Lehr-Lern-Prozesse und Studierendenrolle gestalten

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version 3.0 vom 19.10.2017

22B1224

Make Teaching-Learning Processes and Student Role

Soziale Arbeit (B.A.)

1

Diese Lehrveranstaltung hat den Charakter einer Einführung in das akademische Studium an der Hochschule Osnabrück, sie will die Studieneingangsphase gezielt begleiten und dabei die persönliche Entwicklung der Studierendenrolle unterstützen. Es geht einerseits um die Klärung eigener Erwartungen, Ziele, Wertvorstellungen und die Vergegenwärtigung von Erwartungen seitens der Hochschule (respektive von Lehrenden in Lehrveranstaltungen) an den Prozess des Studierens, um vor diesem Hintergrund die individuellen Stärken und den lernbezogenen Entwicklungsbedarf zu reflektieren. Andererseits und darauf aufbauend sollen Arbeits- und Lerntechniken geübt werden, die im Verlaufe des Studiums hilfreich sein können, um die Leistungsziele zu erreichen und eine positive, sinnstiftende, selbstwirksame Gestaltung der Studienzeit zu unterstützen. Die Studierendenrolle soll als Set von zugeschriebenen Erwartungen, Werten, Zielen und Verhaltensweisen in ihrer individuellen Ausprägung einen seminaristischen Rahmen erhalten, der auch das persönliche Kennenlernen, den Austausch und die Unterstützung in Gruppen sowie erste Erfahrungen mit Arbeitstechniken eröffnet.

Diese Lehrveranstaltung wird in Kooperation mit dem Learning-Center der Hochschule Osnabrück angeboten. Das Learning-Center informiert im Rahmen der Veranstaltung über seine Angebote, Veranstaltungen und Beratungsmöglichkeiten (Studienerfolgsberatung, Lerntraining, Workshops). Zudem führt es in den an der Hochschule entwickelten Kompetenzrahmen ein, der die Lehre und Studiengangsentwicklung maßgeblich beeinflusst. Auf diese Weise symbolisiert diese Veranstaltung exemplarisch die Verzahnung der hochschuldidaktischen und lernbezogenen Konzepte, Angebote sowie Strukturen mit der konkreten Lehre im Studium und bietet Studierenden erste Kontaktmöglichkeiten zum Learning-Center.

1. Studium als Lebensabschnitt – die Hochschule als Lern- und Lebensort: Was sind meine Erwartungen, Ziele, Erfahrungen, Selbstbilder und Selbsteinschätzungen?
2. Was sind die Stützpfeiler eines erfolgreichen Studiums?
3. Soziale Arbeit studieren – Wissenschaftlichkeit, Erkenntnisbildung und der akademische Diskurs
4. Was bedeutet akademische Bildung? Urteilsfähigkeit ausprägen – das übergeordnete Ziel
5. Kompetenzrahmen – Leitplanken für die Förderung von studienbezogenen Verhaltensweisen
6. Erfahren, Lesen, Verstehen, Argumentieren – studentische Erkenntnisprozesse
7. Literaturrecherche, Lesetechniken und Textarbeit
8. Lehrveranstaltungen aktiv mitgestalten
9. Wissenschaftliche Texte konzipieren, planen, schreiben – von der Idee zum Text
10. Referate halten und Präsentationstechniken üben
11. Zeitmanagement und Arbeitsplanung erlernen
12. Das erste Semester – meine Studierendenrolle heute, Transfer und Erfolgsbilanz
13. Seminarbegleitende Präsentation einer ausgewählten Thematik/Anwendung einer exemplarischen Arbeitsweise

Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, orientieren sich nicht mehr nur an ihren Vorstellungen von Studium (an der Studien-Phantasie vor Aufnahme des Studiums), sondern an der erfahrenen Studiensituation und den Anforderungen, die das Studium der Sozialen Arbeit an sie stellt. Ferner wissen sie um ihren eigenen Anteil an Studienerfolg, an selbständigem Lernen und der Nutzung von Studienzeit als Lebensbildungszeit und Phase der Persönlichkeitsentwicklung.
Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, kennen die einschlägigen Kriterien von Wissenschaftlichkeit, von Lern- und Studienkompetenz und Faktoren zur Förderung von Motivation bzw. Studienerfolg. Sie haben diese Themen anhand von Übungen individuell und in Gruppensituationen vertiefend erarbeitet.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, beherrschen die grundlegenden Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, kennen die Leitlinien zur Verfassung wissenschaftlicher Texte und haben Präsentationen, Übungen zum Zeitmanagement, zur Arbeitsplanung und Analyse der eigenen Motivation bzw. Stärken absolviert. Sie wissen, welche Verhaltensweisen und Kompetenzen sie bereits gut ausgeprägt haben und was zu optimieren wäre. Ihnen sind eigene Erwartungen, Ziele und Wertvorstellungen bezüglich des Studiums als Lebensabschnitt bewusst und sie können sie realistisch einordnen in die an einer Hochschule mit akademischer Bildung verbundenen Erwartungen.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, diskutieren im Seminar und in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse nachvollziehbar präsentieren, zwischen der eigenen Position und der anderer vermitteln und differenzierte Urteile zu ausgewählten Sachverhalten treffen. Sie sind in der Lage, die persönlichen Anteile am Studienerfolg und Erfahrungen im Studium zu verbalisieren, lösungsorientiert zu reflektieren und eigenständig zu bearbeiten. Studierende nehmen bei Bedarf Kontakt mit dem Learning-Center auf und nutzen deren Trainings- und Beratungsangebote.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verstehen das Studium als Lebensbildungszeit und können die Bedeutung der akademischen Bildung einordnen in das (nicht immer konfliktfreie) Zusammenspiel von gesellschaftlichen Erwartungen, Berufsqualifizierungen, persönlicher Entwicklung und Identitätsmerkmalen sowie der professionsspezifischen Kultur an der Hochschule.

Seminargespräche, Übungen, Recherchen, Einzel- und Gruppenarbeiten, studentische Referate, Selbststudium

keine

Maykus, Stephan

Lehrende der FG Kommunikation

5

Bardmann, T. M. (2015): Die Kunst des Unterscheidens : eine Einführung ins wissenschaftliche Denken und Arbeiten für soziale Berufe. Wiesbaden

Dahrendorf, R. (1987): Theorie und Praxis. In: ders.: Fragmente eines neuen Liberalismus. Stuttgart, S. 18-35

Kruse, O. (2015): Lesen und Schreiben : der richtige Umgang mit Texten im Studium. München

Stickel-Wolf, C./Wolf, R. (2013): Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken: erfolgreich studieren - gewusst wie! Wiesbaden

• Hausarbeit
• Referat
• Präsentation

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