Interdisziplinäre Studien (I): Menschen und Gesellschaft

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 5.0 vom 28.06.2019

Modulkennung

22B1242

Modulname (englisch)

Interdisciplinary Studies (I): People and Society

Studiengänge mit diesem Modul

Soziale Arbeit (B.A.)

Niveaustufe

2

Kurzbeschreibung

Die zeitlichen und inhaltliche Begrenzungen der Pflichtmodule (Grundlagenmodule und Vertiefungen) lassen es häufig nicht zu, alle fachlichen Materien, die – je nach konkreter beruflicher Orientierung – für die Einsatzfelder Sozialer Arbeit relevant sein können, zu bearbeiten oder zu vertiefen. Ebenso stößt der grundsätzlich interdisziplinäre Ansatz in den einzelnen Modulen an Grenzen, da oftmals Schwerpunktthemen einzelner Fachrichtungen im Mittelpunkt stehen. Soziale Arbeit ist jedoch ein gesellschaftlicher Funktionsbereich, der das Wissen unterschiedlicher Fachdisziplinen integriert, um Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe, Ressourcenerschließung im Einzelfall und sozialer Probleme angemessen analysieren zu können.

Das Wahlpflichtmodul „Interdisziplinäre Studien (I): Menschen und Gesellschaft“ will diese Grenzen überwinden. Es ermöglicht im Hinblick auf ausgewählte Problemstellungen der Kontexte Gesellschaft und Lebenswelten bzw. Lebenslagen ihrer Mitglieder sowohl Materien einzelner Fachdisziplinen neu zu erarbeiten bzw. zu vertiefen, als auch ausgeprägt interdisziplinär die Reflexion und Anwendung von Inhalten, Erkenntnissen sowie Methoden unterschiedlicher Fachrichtungen.

Diese angeleitete, aber auch selbständige Verbreiterung der Wissensgrundlage stellt eine wichtige Ergänzung zum Basiswissen (sogenannte Grundlagenmodule) und zu wählbaren, speziellen Wissensgebieten (sogenannte Vertiefungen) dar.

Das Wahlpflichtmodul „Interdisziplinäre Studien (I): Menschen und Gesellschaft“ hat damit die Funktion eines Bindeglieds zwischen den Wissensgebieten bzw. der Erarbeitung neuen Fachwissens und eröffnet den Studierenden einen zusätzlichen Rahmen, eigenständige Analysen entlang aktueller Themen sowie individueller fachlicher Präferenzen durchzuführen.

Das Modul (wie auch das Wahlpflichtmodul „Interdisziplinäre Studien II: Profession und Institutionen“) wird von allen beteiligten Fachgruppen gestaltet. Das Modul „Interdisziplinäre Studien I: Menschen und Gesellschaft“ wird schwerpunktmäßig von den Fachgruppen Öffentliches Recht, Sozialarbeitswissenschaft und Gesellschaftswissenschaften angeboten. Dabei wird in jedem Semester von den Fachgruppen abgestimmt, ob es ein übergreifendes Thema geben soll („Semesterthema“), das dann in den Veranstaltungen aufgegriffen wird, ob Veranstaltungen dann thematisch aufgeteilt und gemeinsam gelehrt werden, oder ob separate Profilbildungen in den Veranstaltungen stattfinden. Es soll für Lehrende und Studierende ein flexibles, gegebenenfalls interdisziplinäres, wählbares und mitgestaltbares Lehrangebot darstellen.

Lehrinhalte

Lerninhalte können alle für die Soziale Arbeit relevanten Materien sein. Beispiel an einer Fachdisziplin orientierter Veranstaltungen in Recht: Betreuungs- und Unterbringungsrecht; Strafrecht, Jungendstrafrecht, Strafvollzug.

Interdisziplinär angelegte Veranstaltungen beziehen sich auf gesellschaftstheoretische Themenstellungen, soziale Probleme, methodische Anforderungen der Sozialen Arbeit im Kontext moderner Lebensbedingungen, die den Menschen spezifische Bewältigungsleistungen abverlangen. Hilfe zur Lebensbewältigung, Sozialintegration und Prozesse der Gesellschaftsentwicklung stellen den Fluchtpunkt der interdisziplinären Analysen dar.

Beispiele: - Migration als gesellschaftliche Herausforderung wird aus rechtlicher und ethisch-theologischer Sicht, entlang von Fragen gesellschaftlicher Solidarität, Konzepten der Integration in den Kommunen und der Stadtteilarbeit analysiert. - Inklusion kann mit Teilhaberechten und ihren Grenzen, Erfahrungen der sozialen Integration, Anerkennung sowie Aspekten der individuellen Lebensführung genauso in Verbindung gebracht werden, wie mit der gesellschaftstheoretischen Frage nach der Vermittlung von System- und Lebensweltintegration und den daraus resultierenden Dimensionen von Sach- und Sozialinklusion.

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich abgeschlossen haben, verfügen in ausgewählten, für die Soziale Arbeit relevanten Materien über ein breit angelegtes Wissen. Teilweise verfügen Sie über detailliertes Wissen.

Die Studierenden, die dieses Modul in interdisziplinär angelegten Veranstaltungen erfolgreich studiert haben, lernen, die in den vorhergehenden Semestern weitgehend separat gelehrten Fachrichtungen anhand konkreter Problemstellungen in Verbindung zu bringen. Dabei entsteht eine neue, integrative Qualität von Fachwissen, die durch Vergleiche, Differenzierungen und Perspektivenwechsel zustande kommt.

Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, erwerben in den beteiligten jeweiligen Fachrichtungen vertiefende Kenntnisse durch die Fokussierung auf exemplarische Themen. Interdisziplinär angelegte Veranstaltungen ermöglichen durch die Kombination unterschiedlicher Modulanteile, weiterführende Erkenntnisse.
Können - instrumentale Kompetenz
Sie können sich selbständig unter Verwendung von Literatur und Recherche in neue Materien und Problemstellungen einarbeiten bzw. bekannte oder erarbeitete vertiefen. Sie können für ausgewählte Probleme unter Anwendung der einschlägigen Methodik Lösungen entwickeln.

In interdisziplinär angelegte Veranstaltungen können die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, unterschiedliche Theorieansätze zu aktuellen gesellschaftlichen und adressatenbezogenen Fragen aus dem Themenspektrum der Sozialen Arbeit unterscheiden, vergleichen und einordnen. Aus der kritischen Reflexion, dem Austausch in der Studiengruppe und der Verschriftlichung eigener Positionen erwerben sie Kompetenzen, theoretische Bezüge und Zielstellungen klar zu benennen, zu begründen und für praxisbezogene Gestaltungsaufgaben nutzbar zu machen. Dabei können sie das Zusammenspiel unterschiedlicher Fachrichtungen kritisch analysieren und für die Analyse exemplarischer Fragestellungen heranziehen.

Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, diskutieren in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse nachvollziehbar präsentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können die behandelten Materien in das Gesamtsystem des jeweiligen Faches einordnen. Sie erkennen, ob die Expertise zusätzlicher Experten notwendig ist. In interdisziplinär angelegte Veranstaltungen können die Studierenden ausgewählte Thematiken, Frage- und Problemstellungen der gesellschaftstheoretischen Betrachtung von Lebenswelten und Lebenslagen aus der Perspektive der unterschiedlicher Fachrichtungen reflektieren, einen vergleichenden Zusammenhang herstellen und den Stellenwert von Interdisziplinarität dafür einordnen.

Lehr-/Lernmethoden

Vorlesungen, Seminargespräche, Übungen, Praxisrecherchen und -besuche, Gruppenarbeiten, studentische Referate, Selbststudium

Empfohlene Vorkenntnisse

Erfolgreiche Absolvierung der jeweils fachspezifischen Module aus den Semestern 1-3.

Modulpromotor

Maykus, Stephan

Lehrende
  • Maykus, Stephan
  • NN/alle beteiligten Fachgruppen
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
60Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
90Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
Literatur

Jeweils abhängig von den fachspezifischen Modulinhalten.

Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Referat
  • Portfolio Prüfung
Bemerkung zur Prüfungsform

Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und besteht aus den Prüfungselementen Lerntagebuch (LTB) und Präsentation (PR), die jeweils mit 50 Punkten gewichtet werden

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch