Soziale Kommunikation und Interaktion in der Pflegepraxis: Kommunikation aufnehmen, gestalten und reflektieren

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 5.0 vom 26.11.2021

Modulkennung

22B1492

Modulname (englisch)

Social Communication and Interaction in Nursing Practice: Assuming, Forming and Reflecting Communication

Studiengänge mit diesem Modul

Pflege (dual) - WiSo (B.Sc.)

Niveaustufe

1

Kurzbeschreibung

Das Modul ermöglicht es künftigen Pflegeexpert*innen und Führungskräften auf unterer Ebene, ein breites Spektrum an Grundlagenwissen über soziale Kommunikation und Interaktion zu erwerben und zu verstehen, dass es der Kenntnis des eigenen Kommunikations- und Interaktionsverhaltens bedarf, um erfolgreich zielorientiert im Arbeitsalltag mit Patient*innen, Angehörigen sowie mit Mitarbeitenden zu kommunizieren. Sie lernen sozialpsychologische Grundlagen von sozialen Urteilsprozessen und sozialem Vorurteil bzw. interkulturellen Vorverständnissen kennen und zu hinterfragen.

Lehrinhalte
  • Zielgerichtet und fachbezogen kommunizieren:
  • Sozialpsychologische Grundlagen von Interaktion und Kommunikation / Sozialverhalten
  • Psychosoziale Urteils- und Vorurteilsbildung
  • Bedeutung der vielfältigen Kommunikationsaufgaben für Pflege und Organisationen
  • Kommunikationstheorien
  • Kommunikationskonzepte / Kommunikationsstrategie / Kommunikationsinstrumente
  • Kommunikationskonflikte
  • Aushandlungsprozesse/ Rollenverhalten

    Pflegebedürftigkeit verstehen und einordnen:
  • Einführung in die Psychologie
  • Helfen durch Kommunikation
  • Motivationstheorien
  • Bedeutung der Zuwendung, Empathie-Konzept
  • Professioneller Umgang mit Patient*innen und Angehörigen
  • Professionelle Distanz gewinnen - Nähe und Distanz in der Pflege

    Kultur und Kommunikation:
  • Kommunikation mit Menschen mit Migrationshintergrund
  • Geschlechteraspekte in der pflegerischen Kommunikation
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, haben ein breites Wissen über die sozial- und kommunikationspsychologischen Grundlagen ihrer eigenen und fremder Kommunikation und Interaktion erworben.
Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, kennen die Prozesse der monokulturellen und interkulturellen psychosozialen Urteils- und Vorurteilsbildung. Sie sind sensibilisiert für die Anforderungen in besonderen Kommunikationskonstellationen: Interkulturalität, Gender, Diversity.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, haben die Zusammenhänge zwischen Selbstwerterleben und Kommunikation verstanden. Sie kennen die Konzepte der Empathie und der non-direktiven Gesprächsführung. Sie haben ein tieferes Verständnis für die Ausgestaltung der Nähe-Distanz-Beziehung.
Können - kommunikative Kompetenz
Sie können derartige Gesetzmäßigkeiten in der eigenen Kommunikation und bei andern erkennen und beeinflussen.
Sie können aktives Zuhören sowie Frage- und Feed-Back-Formen in ihrer professionellen Kommunikation einsetzen. Sie sind in der Lage, das Setting für gelingende Kommunikation zu gestalten.

Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, reflektieren kritisch das Sprachverhalten in der Pflege und in der jeweiligen Institution ihres Trägers.

Lehr-/Lernmethoden

Seminar, Kleingruppenarbeit, Rollenspiele, Wahrnehmungsübungen, kommunikative Selbsterfahrungs-Übungen

Modulpromotor

Stegmaier, Ralf

Lehrende

Münch, Markus

Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
15Seminare
15Übungen
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
18Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
16Hausarbeiten
10Referate
12Kleingruppen
64Übungsort Praxis
Literatur

Abt-Zegelin, A. (2009), Hrsg.. Wie wir kommunizieren –Pflege in Sprache und Schrift, CNE-Fortbildung 5, Thieme-VerlagAbt-Zegelin, A., (2009). Gespräche sind Pflegehandlungen. Die Schwester/Der Pfleger, 48 (4) 221 – 224Abt-Zegelin, A., (2006). Clinicum Österreich: „Na wie geht’s uns denn heute?“ Sprache und Pflege, 6 (4) 44 – 46Busch, Jutta (1996): „Was der Patient sagt…“ Die Reflexion der Krankenpflege in Autobiographien von Patienten. Baunatal: BVSHabermas, Jürgen (1995): Theorie des kommunikativen Handelns. Band I: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung Band II: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft. Frankfurt am Main: SuhrkampKafka, Franz (1995): Die Verwandlung. Stuttgart: reclam

Kumbruck, Christel & Derboven, Wibke (2016): Interkulturelles Training. Heidelberg (Springer).Rogers, Carl, C. (2007): Die nicht-direktive Beratung, Frankfurt/M. (Fischer).

Sachweh, S. (2002): „Noch ein Löffelchen?“: Effektive Kommunikation in der Altenpflege. Bern: HogrefeSchulz-von Thun, Friedemann (1998): Miteinander reden 1-3, Reinbek (rororo).

Trömel-Plötz, Senta (Hg) (1984): Gewalt durch Sprache, Frankfurt/M. (Fischer).

Watzlawick, Paul, Beavin, Janet H. & Jackson, Don D. (1996): Menschliche Kommunikation: Formen Störungen, Paradoxien. Bern (Verlag Hans Huber).

Zegelin, A. (2016): Die sprechende Pflege, Die Schwester/Der Pfleger, 55(4)60-62

Zegelin, A.: (2013): Pflege ist Kommunikation. Die Schwester/der Pfleger 52(7)636-639

Zegelin-Abt, A., Walter, S., (2003). Förderung sprachlicher Kompetenzen in der Ausbildung. Die Schwester/Der Pfleger, 42 (10) 790 – 794

Zegelin-Abt, A., de Jong, A., (2003). Pflegeausbildung: Neue Möglichkeiten nutzen. Reflektion als berufsbildendes Konzept. Die Schwester/Der Pfleger, 42 (11) 876-880

Zegelin-Abt, A., (2003). Wer kommuniziert, pflegt. Pflege aktuell, 57 (12) 642-644

Zegelin, A., Boehme, H., Jacobs, P:, (2004). Patient unauffällig. Dreiteilige Serie zur Pflegedokumentation. Die Schwester/Der Pfleger, 43 (2 – 4)

Zegelin-Abt, A., (2000). Alles im grünen Bereich - Sprache in der Intensivpflege. Intensiv, Thieme-Verlag, 8 (5) 92 – 95

Zimbardo, Philip G & Gerrig, Richard J. (2008): Lehrbuch der Psychologie, München (Pearsons)

Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Mündliche Prüfung
  • Referat
Prüfungsanforderungen

Die Studierenden weisen ein breites Wissen über die psychologischen Grundlagen und Gesetzmäßigkeiten ihrer eigenen und fremder Kommunikation und Interaktion nach und können sie bei sich und anderen erkennen.

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Wintersemester

Lehrsprache

Deutsch