Lebenslage Migration und Flucht
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 13.0 vom 28.06.2019
- Modulkennung
22B1417
- Modulname (englisch)
Life situation flight and migration
- Studiengänge mit diesem Modul
Soziale Arbeit (B.A.)
- Niveaustufe
3
- Kurzbeschreibung
Deutschland ist mit einer starken Zunahme an Flüchtlingen und Migranten konfrontiert. Menschen, die hier kurzfristig Zuflucht suchen sowie die Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben werden, stellen auch SozialarbeiterInnen in verschiedenen Institutionen vor interkulturelle Herausforderungen. Dieses Vertiefungsmodul hat zum Ziel, den Studierenden einen Einblick in die institutionelle Verortung der Sozialen Arbeit im Kontext von Flucht und Migration zu geben, eine migrationsspezifische, kultursensitive und interkulturell professionell ausgerichtete Soziale Arbeit zu vermitteln sowie Wissen über die Lebenslage der Menschen mit Flucht- /Migrationserfahrung zu vertiefen.
- Lehrinhalte
Folgende Aspekte werden im Modul bearbeitet: Die Studierenden reflektieren ihre professionelle Haltung vor dem Hintergrund migrationsspezifischer und interkultureller Fragen und festigen ihr professionelles Selbstverständnis. Vorurteilsbildung, Probleme der Kulturalisierung und der Umgang mit Stereotypen werden thematisiert. Die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession wird unter dem Fokus von Migration, Flucht und Interkulturalität beleuchtet. Die Studierenden setzen sich mit anderen Sichtweisen auseinander und können fachlich fundierte Auseinandersetzungen mit sozialpolitisch anders Denkenden führen. Dazu gehört auch der differenzierte Sprachgebrauch und das Verstehen der dahinterliegenden Konstrukte (Interkultur, Fremdheit, Flüchtling, MigrantIn, Einwanderer,…)
Es wird jeweils thematisiert, in welcher Lebenslage sich die Menschen befinden, die bei den verschiedenen Institutionen Unterstützung erhalten. Darüber hinaus werden nationale sowie internationale best practice Beispiele vermittelt, beispielsweise kommunale Integrationsmodelle.
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden erwerben Kenntnisse über die Lebenslage von Menschen mit Flucht-/ Migrationserfahrung sowie die institutionelle Verortung der Sozialen Arbeit im interkulturellen Kontext. Sie sind in der Lage diese Kenntnisse in Bezug auf die eigenen Vorstellungen kritisch zu reflektieren und können darauf aufbauend, für die verschiedenen Institutionen konzeptionelle Ideen zu entwickeln.
Wissensvertiefung
Die in den Module 1 und 2 der Vertiefung gewonnene Erkenntisse zum Thema Diversity werden um den Aspekt Umgang mit Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung erweitert.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden kennen die Arbeitsfelder, in denen SozialarbeiterInnen mit dem Fokus Flucht und Migration tätig sind. Es wird die Vielzahl der sozialarbeiterischen Institutionen betrachtet, die vor interkulturellen Herausforderungen stehen, z.B. die Jugendmigrationshilfe, Erstaufnahmeeinrichtungen, Gemeinschaftsunterkünfte, Beratungsstellen, unbegleitete minderjährige Ausländer in der Kinder- und Jugendhilfe.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden wissen um die Bedeutung des migrationsspezifischen und kultursensitiven Umgangs mit Menschen in diesem Feld. Sie sind über die Bedeutung der Sprache und kommunikative Möglichkeiten informiert, die ihnen im beruflichen Alltag die Zusammenarbeit mit anderssprachigen Menschen erleichtert.
Können - systemische Kompetenz
Sie haben sich Kenntnisse über die Netzwerkarbeit sowie über die direkte Arbeit mit Einzelnen oder Gruppen im interkulturellen Kontext angeeignet.
- Lehr-/Lernmethoden
Neben der theoretischen Auseinandersetzung werden die Studierenden aktuelle Themen selbstständig bearbeiten und in Zusammenarbeit mit der Praxis Vorschläge/Projekte erarbeiten, wie die verschiedenen Aspekte der institutionellen Bewältigung bearbeitet werden können.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Vertiefungsmodul 1 und 2 der Vertiefung „Diversity und Intersektionalität“.
- Modulpromotor
Schneewind-Landowsky, Julia
- Lehrende
- Wesseln-Borgelt, Gerda
- Lange, Reinhard
- Riecken, Andrea
- Schneewind-Landowsky, Julia
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Seminare Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 40 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 50 Kleingruppen
- Literatur
Brinkmann, Heinz Ulrich & Uslucan, Haci-Halil (2013). Dabeisein und Dazugehören: Integration in Deutschland. Springer. Detemple, K. (2013). Zwischen Autonomiebestreben und Hilfebedarf: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Jugendhilfe. Dirim, I., Gogolin, I. et al. (Hrsg.) (2015) Impulse für die Migrationsgesellschaft (Bildung in Umbruchsgesellschaften). Waxmann.Ezli, Ö. & Staupe, G. (2014). Das Neue Deutschland. Von Migration und Vielfalt. Konstanz University Press.Fischer, V. (2011). Handbuch Migration und Familie: Grundlagen für die Soziale Arbeit mit Familien. Wochenschauverlag. Franke, R. & Milner, J. (Hrsg.) (2013). Interkulturelles Coaching: Coaching-Tools für 17 Kulturkreise. Managerseminare.Geier, T. & Zaborowski, K. (Hrsg.) (2015). Migration: Auflösungen und Grenzziehungen: Perspektiven einer erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung.Springer.Hargesser, B. (2014). Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Sequentielle Traumatisierungsprozesse und die Aufgaben der Jugendhilfe. Brandes & Apsel. Hartwig, L. & Mennen, G. (2018). Handbuch Soziale Arbeit mit geflüchteten Kindern und Familien. BeltzHeckmann, F. (2014). Integration von Migranten: Einwanderung und neue Nationenbildung. Springer.Kunz, T. & Puhl, R. (2011). Arbeitsfeld Interkulturalität: Grundlagen, Methoden und Praxisansätze der Sozialen Arbeit in der Zuwanderungsgesellschaft. Juventa. Meier-Braun, Karl-Heinz & Weber, Reinhold (2013). Deutschland Einwanderungsland: Begriffe - Fakten – Kontroversen. Kohlhammer.Meier-Braun, Karl-Heinz. (2015). Die 101 wichtigsten Fragen: Einwanderung und Asyl. Beck.Prasad, N. (2017). Soziale Arbeit mit Geflüchteten: Rassismuskritisch, professionell, menschenrechtsorientiert. UTBReuter, J. & Mecheril, P. (Hrsg.) (2015). Schlüsselwerke der Migrationsforschung: Pionierstudien und Referenztheorien. Springer.Treibel, A. (2011). Migration in modernen Gesellschaften: Soziale Folgen von Einwanderung, Gastarbeit und Flucht. Juventa. Treibel, A. (2015). Integriert Euch! Plädoyer für ein selbstbewusstes Einwanderungsland. Campus Literatur.
- Prüfungsleistung
- Portfolio Prüfung
- Präsentation
- Hausarbeit
- Bemerkung zur Prüfungsform
Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus den Prüfungselementen Referat (R) und einstündigen Klausur (K1) zusammen. Das Referat wird mit 50 Punkten gewichtet. Die abschließende Klausur (K1) wird bei der Berechnung der Modulendnote mit 50 Punkten gewichtet
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch