Future Skill: Professionelle Gesprächsführung

Fakultät

Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL)

Version

Version 1 vom 03.07.2025.

Modulkennung

44B0750

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Sogenannte „social skills“ sind von der Arbeitswelt ausdrücklich geforderte Schlüsselqualifikationen. Wissen und Kompetenz in den Bereichen Kommunikation, Gesprächs- und Verhandlungsführung, Konfliktmanagement, Teamarbeit, Moderation, Beratungsgespräche, Zeit- und Stressmanagement sowie interkulturelle Kommunikation und partizipative Prozessgestaltung beschreiben grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten, die im Berufsalltag in unterschiedlichen, auch interkulturellen, Kontext erforderlich sind. Die dafür erforderlichen Kompetenzen, ergänzt um die Fähigkeit zur Selbstreflexion, ermöglichen einen effektiven, angemessenen und zufriedenstellenden Zugang zu Kommunikationspartnerinnen und Kooperationspartnern und verschaffen Wettbewerbsvorteile. In verhaltensbezogenen Übungen und Trainings werden Lehrinhalte erlebt, reflektiert, transferiert und angewendet.

Lehr-Lerninhalte

0. Grundlagen der Gesprächsführung - Gelungene Kommunikation - Methoden konstruktiver Gesprächsführung - Professionelle Kommunikation - Ich-Botschaft - Aktives Zuhören - Benennen ohne Bewertung - Ressourcenorientierter Blick - Reframing - Herausforderndes ansprechen  - Interessen auf der Sach- und Beziehungsebene - „roter Faden“ für „schwierige“ Gespräche - Analyse von Gesprächsübungen

1. Kurz- Moderation - Rolle und Selbstverständnis des Moderierenden - Klassische Moderation und Möglichkeiten der Teammoderation - Moderationstechniken - Visualisierung - Effektive Frage- und Gesprächstechniken - Der Umgang mit Medien - Analyse und Reflexion eigener Moderationsversuche durch die TN

2. Konfliktmanagement und Verhandlungsführung - Interessen auf der Sach- und der Beziehungsebene - Konfliktverhalten, -dynamik und -prävention - Konfliktlösungen: win/win, win/loose, Kompromiss, Konsens - Möglichkeiten und Grenzen von Konfliktmanagement - Reflexion des eigenen Konfliktverhalten - Training verschiedener Methoden, in Konflikte einzugreifen - Reflexion über Möglichkeiten und Grenzen von Konfliktmanagement - Durchführung und Reflexion von Konfliktgesprächen mit verschiedenen Bausteinen aus einem Konfliktmethodenkoffer

3. Verhandlungsführung - Harvard-Prinzip - Sachgerechtes Verhandeln - Verhandlungsstile - Verhandlungsvorbereitung - Verhandlungsfehler - Umgang mit schwierigen Verhandlungspartnern - Erkennen und konstruktiver Einsatz des eigenen Verhandlungsverhaltens

4. Arbeiten in Gruppen - Leiten von Teams - Einführung in die Grundlagen der Teampsychologie - Gruppendynamische Prozesse - potenzielle Vorteile von Teams - Leiten von Teams - Reflexion des eigenen Verhaltens in Gruppen - Grenzen der Teamarbeit

5. Schreiben und Präsentieren - Zielsetzung und Konzeption - Quellen und Recherchieren - Stil und Argumentation - Visualisierung und Layout - persönlicher Auftritt und Wirkung

6. Das Gespräch vor dem Gespräch - Einführung in "Business-Knigge" - Kontakt mit unbekannten Partnern - Small Talk als gesellschaftliches Ritual - Themenwahl und Gesprächsführung - Networking

7. Öffentlichkeitsarbeit - Anlässe und Kontakte - Erarbeiten, Aufbereiten und Präsentieren von Texten, Statements und Meldungen - Verhalten im Interview

8. Zeit- und Stressmanagement - Verstehen des Entstehen von Stress, körperlicher, emotionaler und psychischer Auswirkungen - Kenntnis über das Auftreten von Burnout: Anzeichen, Phasen, fördernde Bedingungen sowie Prävention - Reflexion über die individueller Ausprägung von Stress: Instrumentelle, mentale und körperliche Stressbild und -kompetenz - effektive Planung und Aufgabenerledigung - Persönliche Werte, Ziele und Prioritätensetzung - individuelle Arbeitsplatz- und Arbeitszeitorganisation

9. Interkulturelle Kommunikation - Definition und Dimensionen von Kultur und Diversitäten, erweiterter Kulturbegriff - Kenntnis über die Unterschiedlichkeit zwischen Kulturen in den Ebenen Wahrnehmung, Werte, verbaler und nonverbaler Kommunikation sowie des Umgangs mit Zeit, Sicherheit, Identität, Gruppe und Hierarchie - Erkennen, Reflexion und Umgang von und mit Stereotypen und Vorurteilen - Sensibilisierung für spezifische Unterschiede und potenziellen Konfliktfeldern in der interkulturellen Kommunikation - Reaktionsmöglichkeiten auf interkulturelle Irritationen, klassische Phasen des Kulturschocks, Integration und Akkulturation im Kulturkontakt

10. Herausfordernde Gesprächssituationen - Eigenreflexion, zu Gesprächssituationen, die persönlich als herausfordernd erlebt werden - "Ärger" und "Wut" - "Nein-sagen und hören" - Umgang mit "starken Persönlichkeiten" und "Andersdenkenden" - Individuelle Strategien die eigene Klarheit und Integrität zu behalten

11. Beratungsgespräche - Gesprächstechniken für zufriedenstellende Beratungsgespräche - Positiver Beziehungsaufbau - differenzierte Problemanalyse - Zielfindung und -formulierung - Entwicklung von Lösungsstrategien -Rollenklärung - Überschneidungen und Unterschiede zu Verkaufsgesprächen

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
8VorlesungPräsenz oder Online-
52SeminarPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
35Literaturstudium-
10Selbsteinschätzung-
45Prüfungsvorbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • mündliche Prüfung oder
  • Hausarbeit oder
  • Projektbericht (schriftlich) oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Unbenotete Prüfungsleistung
  • regelmäßige Teilnahme
Bemerkung zur Prüfungsart

Standardprüfungsleistung ist die mündliche Prüfung. Eine alternative Prüfungsleistung ist ggf. von der prüfenden Person auszuwählen und bei Veranstaltungsbeginn bekannt zu geben.

unbenotete Prüfungsleistung: Teilnahme Übungen und verhaltensbezogene Trainings

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

mündliche Prüfung lt. Allgemeinen Teil der Prüfungsordnung: 20 - 30 Min.

Empfohlene Vorkenntnisse

Erweiterte, vertiefte, erfahrungsbasierte Kenntnisse und Kompetenzen professioneller zwischenmenschlicher Kommunikation

Wissensverbreiterung

Die Studierenden haben ein breites und integriertes Wissen über

  • Handlungsmöglichkeiten und deren Wirkung im beruflichen Kontext
  • die Differenzierung zwischen professioneller und Alltagskommunikation

Die Studierenden verfügen über ein breites Spektrum an Methoden zur Analyse, Gestaltung, Entwicklung, Reflexion und Bewertung (zwischen)menschlicher Kommunikationsprozesse

Wissensvertiefung

Die Studierenden verfügen über ein vertieftes Verständnis der Wechselbeziehungen in schwierigen Situationen im beruflichen Kontext und über vertieftes Wissen angemessener Modelle, Techniken und Methoden für das Gelingen zwischenmenschlicher Kommunikation

Wissensverständnis

Die Studierenden können

  • ihr eigenes Gesprächsverhalten reflektieren, fachlich einordnen und professionell entwickeln
  • geeignete Methoden der Gesprächsführung auswählen und angemessen anwenden
  • relevante Theorien und Konzepte erläutern, transferieren und anwenden
  • kommunikative Prozesse professionell gestalten, reflektieren und entwickeln
  • Ansätze zum Gelingen von Kommunikation initiieren, gestalten, reflektieren und entwickeln
  • Aufgaben, Einflussfaktoren und Wechselbeziehungen im Kontext von professioneller und gelungener Kommunikation beschreiben, analysieren, reflektieren und angemessen sowie verständlich kommunizieren.
  • logisch und nachvollziehbar artikulieren sowie über Inhalte und Probleme der jeweiligen Disziplin sowohl mit Fachkolleginnen und ‐kollegen als auch mit einer breiteren Öffentlichkeit, auch interkulturell, kommunizieren.
  • effektiv mit anderen Menschen in Entscheidungssituationen, auch im internationalen Umfeld, fachübergreifend professionell und konstruktiv kommunizieren.
  • ihr Wissen transferieren und auch in neuem Kontext anwenden, reflektieren und bewerten
  • Experten-Laien-Kommunikation professionell und angemessen gestalten

Nutzung und Transfer

Die Studierenden können in praxisbezogenen Übungen ihr Wissen in gesprächsbezogene Kompetenz umwandeln. 

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden sind in der Lage, komplexe kommunikationsbezogene Herausforderungen vor dem Hintergrund der Anforderungen des beruflichen Alltags zu analysieren und konkrete Lösungsansätze zu formulieren, indem Sie auf Modelle, die Sie im Rahmen des Moduls kennenlernen und auf verhaltensbezogene Trainings sowie angeleitete, individuelle Selbsterfahrungserkenntnisse zurückgreifen.

Dabei sind sie in der Lage, verschiedene Perspektiven und Bedürfnisse anderer Beteiligter zu erfragen und zu berücksichtigen und konstruktiv in die Lösungsfindung einzubeziehen.

Literatur

  • handout
  • veranstaltungsbegleitend
  • Banaji, M. R., A. G. Greenwald: Vor-urteile. Wie unser Verhalten unbewusst gesteuert wird und was wir dagegen tun können. München 2015
  • COHN, R.C.: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion. 5. Aufl. Stuttgart, 1981
  • CRISAND, E., M. Crisand: Psychologie der Gesprächsführung. 9. Aufl. Hamburg 2010
  • Forgas, J.P.: Soziale Interaktion und Kommunikation ,4. Aufl., Weinheim, 1999
  • Langmaack, B., M. Braune-Krickau: Wie die Gruppe laufen lernt. Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen. 8. Aufl. Weinheim, Basel 2010
  • Löhmer, C., R. Standhardt: TZI - die Kunst, sich selbst und eine Gruppe zu leiten: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion. 4.Aufl., Stuttgart 2015
  • Schulz von Thun, F.: Miteinander reden: Störungen und Klärungen. Reinbeck bei Hamburg, 1981
  • Rogers, C.R., R.L. Rosenberg: Die Person als Mittelpunkt der Wirklichkeit. Stuttgart, 1980 Rosenberg, M. B.: Gewaltfreie Kommunikation. 12. Aufl. Paderborn 2016
  • Schugk, M.: Interkulturelle Kommunikation in der Wirtschaft. 2. Aufl. München 2014
  • WATZLAWICK, P., J.H. BEAVIN, D.D. JACKSON: Menschliche Kommunikation. 8. Aufl. Bern; Stuttgart; Toronto, 1990

Zusammenhang mit anderen Modulen

Das Modul knüpft an die Lehrinhalte des vorausgehenden Moduls Grundlagen der Kommunikation an.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Landwirtschaft
    • Landwirtschaft B.Sc. (01.09.2025)

  • Management nachhaltiger Ernährungssysteme
    • Management nachhaltiger Ernährungssysteme B.Sc. (01.09.2025)

  • Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelproduktion
    • Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelproduktion B.Eng. (01.09.2025)

  • Ökotrophologie
    • Ökotrophologie B.Sc. (01.09.2025)

  • Agrarsystemtechnologien
    • Agrarsystemtechnologien B.Sc. (01.09.2025)

  • Berufliche Bildung - Teilstudiengang Ökotrophologie
    • Berufliche Bildung – Teilstudiengang Ökotrophologie B.Sc. (01.09.2025)

    Modulpromotor*in
    • Goy, Iris Angela
    Lehrende
    • Goy, Iris Angela
    • Kumpmann, Sophia
    Weitere Lehrende

    N.N.