Berufs- und Arbeitspädagogik im Bereich Bau
- Fakultät
Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL)
- Version
Version 1 vom 20.08.2025.
- Modulkennung
44B0511
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
Winter- und Sommersemester
- Weitere Hinweise zur Frequenz
jedes Semester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Besonderheiten des Moduls
Das Modul vermittelt die theoretischen Grundlagen (berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse) zum Bestehen der Ausbilderprüfung. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Osnabrück kann die praktische Prüfung dort extern abgelegt werden (kostenpflichtig) und somit die Qualifikation ("Ausbilderschein") nachgewiesen werden.
- Kurzbeschreibung
Kompetenzen im Personalmanagement sind für akademische Fach- und Führungskräfte in Bauunternehmen eine wichtige Voraussetzung, um Geschäftsprozesse erfolgreich gestalten und weiterentwickeln zu können. Die Berufs- und Arbeitspädagogik vermittelt die hierfür erforderlichen Grundlagen anhand von vier Handlungsfeldern, die sich sowohl auf die gesamtbetriebliche Sicht als auch auf die Ausbildersicht beziehen. Anknüpfend an ihre eigenen Praxiserfahrungen werden die Studierenden zu kritischer Reflexion, Theorie-Praxis-Transfer und Gestaltungsoptimierung im Spannungsfeld von pädagogischen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Anforderungen befähigt. Die Perspektive wird systematisch auf Personalgewinnung, Personalführung, Personalentwicklung und Personalbindung von Auszubildenden und Beschäftigten insgesamt erweitert. Die vermittelten Kompetenzen schließen die Anforderungen der Kammerprüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung vom 21.1.2009 mit ein.
- Lehr-Lerninhalte
1 Grundlagen berufs- und arbeitspädagogischen Handelns
1.1 Berufskonzept und Kompetenzmodell
1.2 Duales Ausbildungssystem am Beispiel der Bauwirtschaft
1.3 Entwicklungs- und lernpsychologische Konzepte
1.4 Führungs- und Kommunikationsmodelle
1.5 Ein QM-orientiertes Prozessmodell der Ausbildung
1.6 Berücksichtigung rechtlicher Grundlagen in der Ausbildung2 Planung, Vorbereitung und Einstellung
2.1 Systematik der personalen und betrieblichen Eignungsanforderungen
2.2 Bedarfsermittlung, Kosten, personelle Ressourcen
2.3 Planung der Lernphasen
2.4 Instrumente der Bewerberakquise, Auswahlprozess
2.5 Gestaltungsoptionen beim Ausbildungsvertrag3 Durchführung
3.1 Analyse der Lernvoraussetzungen des Auszubildenden
3.2 Spezieller Motivations-, Förder- und Forderbedarf
3.2 Auswahl und Steuerung lernförderlicher Aufträge und Geschäftsprozesse
3.2 Lernerfolgskontrollen
3.3 Konfliktlösung, interkulturelle Aspekte4 Abschluss
4.1 Mitwirkung an Prüfungen
4.2 Beendigung der Ausbildung, Ausbildungszeugnis
4.3 Perspektiven von Personalentwicklung und Weiterbildung
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 45 Seminar Präsenz - 15 Übung Präsenz oder Online - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 50 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 20 Prüfungsvorbereitung - 20 Hausaufgaben -
- Benotete Prüfungsleistung
- Klausur
- Unbenotete Prüfungsleistung
- regelmäßige Teilnahme
- Bemerkung zur Prüfungsart
Das Konzept des Moduls schließt die Anforderungen der Kammerprüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) vom 21.1.2013 mit ein. Sofern die Studierenden diese Prüfung ebenfalls ablegen wollen, müssen sie sich getrennt bei der Handwerkskammer anmelden (gebührenpflichtig). Das Prüfungskonzept ist als Doppelprüfung gestaltet: Die Modulklausur der Hochschule zählt gleichzeitig als schriftliche Prüfung nach der AEVO.
unbenotete Prüfungsleistung: regelmäßige Teilnahme an den Seminaren
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Klausur: 180 Minuten
- Empfohlene Vorkenntnisse
Höhere Semester werden bevorzugt
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden eignen sich ein umfassendes, prozess- und qualitätsorientiertes Wissen in den Handlungsfelder des betrieblichen Ausbildungsmanagements an (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Abschluss). Sie entwickeln ein kritisches Verständnis der berufspädagogischen Methoden, der relevanten Theorien und Konzepte des Berufsbildungssystems, der Entwicklungs- und Lernpsychologie, der Führungs- und Kommunikationsstile und des Berufsbildungs- und Arbeitsrechts. Sie verstehen insbesondere die Schlüsselrolle des Kompetenzbegriffs für berufs- und arbeitspädagogisches Handeln. Sie begründen die besonderen rechtlichen Regelungen des Ausbildungsverhältnisses, vergleichen sie mit denen des Arbeitsnehmerstatus' und können die Gestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten aus betrieblicher Sicht beurteilen.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden vertiefen ihr Wissen, indem sie ihre eigenen betrieblichen Erfahrungen im Bereich des Ausbildungsmanagement neu reflektieren, interpretieren und bewerten. Sie leisten einen Theorie-Praxis-Theorie-Transfer und entwickeln ein vertieftes Verständnis der betrieblichen Personalentwicklung und ihrer Verbesserungspotentiale.
- Wissensverständnis
Die Studierenden setzen berufs- und arbeitspädagogische Methoden angemessen ein. Sie können die Bestimmungen der einschlägigen Gesetze anwenden und auslegen. Sie können das Gelernte in einer praktischen Ausbildungseinheit anwenden, dokumentieren und begründen.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden können Ausbildung als qualitätsgeleiteten Prozess unter Berücksichtigung der relevanten Akteure planen, steuern und bewerten. Sie sind in der Lage, Ausbildungsmaßnahmen auftrags- und geschäftsprozessorientiert auszuwählen, pädagogisch, wirtschaftlich und rechtlich zu begründen, mit beteiligten Akteuren innerhalb und außerhalb des Unternehmens zweckgerichtet und sachkundig zusammenzuarbeiten und eigene Konzepte zur Qualitätssicherung zu entwickeln. Sie können mit einschlägigen Gesetzen umgehen und deren Gestaltungsspielräume nutzen. Sie können fachliche Impulse im Rahmen des Mitarbeiterlebenszyklus von der Personalgewinnung, über die Personalbindung und -entwicklung bis zur Personalfreisetzung innerhalb ihres Betriebes geben.
- Wissenschaftliche Innovation
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, können die sich ständig verändernden Anforderungen aus der Berufspraxis reflektieren und als Ausbilder in eine Qualitätsentwicklung in der berufspraktischen Ausbildung transferieren.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden lernen in exemplarischen Übungen und Rollenspielen, Auszubildende in konkreten Ausbildungssituationen zu begleiten und Rückmeldung zum Lernstand zu geben. Sie können Informationen für die Geschäftsführung relevant und entscheidungsorientiert aufbereiten. Sie können Konflikte im Gespräch bearbeiten und zu lösen versuchen.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Ausbilderinnen und Ausbilder haben maßgeblichen Einfluss auf die Qualität in der Beruflichen Bildung.
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, lernen, dass die Ausbildungsqualität in den Betrieben durch gesetzliche Bestimmungen, Vorschriften für die Eignung der Ausbildungsstätte sowie für die persönliche und fachliche Eignung des Ausbildungspersonals gesichert wird. Eine wertschätzende Kommunikations- und Diskusssionskultur mit den Auszubilden hat darüberhinaus eine zentrale Bedeutung für eine erfolgreiche Ausbildung.
- Literatur
Eine aktuelle Literaturliste wird zur Verfügung gestellt. Im folgenden eine Auswahl:
Arnold, R., A. Krämer-Stürzl (2005). Berufs- und Arbeitspädagogik. Leitfaden der Ausbildungspraxis in Produktions- und Dienstleistungsberufen. 2., überarb. Aufl. Berlin.
Gessler, M. (2010). Das Kompetenzmodell. In Bröckermann, R., M. Müller-Vorbrüggen, Hgg. (2010). Handbuch Personalentwicklung. Die Praxis der Personalbildung, Personalförderung und Arbeitsstrukturierung. 3., überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart. S. 43 - 62.
Hurlebaus, O. (2011). Rechtratgeber Berufsbildung. Handbuch für die Praxis. 24., neu bearb. Aufl. Berlin.
Sackmann - das Lehrbuch für die Meisterprüfung. Teil IV: Berufs- und Arbeitspädagogik. Ausbildung der Ausbilder. 40. Aufl. Düsseldorf. 2010.
Schelten, A. (2010). Einführung in die Berufspädagogik. 4., überarb. u. aktualisierte Aufl. Stuttgart.
Gesetze und Verordnungen: einschlägige Ausbildungsordnung sowie Rahmenlehrlplan der Berufsschule Berufsbildungsgesetz, Handwerksordnung, Jugendarbeitsschutzgesetz Arbeitszeitgesetz, Bundesurlaubsgesetz Tarifvertragliche Regelung (exemplarisch) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
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