Raumvisionen für Kulturlandschaften

Fakultät

Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL)

Version

Version 1 vom 21.08.2025.

Modulkennung

44M0493

Niveaustufe

Master

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Wintersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Im Modul „Raumvisionen für Kulturlandschaften“ wird das Erkunden von Landschaften in ihrer Komplexität und Dynamik, das Aufspüren typischer Strukturen und Anknüpfungspunkte für konkrete Projekte und die Gestaltung von Verständigungsprozessen über den gemeinsamen Raum vermittelt und eingeübt. Ziel des Moduls ist es, Bilder zu entwickeln, die nicht Vorlagen zum Umsetzen landschaftsarchitektonischer Entwürfe sind, sondern Instrument der Verständigung zwischen Menschen mit unterschiedlichem fachlichen Hintergrund über die Frage, wie man die gemeinsame Landschaft verstehen und weiterentwickeln kann.

Lehr-Lerninhalte

Landschaftliche Komplexität in Kulturlandschaften verstehen anhand der Analyse thematischer Scheinwerfer wie Digitalisierung, KI, Migration, Ernährungssicherung, Energiewende, Biodiversität etc.

Landschaften erkunden und wahrnehmen, Bewegung als Erkenntnismethode erproben und verstehen. Strukturen erkennen und ausdrücken, Landschaften entwerfen. Methodische Übungen und Reflexionen.

Raumbilder und Narrative für Kulturlandschaften aufspüren, Mapping, erfinderische Kartographie von Zusammenhängen, Arbeit mit Maßstabssprüngen. Methodische Übungen und Reflexionen. 

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Seminar-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
35Referatsvorbereitung-
20Literaturstudium-
50SonstigesEntwerfen
15Prüfungsvorbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit oder
  • mündliche Prüfung oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Bemerkung zur Prüfungsart

Standardprüfungsleistung: Hausarbeit

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Die Hausarbeit umfasst ca. 15 Seiten.

Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Wissensverbreiterung

Studierende erweitern ihr instrumentelles Wissen zu Verständigungsprozessen im Feld der Landschaftsentwicklung und reflektieren Rahmensetzungen und Haltungen zum Umgang mit komplexen Entwurfsaufgaben auf regionaler Ebene.

Wissensvertiefung

Studierende vertiefen ihre entwurfsmethodische Kompetenz bei der kreativen Gestaltung von Verständigungsprozessen mit Hilfe von Raumvisionen: Vertiefte Kenntnisse zum Erkunden von Landschaften, Herausarbeiten und Darstellen landschaftlicher Besonderheiten und Finden von Anknüpfungspunkten für konkrete Projekte.

Wissensverständnis

Im analytischen und entwerferischen Umgang mit Komplexität und Perspektivenvielfalt in Prozessen des Landschaftswandels reflektieren die Studierenden unterschiedliche Arten von Wissen. Zentral ist dabei die Arbeit mit den Wissenskategorien nach Davoudi (Planning as practice of knowing, 2015)

Nutzung und Transfer

Studierende entwickeln ein erfinderisch-analytisches Verständnis für den Umgang mit komplexen Landschaftsentwicklungen und reflektieren ihre Erkenntnisse im eigenständigen Transferieren auf ähnliche Problemstellungen. 

Wissenschaftliche Innovation

Studierende entwickeln Forschungsfragen und lernen forschendes Entwerfen als zentrale Methode der Wissensgenerierung in der Landschaftsarchitektur kennen.

Kommunikation und Kooperation

Studierende lernen die Kommunikation von Prozesselementen und Prozessergebnissen in Text, Bild und im Gespräch.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Studierende reflektieren die Möglichkeiten und Grenzen planerischen Wirkens bei der Gestaltung des Landschaftswandels. Sie verstehen die Vielfalt der Möglichkeiten das berufliche Selbstbild zu formen.  

Literatur

BLACKBOURN, D. 2007: Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der deutschen Landschaft. München: Deutsche Verlags-Anstalt (DVA)

BORIS, S. D. 2009: Garden of Situations – Learning from the Modern Danish Landscape, erschienen auf: http://aarch.dk/fileadmin/grupper/institut_ii/PDF/GARDEN_SITUATION_working_paper_6_SDB_AARCH_72dpi.pdf

BRINCKERHOFF JACKSON, J. 2005: Der Pfad des Fremden. In: FRANZEN, Brigitte; KREBS, Stefanie (Hg.): Landschaftstheorie. Texte der Cultural Landscape Studies. Köln: Walther König, S. 16-28

GIROT Ch.; WOLF S. (Hg.): Blicklandschaften. Landschaft in Bewegung, gta Verlag, S. 74-75

FOXLEY, A. 2010: Distance and Engagement. Walking, Thinking and Making Landscape. Zürich: Lars Müller Publishers

PROMINSKI, M. 2004: Landschaft entwerfen. Zur Theorie aktueller Landschaftsarchitektur, Berlin: Reimer

SCHULTZ, H.; STEIN, U. 2012: Raum zum Sprechen bringen. Metaphern in kommunikativen Entwurfsprozessen. In: DISP 188 1/2012, S.59-67

SEEL, M.: Landschaft als Geschehen und Natur in der Stadt. In: WOLFRUM, Sophie; NERDINGER, Winfried 2008: Multiple City, S.134-138, Berlin: Jovis

SEGGERN, H. von; WERNER, J.; GROSSE-BÄCHLE, L.2008: Creating Knowledge. Innovationsstrategien im Entwerfen urbaner Landschaften. Berlin: Jovis

Schultz Henrik (2014): Landschaften auf den Grund gehen. Wandern als Erkenntnismethode beim Großräumigen Landschaftsentwerfen. Jovis Verlag, 2014

Langner, Sigrun (2015): Mapping Urban Landscapes – Between Understanding, Interpreting and Negotiating, in: Schönig, Barbara (Hg.): Variations of Suburbanism. Approaching a Global Phenomenon. ibedem, Stuttgart: 17-40;  

Bensaude-Vincent, B. (2022): Rethinking time in response to the Anthropocene: From timescales to timescapes. The Anthropocene Review 9, 2/2022, S. 206–219.  

Ialenti, V. (2020): Deep time reckoning. How future thinking can help earth now. The MIT Press, Cambridge, Massachusetts, London. 186 S.;

Schultz, H. (2024): Forschen durch Wandern: Landschaftsforschung En Route. In: Berr, K., S. Feldhusen (Hrsg.): Forschungsmethoden Landschaftsarchitekturtheorie. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden, S. 321–346.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Landschaftsarchitektur
    • Landschaftsarchitektur M.Eng. (01.09.2025)

    Modulpromotor*in
    • Schultz, Henrik
    Lehrende
    • Schultz, Henrik