer, Gabriele/Köpke, Sascha (2012): Wie kann der beste pflegewissenschaftliche Kenntnisstand in die Pflegepraxis gelangen? How can best nursing science evidence reach nursing practise? In: Pflege & Gesellschaft. Heft 1 / 12. 17. Jahrgang. Weinheim: Juventa. S. 36–44 

Meyer, Gabriele (2011): Klinische Pflegeforschung: Relevanz und Standortbestimmungen. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld, Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim / München: Juventa S. 137–150

Moers, M./Schaeffer, D./Schnepp, W. (2011): Too busy to think? Essay über die spärliche Theoriebildung der deutschen Pflegewissenschaft. In: Pflege. Die wissenschaftliche Zeitschrift für Pflegeberufe. Heft 6. 24. Jahrg. Bern: Huber. S. 349–360

Moers, M., Schöniger, U., Böggemann, M. 82012): Duale Studiengänge – Chancen und Risiken für die Professionalisierung der Pflegeberufe und die Entwicklung der Pflegewissenschaft. In: Pflege& Gesellschaft. 17. Jahrg. 2012. H. 3. Weinhelim, Basel: beltz, Juventa. S. 232-247

Panfil, Eva-Maria (2004): Fokus: Klinische Pflegeforschung. Beispiele quantitativer Studien. Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft 
Polit D.F., Beck C.T., Hungler B.P. (2004): Lehrbuch Pflegeforschung. Methodik, Beurteilung und Anwendung. Hans Huber Verlag, Bern.

Schiemann, D./Moers, M./Büscher, A. (Hrsg.): Qualitätsentwicklung in der Pflege. Konzepte, Methoden und Instrumente. Stuttgart: Kohlhammer, S. 70 - 101

Schiemann, Doris/Moers, Martin (2011): Qualitätsentwicklung und -standards in der Pflege. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim: Juventa. S. 617–642
Titler, M., Kleiber, C., Steelman, V., Rakel, B., Budreau, G., Everett, L,. Buckwalter, K., Tripp-Reimer, T., Goode, C. (2001). The Iowa Model of Evidence-Based Practice to Promote Quality Care. Critical Care Clinicsof North America, 13(4), 497-509.
WR – Wissenschaftsrat (2012): Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen, Drs. 2411-12, Berlin, 13.07.2012.9 

Zusammenhang mit anderen Modulen

Module: "Projektentwicklung in der Pflegepraxis" und "Pflegeforschung verstehen und Grundalgen der Statistik"

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Pflege (dual) - WiSo
    • Pflege (dual), B.Sc. (01.09.2023) WiSo

    Modulpromotor*in
    • Kühme, Benjamin
    Lehrende
    • Büscher, Andreas
    • Roling, Maren Doris Heike
    • Hotze, Elke
    • Böggemann, Marlies
    • Seeling, Stefanie
    • Mazzola, Rosa
    • Alsmann, Isabel
    • Kühme, Benjamin