Systemisch-theatrale Interventionsformen

Fakultät

Fakultät Management, Kultur und Technik

Version

Version 1 vom 07.05.2025.

Modulkennung

73B0160

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Besonderheiten des Moduls

Das Modul setzt sich aus einem Theorie-Praxisteil und einem Projekt zusammen. Im Theorie-Praxisteil werden Ansätze der Systemtheorie, der systemischen Kommunikation, sowie eine systemische Praxis geübt und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit in unterschiedlichen Praxisfeldern (Organisationen und Institutionen) reflektiert. Im Projekt wird ein breites Spektrum theaterpädagogischer Ansätze in einem Workshop für bestimmte Zielgruppen konzeptioniert und umgesetzt.

Kurzbeschreibung

Für eine Theaterpädagogik, die in verschiedenen gesellschaftlichen Feldern agiert, ist pädagogisches Handlungswissen unerlässlich. In diesem Modul werden systemische Interventionsformen vermittelt, die die Studierenden befähigen sollen, mit Gruppen in gesellschaftlichen Institutionen so zu arbeiten, dass Veränderungs- und Bildungsprozesse ermöglicht werden. Im Zentrum dieses Moduls steht, theaterpädagogische Arbeit auch als Empowerment für Angehörige einer Institution oder Organisation (System) zu verstehen, in dem der/die Theaterpädagoge*in beratend, moderierend und auch politisch bildend tätig ist.

Lehr-Lerninhalte

Theorie-Praxisteil:

Einführung in die theoretischen Grundlagen des pädagogischen Handelns der Beratung; Systemtheorie, Systemische Kommunikationsansätze und Interventionen; Organisationen und Institutionen als gesellschaftliche Felder

Projekt: Der Workshop, den die Studierenden mit einer bestimmten Zielgruppe konzipieren und durchführen, kann die Themenbereiche Stimm- und Sprechtraining, Körperhaltung und –bewusstsein, Auftreten und Gestik sowie Schauspiel und Improvisation umfassen. Zudem werden Aspekte von einer individuellen Ausdrucksweise bis zum Umgang mit Blick- bzw. Publikumskontakten oder Umgang mit Lampenfieber thematisiert.  

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
38Seminar-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
40Erstellung von Prüfungsleistungen-
40Literaturstudium-
32Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
Unbenotete Prüfungsleistung
  • regelmäßige Teilnahme
Bemerkung zur Prüfungsart

uPL - unbenotetet Lehrprobe  = Konzeption, Durchführung und schriftliche Reflexion eines Workshops

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

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Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Wissensverbreiterung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, kennen systemische Theorien und Interventionsformen und können systemisch-theaterpädagogische Konzepte zur Begleitung von Veränderungsprozessen in Institutionen und Organisationen entwickeln.

Wissensvertiefung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können das eigene Handlen im Kontext von Organisationen und Gesellschaft kritisch reflektieren. Sie haben gelernt, Konzeptionen entlang der Anliegen der Teilnehmenden zu entwickeln und beratend tätig zu sein.

Wissensverständnis

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können Organisationen und Institutionen als Systeme begreifen und ihr Angebot an die dort bestehenden Bedingungen und die in ihnen steckenden Menschen adäquat angleichen.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können spezifische theatrale Methoden (z.B. Improvisationstheater, Forumtheater) bei der Arbeit in Organisationen und Institutionen anwenden. Sie kennen Möglichkeiten und Grenzen eines theatralen Lösungsansatzes. Sie sind in der Lage, theaterpädagogische Intervention in situations- und zielgruppenadäquat einzusetzen.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können Organisationen und Institutionen als Systeme begreifen und durch ihre theaterpädagogische Arbeit neue Wissensbestände für die Organisationen aufbauen, die das System hinsichtlich der verhandelten Anliegen befördern.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, formulieren innerhalb ihres Handelns fachliche Positionen und können diese im Diskurs mit Fachvertreter*innen theoretisch und methodisch vertreten.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, kennen persönliche Stärken und Entwicklungspotentiale. Sie können ihre Stärken in Kommunikationssituationen bewußt einsetzten. Sie sind in der Lage, Prozesse in der Bildungsarbeit adäquat zu analysieren und zu leiten.

Literatur

Systemische Ansätze Grundlagentheorie

  • Ameln, Falko von: Konstruktivismus. Tübingen 2004.
  • Amstutz, Marc/Fischer-Lesacano, Andreas: Kritische Systemtheorie. Bielefeld 2013.
  • Berghaus, Margot: Luhmann leicht gemacht. Eine Einführung in die Systemtheorie. Köln 2011.
  • König, Eckard/Volmer, Gerda: Systemische Organisationsberatung. Grundlagen und Methoden. 7. Aufl., Weinheim 2000.
  • Levold, Tom/Wirsching, Michael: Systemische Therapie und Beratung – das große Lehrbuch. Heidelberg 2014.
  • Luhmann, Niklas: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. 17. Aufl., Frankfurt 2018.
  • Raddatz, Sonja: Einführung in das systemische Coaching. 4. Aufl., Heidelberg 2010
  • Rappe-Giesecke, Kornelia: Supervision für Gruppen und Teams. 4. Aufl., Heidelberg 2009.
  • Scherr, Albert: Soziologische Basics. Eine Einführung für pädagogische und soziale Berufe. 3. Aufl., Wiesbaden 2016.
  • Schlippe, A. u.J. Schweitzer: Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Göttingen 2013.
  • Schwing, R. u. A.Fryszer: Systemisches Handwerk. Werkzeug für die Praxis. Göttingen 2017.
  • Simon, Fritz B.:  Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. 3. Aufl., Heidelberg 2008.
  • Simon, Fritz:   Einführung in die Systemtheorie des Konflikts. Heidelberg 2010.
  • Treibel, Annette:  Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart. 5. Aufl., Opladen 2000.
  • Von Schlippe, Arist/Schweitzer, Jochen: Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung I.
  • Wienands, András (Hg.):    System und Körper. Der Körper als Ressource in der systemischen Praxis. Göttingen 2014.
  • Wälte, Dieter/ Borg-Laifs, Michael (Hrsg.): Psychosoziale Beratung. Grundlagen, Diagnostik, Intervention. Stuttgart 2018
  • Watzlawik, P. u. a.: Menschliche Kommunikation – Formen, Störungen, Paradoxien. Bern 12/2011.
  • Zwicker-Pelzer, Renate:     Beratung in der Sozialen Arbeit. Regensburg 2010.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Das Modul knüpft inhaltlich an das Modul "Theorien und Geschichte der Pädagogik" an und steht außerdem in Zusammenhang mit den Modulen "Sozikulturelle Interventionsformen des Theaters" und  "Theatrale interventionsformen in sozialen Feldern".

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Theaterpädagogik
    • Theaterpädagogik B.A. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Renvert, Eva-Maria Antonia
    Lehrende
    • Renvert, Eva-Maria Antonia
    • Häring, Benjamin