Klinisches Praktikum 2

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 26.03.2025.

Modulkennung

22M0713

Niveaustufe

Master

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Dieses Modul ist die Vertiefung des Klinischen Praktikums (1) und setzt den Schwerpunkt im Bereich des kollektiven (=kontextbezogenen) Erörterns von therapeutischen Schlüsselpunkten. Neben den bereits erworbenen Fähigkeiten, die Untersuchung und Behandlung evidenzbasiert auszurichten, erlernen die Studierenden hier, anhand realer Patientenbehandlungen und deren Management, den Zusammenschluss verschiedener Therapiemethoden in einer bestehenden Praxis, in der schwerpunktmäßig Muskuloskelettale Therapie angewendet wird.

Lehr-Lerninhalte

Mindestens 50 Stunden (à 60 Minuten) klinische Supervision unter einem/einer klinischen MentorIn, ohne Vor- und Nachbereitung. 

Block 1

  • Assessment, Management und Reflexion von Patienten unter Supervision des Mentors, der Mentorin
  • Retrospektive Analyse und Reflexion der behandelten PatientInnen

Block 2

  • Diskussion von Patientinnenfällen bezüglich Assessment und Behandlungstechniken zusammen mit dem/der MentorIn

Block 3

  • Beurteilung von Assessment und Management eigener Patienten unter Beobachtung durch den/die MentorIn

Block 4 

  • Praktisches Üben ausgewählter Behandlungstechniken zur Vertiefung und Qualitätssicherung zusammen mit dem/der MentorIn

IFOMPT-Kriterien: A1, 2, 3, 4, 5; D1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10; K1, 2, 3, 4,5,6, 7, 8, 9, 10, 11; S1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
50PraxisprojektPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
100Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
Weitere Erläuterungen

Während des Praktikums haben die Studierenden die Möglichkeit, sich entweder eigenständig oder in Gruppen von bis zu vier Studierenden einen ausgebildeten OMT-Therapeuten oder eine OMT-Therapeutin als Mentor auszusuchen. Dieser oder diese muss nach den Richtlinien der IFOMPT praktizieren und wird die Studierenden während des Praktikums betreuen.

 

Benotete Prüfungsleistung
  • Arbeitsprobe (praktisch)
Unbenotete Prüfungsleistung
  • regelmäßige Teilnahme
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Auswahl der benoteten und unbenoteten Prüfungsarten aus den vorgegebenen Optionen obliegt der jeweiligen Lehrperson. Diese hält sich dabei an die jeweils gültige Studienordnung. 

Inhaltlich wird eine(r) "echte" Patient(in) untersucht und behandelt und nachher  werden dem Kandidaten Fragen zu seinen Entscheidungen gestellt.

Die aufgeführten Optionen für unbenotete Prüfungsleistungen im Modul werden als unterstützende Instrumente zur Vorbereitung auf die benotete(n) Prüfungsleistung(en) verstanden.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Für die im Modul zulässigen Prüfungsarten gelten jeweils die folgenden Angaben zum Umfang bzw. zur Dauer.´“

  • Arbeitsprobe: Patientenuntersuchung und Behandlung (ca. 60 Minuten), Gespräch und Reflektion ca. 30 Minuten 
  • Regelmäßige Teilnahme: siehe Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Um im Modul „Klinisches Praktikum 2“ zur Prüfung zugelassen werden zu können, muss das Modul „Klini-
sches Praktikum 1“ bestanden sein.

Wissensverbreiterung

Die Studierenden können selbstständig eine Patientenuntersuchung und -behandlung sowie das weitere Management unter kritischer Berücksichtigung der gegenwärtig besten Evidenz auf Wissensbasis der manipulative Physiotherapie (OMT) und neuromuskuloskelettalen Forschung durchführen. In diesen Prozess sind klinische, biomedizinische, Sozial- und Verhaltenswissenschaften eingeschlossen. Hierbei wird erwartet, dass die Studierenden selbstständig unter Berücksichtigung von Kontextfaktoren, der beitragenden Faktoren und des weiteren Managements einen Behandlungsplan aufstellen können.Zudem sind die Studierenden in der Lage eine vollständige Übersicht über die Hypothesenkategorien zu geben, um diese in den formativen Assessments reflektieren zu können.

Wissensvertiefung

Die Studierenden können die beitragenden Faktoren und Kontextfaktoren der jeweiligen Patienten gut einschätzen und in das weitere Assessment und den Behandlungsplan, bestehend aus Muskuloskelettale Therapie und dem „Coaching“ des Patienten, übertragen. Die Entscheidungen, die während des Therapieprozesses getroffen werden, sind in der Basis durch externe klinische Evidenz begründet.

Wissensverständnis

Die Studierenden sind in der Lage, erlernte Fähigkeiten aus dem Modul „Klinisches Praktikum (1) individuell“ im fallspezifischen Patientenmanagement umzusetzen, zu integrieren und verbal deutlich zu machen, welche Kompetenzen aus dem ersten Klinischen Praktikum sie anwenden. Sie haben die erforderlichen Fähigkeiten für komplexe klinische Denkprozesse im Management von Patienten mit neuromuskuloskelettalen Dysfunktionen und Schmerzen, können diese selbstständig reflektieren und verbal reproduzieren. Sie nutzen fallbezogene komplexe Clinical Reasoning- und Managementstrategien und bauen dabei auf ihr Wissen und den Erfahrungen vom Modul „Klinisches Praktikum (1) individuell“ auf. Auf der Grundlage der gesammelten Daten und der Einschätzung des Patientenproblems können die Studierenden eine kurz- und langfristige (Schmerz-) Edukationstrategie formulieren.  Sie reflektieren ihr Vorgehen unter Supervision eines Clinical Mentors und entwickeln ihre therapeutischen Fähigkeiten im Sinne des Continuing Professional Development weiter.In einer klinischen Situation sind die Studierenden in der Lage die Kontextfaktoren der Patienten selbstständig zu analysieren und diese in das weitere Assessment Management zu integrieren. Auf der Grundlage der individuellen Erfahrungen mit den Patienten können Sie selbstständig Forschungsfragen entwickeln.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden wenden aus eigener Initiative die Theorien und Techniken an, die am Lernort Hochschule erlernt wurden, und nun am Lernort Praxis am Patienten angewendet werden. Unter Beobachtung eines Clinical Mentors setzen sie selbstständig ihr Wissen und ihre manuellen Fertigkeiten in komplexen, authentischen Situationen ein und integrieren die umfassenden Kontextfaktoren einer klinischen Situation in ihr Clinical Reasoning. Dabei nutzen sie eigenständig die bestmögliche externe Evidenz innerhalb des individuellen Behandlungsprozesses eines individuellen Patienten. Die Studierenden sind in der Lage während eines formativen Assessments ihr Vorgehen und ihre Entscheidungen während des Therapieprozesses gut zu begründen und auf Grundlage der aktuellen externen Evidenz zu erklären.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden zeigen dem Leistungsniveau entsprechende kommunikative Fähigkeiten im fallbezogenen Patientenmanagement und sind zudem in der Lage ihr Vorgehen in der Kommunikation zu erklären und kritisch zu reflektieren. Sie können ihre klinischen Entscheidungen und Schlussfolgerungen gegenüber Patienten, Angehörigen, Kollegen und dem Mentor selbstständig, fundiert und reflektiert äußern und vermitteln. Dabei berücksichtigen sie den aktuellen Stand der Forschung, persönliche Erfahrungen sowie Vorstellungen des Patienten. Sie tauschen sich mit ihrem Clinical Mentor fallbezogen über Assessment- und Behandlungsstrategien kritisch aus und sind in der Lage, Alternativen und Hinweise anzunehmen und zu berücksichtigen. Dabei lassen sich die Studierenden auf Prozesse der Selbstreflexion ein, können diese kritisch- konstruktiv gestalten und sind in der Lage Änderungen im Vorgehen verbal zu reproduzieren.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden haben mit Abschluss des Moduls die Kompetenz und die Aufgaben gemäß der IFOMPT-Richtlinien erreicht und befindet sich damit auf dem Niveau eines Fachphysiotherapeut*in für Muskuloskelettale Therapie.

Literatur

  • Goodmann C, Snyder T (2022): Differential Diagnosis for Physical Therapists, Screening for Referral, 9th revised edition; Saunders/Elsevier, St Louis.
  • Higgs J, Jones M (2008): Clinical Reasoning in the Health Profession, 2nd ed. Butterworth/Heinemann, Oxford.
  • Jones M, Rivett D (2004): Clinical Reasoning for Manual Therapists. Butterworth-Heinemann, Oxford.
  • Westerhuis P, Wiesner R (2018): Klinische Muster in der Manuellen Therapie, Thieme, Stuttgart, 2. Auflage.
  • Falla, D, Cook, C, Lewis, J, McCarthy, C, Sterling, M (2024): Grieve’s Modern Musculoskeletal Physiotherapy, Elsevier LTD
  • Ballenberger, N (2025): Evidenzbasierte Assessments in der Muskuloskelettalen Physiotherapie, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH
  • von Piekartz H, Zalpour C.(2022), Red Flags erkennen , 1.Auflage.
  • Zalpour, C, von Piekartz, H (2024): Differenzialdiagnostik in der Physiotherapie – Screening, Pathologie, Red Flags, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH

Zusammenhang mit anderen Modulen

Die Kenntisse und Fertigkeiten aus den Modulen „Vertiefung und Anwendung evidenzbasierter Praxis: Lendenwirbelsäule und untere Extremität“, „Vertiefung und Anwendung evidenzbasierter Praxis: Hals- und Brustwirbelsäule und obere Extremität“, „Fortgeschrittene Anwendung evidenzbasierter Praxis: Lendenwirbelsäule und untere Extremität“, „Fortgeschrittene Anwendung evidenzbasierter Praxis: Hals- und Brustwirbelsäule und obere Extremität“ und „Differentialdiagnose und Medical Screening" werden im Klinischen Praktikum angewandt.

Das Klinische Praktikum 1 und das Klinische Praktikum 2 stehen im Zusammenhang.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Muskuloskelettale Therapie (Manuelle Therapie – OMT)
    • Muskuloskelettale Therapie (Manuelle Therapie - OMT) (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Piekartz, Harry
    Lehrende
    • Person unbekannt
    • Timpe, Timo
    • Kapitza, Camilla
    • Heitkamp, Hauke
    • Lüning, Eva