Strategisches und werteorientiertes Management

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 8.0 vom 11.02.2020

Modulkennung

22M0888

Modulname (englisch)

Strategic and value oriented Management

Studiengänge mit diesem Modul

Management in der Gesundheitsversorgung (M.A.)

Niveaustufe

4

Kurzbeschreibung

Die Verankerung des strategischen Managements in der Gesundheitswirtschaft unterstützt die theoretische Fundierung, den methodengestützten Aufbau und die Verteidigung komparativer Konkurrenzvorteile zum Ziel der Sicherung der Überlebensfähigkeit der einschlägigen Gesundheitseinrichtungen. Die bislang dominante operative Führung wird auf diese Weise um ein Denken, Handeln und Führen in längerfristigen Horizonten ergänzt.Das wertorientierte Management nimmt innerhalb des strategischen Managements eine wesentliche Rolle ein. Organisationen des Gesundheitswesens sind nicht nur einer klassischen Wertsteigungslogik verpflichtet, sondern einer Wertorientierung, die normativen Charakter für die strategische Führung einer Organisation hat.

Lehrinhalte
  • 1 Grundlagen des Strategischen Managements
    1.1 Grundlagen und Ziele des Strategischen Managements
    1.2 Forschungsmethodische Ansätze des Strategischen Managements
    1.3 Konzepte, Methoden, Tools des Strategischen Managements
    1.4 Fallstudien und praktische Anwendungen (Texts and Cases)·

    2 Strategisches Management von Gesundheitsdienstleistungen
    2.1 Besonderheiten von Health Services und Professional Services
    2.2 Potential-, Prozess- und Ergebnisdimension von Health Services
    2.3 Geschäftssysteme und Wertketten im Servicebereich (Best Practices)
    2.4 Erfolgsfaktoren von Dienstleistungen
    2.5 Planung und Umsetzung von Dienstleistungsstrategien
    2.6 Dienstleistungscontrolling

    3 Leadership-Konzeption in Gesundheitsunternehmen
    3.1 Leadership versus/cum Management
    3.2 Anbahnung, Initiierung und Umsetzung des organisatorischen Wandels in Gesundheitsunternehmen
    3.3 Anwendungen und Praxisbeispiele
  • 4. Wertorientiertes Management
  • 4.1. Hinführung zum Thema: Wertebegriff und Wertediskussion
  • 4.2. Werte im ökonomischen Kontext
  • 4.3. Wertekonzeptionen
  • 4.4. Anforderungen an eine Werteorientierung
  • 5. Conclusio und Managementimplikationen
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden verfügen über fundierte Grundkenntnisse auf dem Gebiet des strategischen Managements, im Bereich der Theorie- und Modellbildung. Sie kennen die Zielsetzung und den Ablauf der strategischen (Krankenhaus-)Planung.
Sie definieren und beschreiben die theoretischen Grundlagen der Werte. Sie sind in der Lage BWL, Management und andere Wertekonzeptionen darzustellen, voneinander abzugrenzen und zu analysieren.

Wissensvertiefung
Die Studierenden verfügen über ein vollständiges und integriertes Wissen bezogen auf die allgemeinen Theorien und Techniken des strategischen Managements, der Priorisierung und Akzentuierung der für den Gesundheitssektor relevanten Führungs-, Planungs- und Entscheidungstechniken des strategischen Managements sowie der Diskussion, Anwendung und kritischen Reflektion der Tools und Techniken der Strategieumsetzung.
Sie identifizieren, welche wissenschaftlichen Perspektiven des wertorientieren Managements denkbar sind. Sie können sich kritisch mit Darstelllungen auseinandersetzen. Sie können die unterschiedlichen Ansätze des wertorientierten Managements auf relevante Tatbestände anwenden.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden wenden den Methodenkanon des strategischen Managements auf komplexe Fragestellungen des Gesundheitswesens an und verfügen über methodisches Selektionsvermögen in Abhängigkeit von der relevanten Problemstellung (Methodenvalidität).
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden erkennen die Legitimation des eigenen Standpunktes qua eingesetzter Managementmethode. Die Studierenden gehen mit komplexen Themen um, wobei Ergebnisse zu Kommunikationszwecken visualisiert und eine Komplexitätsreduktion vorgenommen wird.
Sie können Realsituationen (Fallstudien/Aufgaben und Problemstellungen) analysieren, bewerten und aufgrund theoretischer Sachkenntnisse auf Gegebenheiten anwenden. Neben der subjektiven Perspektive können die Studierenden andere Meinungen diskutieren und kritisch hinterfragen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden verfügen über einen sicheren Umgang mit den einschlägigen Tools und Techniken des strategischen Managements und können Fallstudien des Lehrkonzepts der Harvard Business School bearbeiten. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Gesundheitswirtschaft gelegt und die branchenbezogene Anwendung der Managementmethoden.
Sie wenden eine Reihe von unterschiedlichen Werten an und verfügen über eine Metawertekatalog, der es erlaubt, situative Analysen durchzuführen. Die Studierenden zeigen Originalität und Kreativität in der Anwendung von Wissen, im Verständnis und in der Praxis. Sie arbeiten in vielfältigen berufsbezogenen Kontexten, die in einem hohen Maße nicht vorhersehbar und spezialisiert sind.

Lehr-/Lernmethoden

Die Veranstaltung wird seminaristisch durchgeführt. Vorlesungsanteile wechseln mit Diskussionen, Übungen sowie Gruppenarbeiten mit Referaten ab.

Empfohlene Vorkenntnisse

Umfassende Grundlagen des Managements von GesundheitseinrichtungenKenntnisse der Finanzierungs- und Kostenrechnungssysteme

Modulpromotor

Braun von Reinersdorff, Andrea

Lehrende
  • Braun von Reinersdorff, Andrea
  • Oswald, Julia
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
30Vorlesungen
15betreute Kleingruppen
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
31Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
32Literaturstudium
12Kleingruppen
30Prüfungsvorbereitung
Literatur

Braun von Reinersdorff, A. (2007): Strategische Krankenhausführung – Vom Lean Management zum Balanced Hospital Management, 2. Auflage, Bern, Göttingen, Toronto usw.

Braun, A./Rasche, C. (2002): Human-Capital-Management im Krankenhaus – Von der Behörde zum professionellen Dienstleister, in: Hinterhuber, H.H./Stahl, H.K. (Hrsg.): Erfolg durch Dienen? – Beiträge zur wertsteigernden Führung von Dienstleistungsunternehmen - Innsbrucker Kolleg für Unternehmensführung, Band 4, Renningen, S. 306 – 336.

Braun von Reinersdorff, A./Rasche, C. (2014): Mobilisierung strategischer und operativer Leistungs-reserven im Krankenhaus – Gestaltungsfelder und Grenzen der Service-Industrialisierung, in Bouncken, R./Pfannstiel, M.A./Reuschl, A.J. (Hrsg.): Dienstleistungsmanagement im Krankenhaus (Band II), Berlin, S. 76-85.

Christensen, C.M./Bohmer, R./Kenagy, J. (2000): Will Disruptive Innovations Cure Healthcare?, in: Harvard Business Review, Jg. 78, Nr. 5, S. 102 – 112.

Dullinger, F. (1996): Krankenhaus-Management im Spannungsfeld zwischen Patientenorientierung und Rationalisierung – Probleme und Gestaltungsmöglichkeiten des Business Reengineering in der Krankenhaus-Praxis, München.

Eichhorn, S./Schmidt-Rettig, B. (1995): Krankenhausmanagement im Werte- und Strukturwandel: Handlungsempfehlungen für die Praxis, Stuttgart.

Eichhorn, S./Schmidt-Rettig, B. (Hrsg.) (2001): Krankenhausmanagement – Zukünftige Struktur und Organisation der Krankenhausleitung, Stuttgart/New York.

Friedrich, St. A./Rasche, C./Stahl, H.K. (2001): Wege zur Hochleistungsorganisation, in: Lukas, A./Hafemann, M. (Hrsg.): Consulting-Jahrbuch 2001, Frankfurt (erscheint im Frühjahr 2001).Hinterhuber,

Ginter, Peter M./Swayne, L.M./Duncan, W.J. (1998): Strategic Management of Health Care Organizations, 3rd Edition, Malden/Oxford.

Gorschlüter, P. (1999): Das Krankenhaus der Zukunft – Integriertes Qualitätsmanagement zur Verbesserung der Effektivität und Effizienz, Stuttgart/Berlin/Köln.

H.H./Stahl, H.K, (2002): Erfolg durch Dienen? – Beiträge zur wertsteigernden Führung von Dienstleistungsunternehmen, Renningen.

Höffe, O.: Lexikon der Ethik, 7. neubearbeitete und erweiterte Auflage, Becksche Reihe München 2008.

Homburg, C./Krohmer, H. (2003): Marketingmanagement – Strategie, Instrumente, Umsetzung, Unternehmensführung, Wiesbaden.Lovelock.

Küpper, H.U.: Unternehmensethik. Hintergründe, Konzepte, Anwendungsbereiche. Schäffer-Poeschel Stuttgart 2006.

Lovelock C./Wirtz, J. (2004): Services Marketing – People, Technology, Strategy, 5. Auflage, Prentice Hall.Meffert, H./Bruhn, M. (Hrsg.) (2001): Handbuch Dienstleistungsmanagement, 2. Auflage, Wiesbaden.

Van Looy, B./Gemmel, P./Van Dierdonck, R. (Hrsg.) (2003): Services Management, An Integrated Approach, 2. Auflage, Financial Times Series, Prentice Hall

Raab, E./Rasche, C. (2013): Die Logik der Manufaktur hat ausgedient: Ansätze für ein Berichtswesen in der Frühphase des PEPP, in: KU Gesundheitsmanagement, Jg. 82, März, S. 49-53.

Raab, E./Rasche, C: (2013): Medizincontrolling in der Praxis – Ein erster Blick in die Empirie, in: , in: KU Gesundheitsmanagement special, Jg. 82, April, S. 14-18.

Rasche, C. (2016): Digitaler Gesundheitswettbewerb – Strategien, Geschäftsmodelle, Kompetenzanforderungen: in: Pfannstiel, M.A./ Da-Cruz, P./Mehlich, H. (Hrsg.): Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheitswesen I – Impulse für die Versorgung, Wiesbaden, S. 1-29.

Rasche, C./ Margaria, T./ Floyd, B.D. (2017): Service Model Innovation in Hospitals: Beyond Expert Organizations, in: Pfannstiel, M./Rasche, C. (eds.): Service Business Model Innovation in Healthcare and Hospital Management – Models, Strategies Tools, Wiesbaden, S. 1-19.

Tiberius, V./Rasche, C. (2013): Nachhaltiges Krankenhauscontrolling mit der Balanced Scorecard - Nachhaltigkeit ist niemals antiökonomisch, in: KU Gesundheitsmanagement, Jg. 82, Juli, S. 33-36.

Rasche, C./ Tiberius, V. (2016): Social Enterprises, in wisu, 45. Jg., Heft 8-9, August-September 2016, S. 919-932.

Rasche, C./Braun von Reinersdorff, A. (2016): Krankenhäuser als Expertenorganisationen - Wertschaffung und Produktivitätssteigerung durch innovative Geschäftsmodelle, in: Pfannstiel, M./Rasche, C./Mehling, H. (Hrsg): Dienstleistungsmanagement im Krankenhaus - Nachhaltige Wertgenerierung jenseits der operativen Exzellent, Wiesbaden, S. 1-24.

Rasche, C./Braun von Reinersdorff, A. (2016): Krankenhäuser als Expertenorganisationen - Wert-schaffung und Produktivitätssteigerung durch innovative Geschäftsmodelle, in: Pfannstiel, M./Rasche, C./Mehling, H. (Hrsg): Dienstleistungsmanagement im Krankenhaus - Nachhaltige Wertgenerierung jenseits der operativen Exzellent, Wiesbaden, S. 1-24.

Rasche, C./Braun von Reinersdorff, A./Tiberius, V. (2016): Expertenorganisationen, in wisu, 45. Jg., Heft 2, Februar 2016, S. 182-190.

Ulrich, P.: Integrative Wirtschaftsethik. Grundlagen einer lebensdienlichen Ökonomie. 4. Auflage Haupt, Bern et. al. 2008.

Zapp,W. (Hrsg.): Kennzahlen im Krankenhaus. Eul verlag, Lohmar, 2010.

Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Klausur 2-stündig
  • Portfolio Prüfung
Bemerkung zur Prüfungsform

Die Portfolio-Prüfung umfasst 100 Punkte und setzt sich aus einer einstündigen Klausur (K1) und einer Präsentation (PR) zusammen. Die K1 und die PR werden jeweils mit 50 Punkten gewichtet.

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Wintersemester

Lehrsprache

Deutsch