Aquakultur
- Fakultät
Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL)
- Version
Version 1 vom 03.07.2025.
- Modulkennung
44B0430
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
nur Sommersemester
- Weitere Hinweise zur Frequenz
N/A
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Besonderheiten des Moduls
N/A
- Kurzbeschreibung
Die Versorgung mit nicht nur ausreichenden, sondern auch hochwertigen Nahrungsmitteln wird angesichts einer zunehmend wachsenden Weltbevölkerung zu einer immer größer werdenden Herausforderung. Erzeugnisse aus aquatischen Habitaten stellen in diesem Kontext aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe (Proteine, ungesättigte Fettsäuren, Spurenelemente u.a.) seither ein wichtigen Bestandteil in der menschlichen Ernährung dar. Da die starke Nachfrage in diesem Rohstoffsektor inzwischen stellenweise zur Erschöpfung natürlicher Ressourcen geführt hat, sind Alternativen gefragt, die die sich anbahnenden Engpässe helfen zu überwinden. Die verstärkte Fokussierung auf die Aqua- und Marikultur wird daher in Zukunft einen Schwerpunkt in der Erzeugung von Rohstoffen nicht nur für die Lebensmittelbranche, sondern auch für das Futtermittelindustrie spielen. Darüber hinaus werden für kosmetische und pharmazeutische Produkte ebenso Grundstoffe von wasserassoziierten Lebewesen benötigt (z.B. Algen). Den Studierenden soll ein umfassender Überblick gewährt werden, wie sich technologisch und biologisch adäquate Lebensräume für in Aqua- und Marikultur lebenden Organismen gestalten lassen, nicht ohne dabei den Blick auch für die möglichen Umweltfolgen aus den Augen zu verlieren, denn "Aquaculture is a booming industry, but that means effluents will be booming, too". Die Reststoffverwertung wird daher in Überschneidung mit anderen Modulen wie Biomassekonversion oder tierische Nebenströme ebenso zu würdigen sein, um der Nachhaltigkeit der Aqua- und Marikultur gerecht zu werden.
- Lehr-Lerninhalte
1. Zoologie und Taxonomie aquatischer Organismen 1.1 Plankton 1.2 Schalentiere 1.3 Krustentiere 1.4 Fische 1.5 Relevante Organismen in der Aqua- und Marikultur 1.6 Arten mit Innovationspotential für die Zukunft 2. Biologie ausgewählter aquatischer Mikroorganismen 2.1 Anatomie und Physiologie 2.2 Futtermittelkunde 2.3 Vermehrung und Aufzucht 2.4 Biotopanforderungen und Technopathien 2.5 Krankheiten, Präventions- und Bekämpfungsoptionen 3. Produktkunde und Lebensmittelsicherheit 3.1 Qualitative und quantitative Merkmale von Inhaltsstoffen 3.2 Ernährungsphysiologische Bedeutung 3.3 Einsatzbereiche von Rohstoffen in Industrie und Gewerbe 3.3 Unerwünschte Stoffe und Zoonosen 4. Anlagentechnik und Infrastruktur 4.1 Verfahrenstechnische Auslegung 4.2 Bauliche und installationstechnische Anforderungen 4.3 Abschirmung und Umfeldhygiene 5. Reststoffverwertung 5.1 Substrateigenschaften 5.2 Verwendungsmöglichkeiten 6. Rechtliche Rahmenbedingungen 6.1 Genehmigungsverfahren 6.2 Einschlägige Vorschriften (z.B. Arbeitsschutz, Tierschutz, Umweltschutz, Tierseuchenrecht, Lebensmittelrecht)
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 60 Vorlesung Präsenz oder Online - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 30 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 20 Literaturstudium - 40 Prüfungsvorbereitung -
- Weitere Erläuterungen
N/A
- Benotete Prüfungsleistung
- Klausur
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Klausur, 2-stündig
- Empfohlene Vorkenntnisse
Grundlagen der allgemeinen Biologie (z.B. Organsysteme von Wirbeltieren) und Chemie (z.B. pH-Wertberechnungen), Verfahrenstechnische Prinzipien, Lebensmittelhygiene
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden haben ein breites Wissensfundament über die gängigen Aqua-/Marikulturanlagensysteme und der in diesen Anlagen produzierten bzw. gehaltenen Organismen.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden erkennen aus der Vielfalt der dargebotenen Fakten in den einzelnen Lehrgebieten, wo Stärken und Schwächen der Aqua-/Marikultur liegen und entwickeln hieraus forschungsmethodische Ideen, wie sich die Belange einer produktiven und umweltschonenden Aqua-/Marikultur umsetzen lassen, wobei ethische Aspekte gebührend mit berücksichtigt werden.
- Wissensverständnis
Instrumentale Kompetenz:
Den Absolventen des Moduls gelingt es, mit Hilfe von Werkzeugen zur Anlagenüberwachung rechtzeitig mögliche Gefahren für den Fortbestand der Aqua-/Marikultur zu erkennen und ggf. Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Studierenden nutzen dabei die Organismen zudem als Bioindikatoren, um Hinweise auf Schwachstellen im System zu erlangen.Kommunikative Kompetenz:
TeilnehmerInnen des Moduls vermögen es, den Nutzen der Aqua-/Marikultur nach außen zu kommunizieren und bedienen sich hierbei adäquaten Kommunikationstechniken, um den unterschiedlichen Publikums- und Interessenkreisen diese Art der Rohstoffgewinnung näherzubringen. Die Studierenden verstehen es darüberhinaus, Probleme zu analysieren und notwendige Daten und Fakten zusammenzutragen, um Lösungswege oder auch weitere Vorgehensweisen bei der Problemlösung aufzuzeigen.Systemische Kompetenz:
Das in diesem Modul erlangte Wissen befähigt die Studierenden, sich zügig in die Anforderungsprofile von Arbeitsplätzen der Aqua-/Marikultur einfinden zu können, indem sie sich erwünschte Fertigkeiten durch autodidaktische Kompetenz aneignen.
- Nutzung und Transfer
Studierende können die Potentiale der Aquakultur erkennen, daraus zukunftsfähige Haltungsumwelten für aquatische Organismen benennen und biotechnologische Voraussetzungen definieren wie auch den darüber generierten Wissenszugewinn zweckentsprechend für Zukunftsprojekte einsetzen.
- Wissenschaftliche Innovation
Absolventinnen und Absolventen können durch stete Beobachtung sich dynamisch fortentwickelnder Erkenntnisse in der Aquakultur Forschungsfragen und -konzepte formulieren.
- Kommunikation und Kooperation
Absolventinnen und Absolventen teilen ihr erworbenes Wissen mit Fachvertreterinnen und Fachvertretern, um aktuelle fachbezogene Fragestellungen kooperativ zu bearbeiten, um schließlich die erlangten Ergebnisse einem Fachpublikum zu präsentieren sowie der interessierten Allgemeinheit allgemeinverständlich näherzubringen.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Die Studierenden können ihre fachbezogenen Stärken und Schwächen selbstständig reflektieren und dadurch ihre individuelle Fachkompetenz für bestimmte Themenfelder adäquat einschätzen.
- Literatur
Auf Lehrbücher und Fachzeitschriften (vornehmlich in englischer Sprache) wird hingewiesen.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
N/A
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Landwirtschaft
- Landwirtschaft B.Sc. (01.09.2025)
- Management nachhaltiger Ernährungssysteme
- Management nachhaltiger Ernährungssysteme B.Sc. (01.09.2025)
- Modulpromotor*in
- Seedorf, Jens
- Lehrende
- Seedorf, Jens
- Weitere Lehrende
Gastlehrende