Management von Gesundheitseinrichtungen und Unternehmensbesteuerung
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 03.07.2024.
- Modulkennung
22B1253
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
Winter- und Sommersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Veränderte Rahmenbedingungen in der Gesundheitswirtschaft verlangen eine Neuorientierung des Denkens und Handelns im Management, welches die Gesamtzusammenhänge erkennt und die Interdependenzen von Entscheidungen berücksichtigt. Das Modul beleuchtet die verschiedenen Entscheidungsfelder und Funktionen des Managements am Beispiel der Einrichtung Krankenhaus.
Gestalterische Maßnahmen des Managements werden dabei zunehmend durch Restriktionen und Vorgaben des Steuerrechts beschränkt. Dies gilt sowohl für die Ertragsbesteuerung, Gemeinnützigkeit und die Umsatzsteuer, als auch für andere Steuerarten im Krankenhaus, wie beispielsweise die Grundsteuer und Grunderwerbssteuer. Steuerfragen spielen unter anderem auch bei Umstrukturierungen und Strukturüberlegungen im Krankenhaus eine immer wichtigere Rolle. Die Vermittlung dieser steuerrechtlichen Einflüsse und deren Konsequenzen für die Lenkung der Unternehmung Krankenhaus stellen daher einen weiteren Schwerpunkt des Moduls dar.
- Lehr-Lerninhalte
1. Krankenhausmanagement
1.1 Anforderungen an das Krankenhausmanagement
1.2 Organisation und Führung
1.3 Unternehmenskultur und Anreizpolitik
1.4 Leistungserstellung (Behandlungs- und Versorgungsprozesse)
1.5 Vernetzung und Kooperationen
1.6 Digitalisierung im Krankenhaus aus Sicht des Managements
2. Unternehmensbesteuerung
2.1 Finanzwissenschaftliche Grundlagen und die Konzeption der Unternehmensbesteuerung
2.2 Steuerbegriff und -arten
2.3 Steuerrechtliche Rahmenbedingungen für Krankenhäuser
2.4 Regelungen zu Steuerbefreiungen bei wichtigen Steuerarten bzw. zur Gemeinnützigkeit und zum Spendenrecht
2.5 Steuerfragen bei Kooperationsvorhaben
2.6 Steuerliche Risikopotenziale und Ansätze der Steueroptimierung
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 25 Vorlesung Präsenz - 25 Vorlesung Präsenz - 10 Übung Präsenz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 20 Hausaufgaben - 30 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 40 Prüfungsvorbereitung -
- Benotete Prüfungsleistung
- Klausur oder
- Portfolio-Prüfungsleistung oder
- Portfolio-Prüfungsleistung
- Bemerkung zur Prüfungsart
PFP-1: Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus einer einstündigen Klausur (K1) und einem Referat (R) zusammen. Die K1 und das Referat werden jeweils mit 50 Punkten gewichtet.
PFP-2: Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus einer einstündigen Klausur (K1) und einer Präsentation (PR) zusammen. Die K1 und die Präsentation werden jeweils mit 50 Punkten gewichtet.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Klausuren: siehe jeweils gültige Studienordnung
Referat im Rahmen der Portfolio-Prüfung: ca. 20-30 Minuten, dazugehörige Ausarbeitung: ca. 5-10 Seiten
Präsentation im Rahmen der Portfolio-Prüfung: ca. 20-30 Minuten
Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Betriebswirtschaftslehre in Gesundheitseinrichtungen (BIG 1)
Rechnungslegung (BIG 2)
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden können die Anforderungen an das Krankenhausmanagement und die Grundlagen zu den Management- und Leitungsstrukturen von Krankenhäusern benennen. Sie sind in der Lage, die Bedeutung der Krankenhauskultur als normentorientiertes Anreizinstrument für das Unternehmen einzuordnen. Sie können die spezifische Leistungserstellung, insbesondere die multidisziplinäre Behandlung von PatientInnen und die Problemfelder der Prozessgestaltung im Krankenhaus skizzieren. Die betriebswirtschaftliche Relevanz der Digitalisierung ist ihnen klar.
Die Studierenden kennen die aktuelle Rechtslage für alle wesentlichen Steuerfragen eines Krankenhauses. Sie können u.a. erklären und begründen, wann ein Krankenhaus von der Steuer befreit wird und was bei einer Fusion oder Kooperation zu beachten ist.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden verfügen über ein Problembewusstsein und Wissen zu den Strukturen und Prozessen von Gesundheitsunternehmungen, insbesondere Krankenhäusern, und können die verschiedenen Aufgabenbereiche und Entscheidungsfelder der Führungskräfte (Krankenhausträger, Krankenhausleitung, Bereichsleitung) voneinander abgrenzen.
Sie haben Kenntnis über die rechtlichen und finanzwissenschaftlichen Grundlagen der Besteuerung der Gesundheitsunternehmungen. Ihnen ist die Konzeption der Besteuerung und deren möglichen Auswirkungen auf die betrieblichen Entscheidungen des Managements von Krankenhäusern bekannt.
- Wissensverständnis
Die Studierenden verfügen über ein Problembewusstsein zu den Anforderungen des Managements von Gesundheitsunternehmungen, insbesondere Krankenhäusern. Sie können die Einflüsse aktueller gesundheitspolitischer Entwicklungen und Entwicklungen des Krankenhausmarktes aus betriebswirtschaftlicher Sicht bewerten. Sie kennen die wichtigsten Vorschriften, Regelungen des Körperschaftssteuer-, Gewerbesteuer- und Umsatzsteuerrechts.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden können exemplarische Managementfragen von Krankenhausunternehmen präzisieren, analysieren und bewerten. Sie reflektieren die Konsequenzen der branchenspezifischen Steuerregelungen auf unternehmerische Entscheidungen.
- Wissenschaftliche Innovation
Die Studierende sind in der Lage, fallbezogen betriebswirtschaftliche Problemstellungen zu klären und Lösungsansätze dafür unter Beachtung der besonderen (ordnungspolitischen) Rahmenbedingungen von Krankenhäusern zu entwickeln. Sie können einen zusammenfassenden Steuerfall lösen.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden können Entscheidungsprobleme des Managements und damit verbundene Aufgaben der Planung, Steuerung und Kontrolle strukturiert darstellen, begründen und sie Dritten in angemessener Weise vermitteln. Sie sind in der Lage steuerrechtliche Fragestellungen und damit verbundene Spielräume argumentativ zu vermitteln.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Die Studierenden sind in der Lage, sich mit diesen Kenntnissen im Rahmen ihres Praxisprojektes (4. Semester) in der Einrichtung zu orientieren und sich an der Alltagsarbeit und den Praxisprojekten konstruktiv zu beteiligen.
- Literatur
Literatur für den Bereich Steuern (jeweils in aktueller Auflage):
- Dörrfuss, P./Riedel, S./Zembrod, M./Freund, C.: Die Besteuerung von Krankenhäusern. München: Beck
- Klaßmann, R./ Notz, U./Schmidbauer, W.: Die Besteuerung der Krankenhäuser und anderer humanmedizinischer Leistungserbringer. Düsseldorf: IDW Verlag.
- Hubert, T.: Kompakt-Training Unternehmenssteuern. Olfert, H. (Hrsg.). Ludwigshafen: Kiehl Friedrich Verlag
- Bichna /Leichinger/Seeger/Brox: Gemeinnützigkeit im Steuerrecht. Achim bei Bremen: Erich Fleicher Verlag
- Walkenhorst, R.: Praktikerhandbuch Umsatzsteuer. Herne: NBW Verlag
- Tumpel, M.: Steuern kompakt 2022. Eine Einführung in die Steuerlehre. Wien: Linde
Literatur für den Bereich Management (jeweils in aktueller Auflage):
- Oswald, J./Schmidt-Rettig: Management und Controlling im Krankenhaus. Gestaltungsperspektiven und Beziehungsdynamik – Ansätze eines integrierten Konzepts. Stuttgart: Kohlhammer.
- Oswald, J./Schmidt-Rettig, B./Eichhorn, S. (Hrsg.): Krankenhausmanagementlehre. Theorie und Praxis eines integrierten Konzepts. Stuttgart: Kohlhammer.
- Zapp, W.: Krankenhausmanagement. Organisatorischer Wandel und Leadership. Stuttgart: Kohlhammer.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Das Modul baut auf den Modulen auf, die unter dem Punkt "Empfohlene Vorkenntnisse" aufgeführt sind. Darüber hinaus weist es enge Zusammenhänge auf mit folgenden Modulen auf: Personalmanagement in Gesundheitseinrichtungen (BIG 2), Controlling in Gesundheitseinrichtungen (BIG 5), Finanzierung der Gesundheitseinrichtungen (BIG 5), die Module der BIG-spezifischen Schwerpunkte Managementfunktionen in Gesundheitseinrichtungen (BIG 3 und BIG 5). Es dient insbesondere auch dazu, auf das Praxisprojekt in einer Einrichtung des Gesundheitswesens vorzubereiten
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen
- Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, B.A. (01.09.2024)
- Modulpromotor*in
- Oswald, Julia
- Lehrende
- Oswald, Julia