Logopädie: Theoriegeleitete logopädische Praxis

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 6.0 vom 16.03.2021

Modulkennung

22B1341

Modulname (englisch)

Theory-guided practice in speech-language-therapy

Studiengänge mit diesem Modul

Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie (B.Sc.)

Niveaustufe

3

Kurzbeschreibung

Dieses Modul dient der Verknüpfung von logopädischem Handeln und seinen zugrunde liegenden theoretischen Bezugssystemen. Logopädie-relevante Theorien und Modelle werden analysiert und im Hinblick auf ihre Bedeutung für logopädische Prozesse, die Einordnung und Klassifikation logopädischer Störungsbilder sowie für Diagnostik- und Therapieverfahren kritisch bewertet.

Lehrinhalte
  • Identifikation und Einordnung von Theorien und Modellen, die für das logopädisch-praktische Handeln bedeutsam sind, z.B. (Zweit-)Spracherwerb, Sprachverarbeitung, Kommunikation, Lernen, Interaktion, Gesundheit und Rehabilitation
  • Ableitung von Beurteilungskriterien für Theorien bzw. theoriebasierte Ansätze in der Logopädie
  • Analyse zugrunde liegender Prozesse und Strukturen in der logopädischen Diagnostik, Therapie, Beratung, Prävention
  • Analyse logopädischer Klassifikationsmodelle
  • Einordnung, Klassifikation und Bewertung logopädischer Diagnostikverfahren im Hinblick auf deren theoretische Grundlagen
  • Einordnung, Klassifikation und Bewertung logopädischer Interventionsverfahren im Hinblick auf deren theoretische Grundlagen sowie Bestimmung der Evidenzlage zur Wirksamkeit ausgewählter Verfahren
  • Berücksichtigung von Theorien im therapeutischen Entscheidungsfindungsprozess
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, …
• kennen bisher unbekannte oder wenig bekannte Logopädie-relevante Theorien und Modelle.
• können logopädische Klassifikationsmodelle, Diagnostik- und Interventionsverfahren einem theoretischen Bezugssystem zuordnen.


Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, …
• zeigen ein vertieftes Wissen über Logopädie-relevante Theorien und Modelle.
• erkennen die Relevanz von theoriegeleitetem logopädischem Handeln für die evidenzbasierte Praxis.


Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, …
• können logopädische Prozesse, Klassifikationsmodelle sowie Diagnostik- und Therapieverfahren im Hinblick auf ihre theoretische Fundierung wie auch ihre Wirksamkeit analysieren und kritisch bewerten.

Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, …
• können Logopädie-relevante theoretische Bezugssysteme unter ausgewählten Kriterien präsentieren und kritisch diskutieren.
• können die Relevanz von theoriegeleitetem logopädischen Handeln für die evidenzbasierte Praxis gegenüber Fachkollegen vermitteln.

Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, …
• können therapeutische Entscheidungen unter dem Blickwinkel zugrunde liegender Theorien und Modelle treffen und begründen.

Lehr-/Lernmethoden

Seminar (Einzel- und Gruppenarbeit)eLearning (Bereitstellung von pdf-Dateien zur Vor- und Nachbereitung, Literaturstudium)

Empfohlene Vorkenntnisse

Logopädische Grundkenntnisse in Bezug auf Bezugswissenschaften wie z.B. Linguistik oder Psychologie sowie über Klassifikationsmodelle logopädischer Störungsbilder, Diagnostik- und Interventionsverfahren (Berufsfachschulniveau).

Modulpromotor

Schneider, Barbara

Lehrende
  • Schneider, Barbara
  • Haupt, Christina
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
30Seminare
30Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
40Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
50Referate
Literatur
  • Baker, C. (2011). Foundations of Bilingual Education and Bilingualism (5th ed.). Bristol, Buffalo, Toronto: Multilingual Matters Ltd.
  • Beushausen, U. (2009): Therapeutische Entscheidungsfindung in der Sprachtherapie: Grundlagen und 14 Fallbeispiele. München: Elsevier.
  • Blanken, G. / Bormann, T. / Schweppe, J. (2011): Modellierung der mündlichen und schrifltichen Sprachproduktion – Evidenzen aus der Aphasie- und Agrafieforschung. Sprache – Stimme – Gehör 35:8-12.
  • Bröckel, M. (2005). Durch Kommunikation zur Wissenschaft. Schulz-Kirchner Verlag: Idstein.
  • Bröckel, M. u. Hansen, H. (2011): Analyse und Systematik logopädischer Interventionsverfahren. Fachübergreifende Analysekriterien. Studienbrief 2 IVL, Hamburger Fern-Hochschule.
  • Centini, U. (2004). Elterntraining – eine Möglichkeit der frühen Intervention? Forum Logopädie, 18 (5), 18-23.
  • Cholewa, J. (2003). Fragestellungen der Sprachtherapieforschung. Logos Interdisziplinär, 11(2), 107-117.
  • Cholewa, J. (2010). Empirische Sprachheilpädagogik: Strategien der Sprachtherapieforschung bei Störungen der Sprachentwicklung. In: Empirische Sonderpädagogik 2(3), 48-68. URN: urn:nbn:de:0111-opus-93481
  • De Bleser, R., Cholewa, J., Stadie, N. (2013): LEMO 2.0. Lexikon modellorientiert. Hofheim: NAT-Verlag.
  • Dobinson, C. u. Wren, Y. (Eds.) (2013): Creating Practice-based evidence – A Guide for SLTs. Albery: J & R Press Ltd.
  • Dohmen, A. & Vogt, S. (2006). Late Talker – Frühe Intervention bei Kindern mit (Verdacht auf) Sprachentwicklungsstörung. Forum Logopädie, 5(20), 6-11.
  • Foygel, D. & Dell, G.S. (2000): Models of impaired lexical access in speech production. Journal of Memory and Language, 43, 182-216.
  • Grohnfeldt, M. (2005): Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 1: Selbstverständnis und theoretische Grundlagen. 2. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer.
  • Grohnfeldt, M. (2009): Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 2: Erscheinungsformen und Störungsbilder. 3. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer.
  • Grohnfeldt, M. (2009): Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 3: Diagnostik, Prävention und Evaluation. 2. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer.
  • Grohnfeldt, M. (2003): Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 4: Beratung, Therapie und Rehabilitation. 1. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer.
  • Grosjean, F. & Li, P. (primary authors) (2013). The Psycholinguistics of Bilingualism. Chichester: Wiley-Blackwell.
  • Heide, J., Hanne, S., Brandt. O.-C., Fritzsche, T. & Wahl, M. (Hrsg.) (2009). Spektrum Patholinguistik 2. Schwerpunktthema: Ein Kopf – Zwei Sprachen. Potsdam: Universitätsverlag Potsdam.
  • Hoff, E. & Luz Rumiche, R. (2012). Studying Children in Bilingual Environments. In: E. Hoff (Ed.), Research Methods in Child Language – A Practical Guide. Chichester: Blackwell Publishing Ltd.
  • Klann-Delius, G. (2008): Spracherwerb. 2. Aufl. Stuttgart: Metzler.
  • Küntay, A.C. (2012). Crosslinguistic Research. In: E. Hoff (Ed.), Research Methods in Child Language – A Practical Guide. Chichester: Blackwell Publishing Ltd. 287-299.
  • Levelt, W.J.M., Roelofs, A., Meyer, A.S. (1999): A theory of lexical access in speech production. Behavioral and Brain Sciences, 22, 1-75.
  • Mackey, A. & Gass, S.M. (Eds.) (2012). Research Methods in Second Language Acquisition – A Practical Guide. Chichester: Wiley-Blackwell.
  • Paradis, J., Genesee, F. & Crago, M. (2012). Dual Language Development & Disorders – A Handbook on Bilingualism & Second Language Learning (2nd ed.). Baltimore, Maryland: Paul H. Brookes Publishing Co., Inc.
  • Rupp, S. (2008): Modellgeleitete Diagnostik bei kindlichen lexikalischen Störungen. Idstein: Schulz-Kirchner Verlag.
  • Siegmüller, J. & Kauschke, C. (2006): Patholinguistische Therapie von Sprachentwicklungsstörungen. München: Elsevier.
  • Stadie, N. u. Schröder, A. (2009): Kognitiv orientierte Sprachtherapie. München:Urban & Fischer.
Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Mündliche Prüfung
  • Referat
Bemerkung zur Prüfungsform

Keine

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Wintersemester und Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch