Interdisziplinäre Perspektiven von Gesundheit und Krankheit
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 29.07.2025.
- Modulkennung
22B1077
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
nur Wintersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Dieses Modul befasst sich mit Aufgaben und Anforderungen in den Lebensphasen - hier mit dem Schwerpunkt Erleben von Gesundheit und Krankheit. Therapeuten sind in ihrer täglichen Arbeit stets mit Dimensionen von Gesundheit und Krankheit konfrontiert. Fokus dieses Moduls ist die Betrachtung von Krankheit und Behinderung als ein Gesundheitsproblem und als eine besondere Herausforderung im menschlichen Entwicklungsprozess. Die Studierenden lernen, wie sie Patienten und Kunden ressourcenorientiert bei der Bewältigung ihres Gesundheitsproblems unterstützen können. Die Studierenden lernen Grundlagen und Konzepte von Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation kennen und differenzieren. Das Modul dient außerdem der Auseinandersetzung mit der eigenen Gesunderhaltung und thematisiert dabei hygienische Maßnahmen, Stress und Suchtverhalten.
- Lehr-Lerninhalte
1. Sozialwissenschaftliche und biomedizinische Modelle von Gesundheit und Krankheit
1.1. Gesundheitsbegriffe und - Theorien
1.2. Chronische Erkrankung, Behinderung und Inklusion
1.3 Das WHO-Gesundheitsmodell der funktionalen Gesundheit
1.4. Klassifikationen von Gesundheit und Krankheit (ICF, ICD)
1.7. Gesundheitsförderung, Prävention und Kuration / Rehabilitation
2. Einführung in die Rehabilitationswissenschaften
2.1 Grundlagen und Einrichtungen der Rehabilitation
2.2 Medizinische, berufliche und soziale Rehabilitation
2.3 Rolle, Aufgaben und Ansätze der Therapieberufe in der Rehabilitation
2.4 Modelle der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Rehabilitation
3. Bewältigung von Lebenskrisen
3.1 Stressmodelle und Salutogenese
3.2. Resilienz und Resilienzentwicklung
3.3 Bewältigung (Coping)
3.4 Phasenmodelle der Krisenbewältigung
3.5 Förderung von Resilienz und Krisenbewältigung
4: Prävention und Gesundheitsförderung
4.1 Grundlagen, Zielgruppen und Settings für Prävention und Gesundheitsförderung
4.2 Individueller und Settingansatz
4.3 Gesundheitsförderliches Verhalten entwickeln: Gesundheitsverhaltensmodelle
4.4 Aufgaben und Ansätze der Therapieberufe in Prävention und Gesundheitsförderung, Praxisbeispiele
4.5. Hygiene in klinischen und therapeutischen Settings
4.6 Persönliche Gesunderhaltung
4.6.1 Hygiene und persönlichen Gesunderhaltung
4.6.2 Abhängigkeit und Sucht
4.6.3 Stress und Stressreduktion, Arbeitsbelastungen von Therapeuten
3. Einführung in die Rehabilitationswissenschaften
3.1 Grundlagen der Rehabilitation
3.2 Einrichtungen der Reh
3.3 Medizinische, berufliche und soziale Rehabilitation
3.4 Einführung und Selbstverständnis der Rehabilitationswissenschaften
3.5 Theorien und Forschungsstränge der Rehabilitationswissenschaften
3.6 Rolle der Ergo-/Physiotherapie in der Rehabilitation
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 60 Vorlesung Präsenz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 40 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 30 Erstellung von Prüfungsleistungen - 20 Arbeit in Kleingruppen -
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- Klausur
- Bemerkung zur Prüfungsart
Klausur ODER Hausarbeit. Die Auswahl der Prüfungsform obliegt der jeweiligen Lehrperson unter Einhaltung der jeweils gültigen Studienordnung.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Klausur (K2): Siehe jeweils gültige Studienordnung
Hausarbeit (HA), ca. 15 - 20 Seiten
Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
keine
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden
- beschreiben Modelle von Gesundheit und Krankheit, diskutieren auf dieser Basis die unterschiedlichen Betrachtungsweisen von Gesundheit und Krankheit und können sie zum Verständnis der Gesundheitsprobleme ihrer Patienten oder Kunden heranziehen.
- kennen Grundlagen und Konzepte von Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation und differenzieren Zuständigkeiten und Gegenstand.
- können die Relevanz der Stresstheorien und Salutogenese für die therapeutischen Interventionen in den Therapieberufen einordnen
- können Resilienzfaktoren und ihren Stellenwert für eine erfolgreiche Krisenbewältigung beschreiben
- fassen die Entwicklungund die besonderen Schwerpunkte verschiedener statischer und dynamischer Gesundheitsverhaltensmodelle zusammen und können ihren Nutzen für die therapeutische Interventionsgestaltung darlegen
- benennen Anforderungen an und Kriterien für die Entwicklung von Präventionskonzepten. Sie können darstellen wie diese Kriterien in konkreten Präventionskonzepten umgesetzt werden.
- Wissensverständnis
Die Studierenden
- beschreiben Modelle von Gesundheit und Krankheit, diskutieren auf dieser Basis die unterschiedlichen Betrachtungsweisen von Gesundheit und Krankheit und können sie zum Verständnis der Gesundheitsprobleme ihrer Patienten oder Kunden heranziehen.
- kennen Grundlagen und Konzepte von Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation und differenzieren Zuständigkeiten und Gegenstand.
- können die Relevanz der Stresstheorien und Salutogenese für die therapeutischen Interventionen in den Therapieberufen einordnen
- können Resilienzfaktoren und ihren Stellenwert für eine erfolgreiche Krisenbewältigung beschreiben
fassen die Entwicklungund die besonderen Schwerpunkte verschiedener statischer und dynamischer Gesundheitsverhaltensmodelle zusammen und können ihren Nutzen für die therapeutische Interventionsgestaltung darlegen - benennen Anforderungen an und Kriterien für die Entwicklung von Präventionskonzepten. Sie können darstellen wie diese Kriterien in konkreten Präventionskonzepten umgesetzt werden.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden
- verstehen den Stellenwert der Resilienz-/ Copingfaktoren für Präventions- und Rehabilitationsprozesse und wissen, wie man diese Faktoren im Rahmen von Interventionsprozessen nutzt.
- reflektieren ihr eigenes Gesundheitsverhalten und wenden Methoden zur eigenen Gesunderhaltung an.
- legen den Stellenwert der Resilienz-Faktoren im Interventionsprozess dar, beurteilen den Zustand sowie Überzeugungen und Motivation eines Patienten / Klienten und leiten entsprechende Konsequenzen für ihr therapeutisches Handeln ab.
- legen dar, auf welche Faktoren man bei der Entwicklung von Präventionskonzepten Rücksicht nehmen muss.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden
- reflektieren und diskutieren untereinander sachbezogen über Modelle der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation sowie deren Anwendung in den Therapieberufen.
- sind in der Lage zu einem Thema aus dem Bereich der Gesundheitsförderung, Prävention oder Rehabilitation problemspezifische Ansätze zu recherchieren.
- sind in der Lage die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Aufgaben und Ansätze der Gesundheitsberufe im Rahmen der interdisziplinären Prävention oder Rehabilitation darzustellen.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Die Studierenden
- reflektieren ihre eigenen beruflichen Schwerpunkte im Vergleich zu anderen Therapieberufen.
- schätzen ihre eigene Rolle im Verhältnis zu den weiteren Therapieberufen im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit ein.
- erkennen die Bedeutung der eigenen Profession im Rahmen von interdisziplinären Rehabilitationsprozessen.
- Literatur
Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation
- Bengel, J & Koch, U. (2002): Grundlagen der Rehabilitationswissenschaften, Springer, Berlin
- Hurrelmann (2007): Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung, Huber-Verlag, Bern (2007)
- Hurrelmann, Klaus (Hrsg.) Handbuch Gesundheitswissenschaften, 4., vollst. überarb. Aufl. Weinheim [u.a.]: Juventa-Verl., (2006)
WHO-Gesundheitsmodell, Klassifikationen
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM, 2023): Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit: www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICF/_node.html
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM, 2023): ICD-10 / ICD-11: www.dimdi.de/dynamic/de/klassifikationen/icd/
Gesundheitspsychologie
- Nübling, Muthny, Bengel (Hrsg.) (2006): Reha-Motivation und Behandlungserwartung. Hans Huber, Hogrefe. Bern
- Faltermaier(2017): Gesundheitspsychologie. Kohlhammer
- Brinkmann (2014): Angewandte Gesundheitspsychologie. Pearson.
Resilienz
- Wustmann(2020): Resilienz. Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen
fördern. Beiträge zur Bildungsqualität. 8. Auflage. Düsseldorf: Cornelsen. - Fröhlich-Gildhoff, Rönnau-Böse (2015): Resilienz und Resilienzförderung über
die Lebensspanne. Stuttgart: Kohlhammer
Hygiene
- Kramer et al. (2016): Krankenhaus- und Praxishygiene: Hygienemanagement und Infektionsprävention in medizinischen und sozialen Einrichtungen
- Arbeitskreis "Krankenhaus- & Praxishygiene" der AWMF. www.hygiene-klinik-praxis.de
- Robert-Koch-Institut: Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/KRINKO/krinko_node.html
Präventionskonzepte Umsetzung
- KKV-Spitzenverband: Leitfaden Prävention. www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/praevention_selbsthilfe_beratung/praevention_und_bgf/leitfaden_praevention/leitfaden_praevention.jsp
- Zentrale Prüfstelle Prävention: www.zentrale-pruefstelle-praevention.de
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Dieses Modul ist ein Grundlagenmodul, dessen Inhalte in einer Reihe von folgenden Modulen aufgenommen werden. Siehe Beschreibung Curriculum und Studienverlaufsplan
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Ergotherapie, Physiotherapie (dual)
- Ergotherapie, Physiotherapie (dual), B.Sc. (01.09.2024)
- Modulpromotor*in
- Berding, Jutta
- Lehrende
- Kapitza, Camilla