Berufs- und Arbeitspädagogik
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 23.09.2025.
- Modulkennung
22B0811
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
Winter- und Sommersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Die Berufsausbildung junger Menschen ist ein wichtiges Aufgabenfeld im Rahmen der Personalbildung und Personalentwicklung im Unternehmen. Damit dies professionell und qualitätsorientiert geschieht, vermittelt das Modul die erforderlichen berufs- und arbeitspädagogischen Kompetenzen, einschließlich der Gestaltung des organisatorischen und rechtlichen Rahmens. Basis ist der bundesweit einheitliche Rahmenstoffplan für die öffentlich-rechtliche Fortbildungsprüfung nach der Ausbildereignungs-Verordnung (AEVO). Die Inhalte werden komprimiert und anknüpfend an die besonderen Vorkenntnisse der Studierenden erarbeitet. Das Lehrkonzept geht davon aus, dass die Ausbilder-Kompetenz für eine große Bandbreite von beruflichen Tätigkeiten im Bereich Personalmanagement, (Aus-)Bildung und Teamführung wichtig und nützlich ist.
- Lehr-Lerninhalte
Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz in den sieben Handlungsfeldern nach Ausbildereignungs-Verordnugen (AEVO):
1. Grundlagen (Ausbildungssystem, Arbeitsmarkt und Personalentwicklung; Begriff der beruflichen Handlungskompetenz; Eignungsvoraussetzungen für die Ausbildung, Beteiligte und Mitwirkende)
2. Ausbildung planen (Auswahl des Ausbildungsberufs, Organisation, Kooperation, Beurteilungssystem, Ausbildungsmarketing)
3. Auszubildende einstellen (Ausschreibung, Auswahlkriterien, Einstellungsgespräch, Gestaltung des Berufsausbildungsvertrags, vertragliche Rechte und Pflichten, Einführung und Probezeit)
4. Am Arbeitsplatz ausbilden (Arbeitsplatzgestaltung, Ausbildung der beruflichen Handlungskompetenz, Beurteilungsgespräche)
5. Lernen fördern (Ausbildungsmethoden, Lern- und Arbeitstechniken, Motivation, Lernstandüberprüfung, Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten) 6. Gruppen anleiten (Formen und Medien, Lernförderung in Teams)
7. Ausbildung beenden (Prüfungsvorbereitung, -anmeldung, Vertragsende, Kündigung)
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 60 Vorlesung Präsenz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 25 Arbeit in Kleingruppen - 40 Erstellung von Prüfungsleistungen - 10 Literaturstudium - 15 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung -
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- Portfolio-Prüfungsleistung oder
- Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
- Bemerkung zur Prüfungsart
Die Portfolio-Prüfung umfasst 100 Punkte und besteht aus einem Referat (R) und einer einstündigen Klausur (K1). Das Referat und die Klausur werden jeweils mit 50 Punkten gewichtet.
Studierende der Vertiefung Personal können nach Abschluss ihres Studiums eine Befreiungsbescheinigung der Kammer von der Pflicht zum Nachweis der AEVO-Prüfung erhalten.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Referat ca. 20-30 Minuten Dauer und Umfang schriftliche Ausarbeitung ca. 15 Seiten
Hausarbeit ca. 15 Seiten
Referat im Rahmen der Portfolio-Prüfungsleistung: ca. 20 Minuten Dauer und Umfang schriftliche Ausarbeitung ca. 8-15 Seiten Seiten
Klausur im Rahmen der Portfolio-Prüfungsleistung: siehe jeweils gültige StudienordnungDie Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
a) Grundkenntnisse (Personal und Arbeitsrecht) b) und das 1. Modul der Vertiefung Personal (Personalmarketing und -entwicklung) c) Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist vorteilhaft.
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden erlernen alle grundlegenden Kenntnisse, die für die Ausbildung im Unternehmen notwendig sind. Insbesondere kennen sie das Ausbildungssystem und die rechtlichen Grundlagen und sind nach Abschluss des Moduls in der Lage, die Ausbildung zielgerichtet zu planen. Sie wissen, welchen Besonderheiten das Berufsausbildungsverhältnis unterliegt und kennen handlungsorientierte Methoden der Ausbildung. Vertieftes Wissen erlangen sie bei der Förderung des Lernens. Sie sind in der Lage, Gruppen von Auszubildenden sinnvoll anzuleiten und ihnen Inhalte zu vermitteln.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden verfügen über ein kritisches Verständnis im Hinblick auf das Duale System der Berufsausbildung in Deutschland und sind in der Lage, entsprechende Optimierungspotentiale auf die Ausbildung im Unternehmen zu übertragen.
- Wissensverständnis
Die Studierenden reflektieren situationsbezogen die erkenntnistheoretisch begründete Richtigkeit fachlicher und praxisrelevanter Aussagen im Hinblick auf die Berufsausbildung im Unternehmenskontext. Diese werden in Bezug zum Dualen System der Berufsausbildung in Deutschland gesehen und kritisch gegeneinander abgewogen. Problemstellungen werden vor dem Hintergrund möglicher Zusammenhänge mit fachlicher Plausibilität gelöst.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden
- sammeln, bewerten und interpretieren relevante Informationen im Hinblick auf die duale Beruafsausbildung,
- leiten wissenschaftlich fundierte Urteile ab,
- entwickeln Lösungsansätze und realisieren dem Stand der Wissenschaft entsprechende Lösungen
- führen anwendungsorientierte Projekte durch und tragen im Team zur Lösung komplexer Aufgaben bei,
- gestalten selbstständig weiterführende Lernprozesse.
- Wissenschaftliche Innovation
Die Studierenden
- leiten berufs- und arbeitspädagogische Forschungsfragen ab,
- wenden aktuelle lerntheoretische Erkenntnisse an,
- entwerfen subjektorientierte Lehr-Lernprozesse und erläutern diese begründet.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden
- formulieren innerhalb ihres Handelns fachliche und sachbezogene Problemlösungen und können diese im Diskurs mit Fachvertreterinnen und Fachvertretern sowie Fachfremden mit theoretisch und methodisch fundierter Argumentation begründen,
- kommunizieren und kooperieren mit anderen Fachvertreterinnen und Fachvertretern sowie Fachfremden, um eine Aufgabenstellung verantwortungsvoll zu lösen,
- reflektieren und berücksichtigen unterschiedliche Sichtweisen und Interessen anderer Beteiligter, insbesondere der Edukanten berufslicher Erstausbildung.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Studierende
- entwickeln ein berufliches Selbstbild, das sich an Zielen und Standards professionellen Handelns in der dualen Berufsausbildung orientiert,
- begründen das eigene berufliche Handeln mit theoretischem und methodischem Wissen,
- können die eigenen Fähigkeiten einschätzen, reflektieren autonom sachbezogene Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheiten und nutzen diese unter Anleitung,
- erkennen situationsadäquat Rahmenbedingungen beruflichen Handelns und begründen ihre Entscheidungen verantwortungsethisch,
- reflektieren ihr berufliches Handeln als Ausbildende kritisch in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen und Folgen.
- Literatur
ausgewählte Ausbildungsverordnungen - Gesetzestexte (insbesondere Berufsbildungsgesetz, Handwerksordnung, Jugendarbeitsschutzgesetz) in der jeweils aktuellen Version,
Arnold, Rolf, Antje Krämer-Stürzl: Berufs- und Arbeitspädagogik. Leitfaden der Ausbildungspraxis in Produktions- und Dienstleistungsberufen, in der jeweils aktuellsten Ausgabe
Küper/Mendizábal: Die Ausbilder-Eignung. Basiswissen und Praxis der Ausbilder/innen, in der jeweils aktuellsten Ausgabe
Ott, Bernd, Volker Grotensohn: Grundlagen der Arbeits- und Betriebspädagogik. Praxisleitfaden für die Umsetzung neu geordneter Berufe., in der jeweils aktuellsten Ausgabe.
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Betriebswirtschaft und Management - WiSo
- Betriebswirtschaft und Management, B.A. (01.09.2024) WiSo
- Modulpromotor*in
- Steinert, Carsten
- Lehrende
- Steinert, Carsten