Substanzmissbrauch und -abhängigkeit
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 10.0 vom 17.04.2020
- Modulkennung
22B1237
- Modulname (englisch)
Substance Abuse and Addiction
- Studiengänge mit diesem Modul
Soziale Arbeit (B.A.)
- Niveaustufe
2
- Kurzbeschreibung
Das Modul behandelt aus der Perspektive der Klinischen Sozialarbeit verschiedene substanzbezogene und nichtstoffgebundene Problemverhaltensweisen und Abhängigkeitserkrankungen. Berücksichtigt werden psychosoziale Folgen von Abhängigkeitserkrankungen sowie alters-, geschlechts- und kulturspezifische Konsummuster auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse. Erarbeitet werden zudem Risikofaktoren, die mit einer erhöhten Suchtgefährdung einhergehen. Außerdem werden Grundlagen der Diagnostik, der Entstehung, der Aufrechterhaltung und der Behandlung (Prävention, Beratung/Behandlung, Rehabilitation) von Abhängigkeitserkrankungen vor dem Hintergrund des Suchthilfesystems in Deutschland bearbeitet.
- Lehrinhalte
• Epidemiologische Daten zur substanzbezogenen und nichtstoffgebundenen Störungen im Kindes- und Jugend- sowie im Erwachsenenalter; Bezüge zu Alter, Gender, Migration, sozioökonomischem Status• Klinische Diagnostik und Störungsmodelle zu stoffgebundenen Störungen (Alkohol, Medikamente, Nikotin, illegale Drogen) und zu nichtstoffgebundenen Störungen (Spielsucht, Computerspielsucht: virtuelle Welten und Gewaltspiele)• Gesundheitliche und psychosoziale Folgen von akuter Intoxikation, Politoxikomanie und langjährigem chronischem Substanzmissbrauch• Psychosoziale Folgen von nichtstoffgebundenen Störungen (z.B. finanzielle Folgen, schwere soziale Defizite)• Substanzmissbrauch im Zusammenhang mit anderen psychischen Störungen (Psychose, Ängste, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen)• Interventionen und Suchthilfesystem (niederschwellige Angebote, Beratung, Prävention, Therapie, Rehabilitation, Rückfallprophylaxe)• Selbsthilfeangebote und Angehörigenarbeit
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden entwickeln ein Verständnis für stoff- und nichtstoffgebundene Störungen in Abhängigkeit vom Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund eines Menschen. Sie kennen verschiedene Formen von Abhängigkeitserkrankungen und deren psychosozialen und gesundheitlichen Folgen. Auf der Grundlage von Diagnostik und Störungsmodellen können sie Interventionen im Bereich Prävention, Krisenhilfe, Akutversorgung und Rehabilitation benennen. Die Studierenden kennen Angebote der Einzelfallhilfe und Gruppenprogramme der Suchtberatung und wissen um die Bedeutung der Selbsthilfe und der Angehörigenarbeit für Stabilisierung und Rückfallprophylaxe. Sie sind über das interdisziplinäre Hilfesystem informiert und kennen die Strukturen und Vernetzungen der Suchthilfe innerhalb des Gesundheitswesens.
Wissensvertiefung
Die Studierenden entwickeln ein Verständnis für stoff- und nichtstoffgebundene Störungen in Abhängigkeit vom Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund eines Menschen. Sie kennen verschiedene Formen von Abhängigkeitserkrankungen und deren psychosozialen und gesundheitlichen Folgen. Auf der Grundlage von Diagnostik und Störungsmodellen können sie Interventionen im Bereich Prävention, Krisenhilfe, Akutversorgung und Rehabilitation benennen. Die Studierenden kennen Angebote der Einzelfallhilfe und Gruppenprogramme der Suchtberatung und wissen um die Bedeutung der Selbsthilfe und der Angehörigenarbeit für Stabilisierung und Rückfallprophylaxe. Sie sind über das interdisziplinäre Hilfesystem informiert und kennen die Strukturen und Vernetzungen der Suchthilfe innerhalb des Gesundheitswesens.
Können - instrumentale Kompetenz
Studierende, sind aufgrund ihres erworbenen Fachwissens in der Lage das Aufgabenfeld Klinischer Sozialarbeit in der Suchthilfe zu beschreiben. Durch praktische Übungen, die Analyse von Fallbeispielen und die Reflexion eigener praktischer Erfahrungen können sie ihre Interventionen begründet auswählen und anwenden. Sie sind in der Lage präventive Interventionen für unterschiedliche Zielgruppen anzubieten. Durch ihre erworbenen Analyse-, Reflexions- und Introspektionskompetenzen ist es ihnen möglich, das erworbene Wissen auf die jeweilige Praxisanforderung zu übertragen.
Können - kommunikative Kompetenz
Sie können unter Berücksichtigung der Diversitätsperspektive Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und deren Angehörige beraten und ihnen weiterführende Hilfen im Hilfesystem vermitteln. Die Studierenden lernen in der Auseinandersetzung mit klinischen Fragestellungen verschiedene disziplinäre Zugänge kennen und können die spezifischen Interventionsmöglichkeiten der Klinischen Sozialarbeit anderen Berufsgruppen vermitteln.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden besitzen grundlegende disziplinäre und interdisziplinäre Kenntnisse auf dem Gebiet der Abhängigkeitserkrankungen. Sie sind in der Lage, die Zuständigkeiten und Aufgaben der Klinischen Sozialarbeit von denen anderer Disziplinen abzugrenzen und haben ein hohes Maß an interdisziplinärer Handlungskompetenz erworben. Sie kennen die Organisationsstrukturen des Gesundheitssystems und können sich disziplinär verorten.
- Lehr-/Lernmethoden
Vorlesung, Gruppenarbeit, Falldarstellungen, Selbststudium, Internet-Recherchen und andere E-Learning-Methoden
- Empfohlene Vorkenntnisse
Verschiedene Grundlagenmodule wie z.B. „Psychologische und pädagogische Grundlagen der Sozialen Arbeit“ (2. Sem.); „Soziale Exklusion und Inklusion im Kontext Sozialer Arbeit“ (3. Sem.)
- Modulpromotor
Riecken, Andrea
- Lehrende
- Riecken, Andrea
- Wiedebusch-Quante, Silvia
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Vorlesungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 90 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
- Literatur
Bruns, B./Tönsing, C./Bösing, S. (2006). Frühinterventionsmodell bei substanz- und verhaltensbezogenem Problemverhalten. Freiburg i. B.: Lambertus.
Lieb, K./Heßlinger,B./Jacob, G.(2009). 50 Fälle Psychiatrie und Psychotherapie. Urban & Fischer: München.
Mühlig, S. (2013). Substanzmissbrauch und –abhängigkeit bei illegalen Drogen. In F. Petermann (Hrsg.), Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie, 7. überarb. u. erw. Aufl. (S. 589-606). Göttingen: Hogrefe.
Mühlig, S. (2013). Substanzmissbrauch und –abhängigkeit bei Tabak, Alkohol, Medikamenten und Schnüffelstoffen. In F. Petermann (Hrsg.), Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie, 7. überarb. u. erw. Aufl. (S. 607-620). Göttingen: Hogrefe.
Riedinger, I. (2007). Arbeit mit jungen Alkoholabhängigen: Grundlagen, Konzepte, Methoden. Saarbrücken: Vdm.
Schöning, S. (2007). Alkoholkonsum in der Jugend. Geschlechtsspezifische Entwicklung und Prävention. Saarbrücken: Vdm.
Smith, J.E./Meyers, R.J. (2007). CRA-Manual zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit. Erfolgreich behandeln durch positive Verstärkung im sozialen Bereich. Psychiatrie Verlag: Bonn
Smith, J.E./Meyers, R.J. (2009). Mit Suchtfamilien arbeiten.
CRAFT: Ein neuer Ansatz für die Angehörigenarbeit. Psychiatrie Verlag: Bonn.
- Prüfungsleistung
- Referat
- Portfolio Prüfung
- Klausur 2-stündig
- Bemerkung zur Prüfungsform
Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus den Prüfungselementen Klausur 1-stündig (K1) und einer Präsentation (PR) zusammen, die jeweils mit 50 Punkten gewichtet werden.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch