Qualitätsmanagement für Therapiefachberufe - Ergotherapie

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 02.07.2025.

Modulkennung

22B1092

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Wintersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Heilmittelerbringer wie Ergo- und Physiotherapeut*innen sind zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die zu erbringenden Leistungen müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden. Zu diesen Leistungen gehören im Rahmen des Therapieprozesses u.a. eine therapeutische Befunderhebung, dass Aufstellen eines individuellen Behandlungsplanes, die Durchführung der therapeutischen Maßnahme, die Verlaufsdokumentation sowie ggf. die Berichtserstattung an den/die verordnenden Arzt/Ärztin.

Das Modul vermittelt ein grundlegendes Verständnis für eine evidenzbasierte Prozesssteuerung. Die Studierenden erwerben Fähigkeiten, den Therapieprozess systematisch zu evaluieren und zu dokumentieren und somit ihr therapeutisches Handeln fortlaufend zu reflektieren und zu steuern.

Lehr-Lerninhalte

1. Grundlagen der Qualitätsentwicklung

1.1. Leitsätze und Elemente des Qualitätsmanagement

1.2. Qualitätskonzepte (Kaizen, TQM)

1.3. Qualitätsprogramme, -systeme und –modelle (EFQM-Modell, DIN EN ISO 9000ff, KTQ)

1.4. Audit und Zertifizierung

1.7. Bewertung von QM-Systemen

2. Qualitätsentwicklung im Kontext Ergotherapie

2.1. Anwendung des QUEST in Arbeitsfeldern der Ergotherapie

2.2. Projektmanagement in der Qualitätsentwicklung

2.3. Qualitätsmanagement als Bestandteil der Praxisorganisation

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30VorlesungPräsenz-
15SeminarPräsenz-
15betreute KleingruppenPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
45Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
30Referatsvorbereitung-
15Arbeit in Kleingruppen-
Benotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
  • Projektbericht (medial)
Unbenotete Prüfungsleistung
  • regelmäßige Teilnahme
Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Hausarbeit: ca. 10-15 Seiten

Referat: ca. 20-40 Minuten, dazugehörige Ausarbeitung: ca. 5-10 Seiten

Projektbericht, medial: ca. 30 Minuten 

Regelmäßige Teilnahme: siehe Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Prozessteuerung/Evaluation/Dokumentation-Ergotherapie

Wissensverbreiterung

Die Studierenden...

  • definieren Qualität und seine Leitsätze für die therapeutische Dienstleistung.
  • benennen und erklären Qualitätsindikatoren.
  • beschreiben grundlegenden und allgemeinen Dimensionen, Konzepte und Methoden von Qualitätsentwicklung.
  • beschreiben grundlegenden und allgemeinen Dimensionen, Konzepte und Methoden von Qualitätssicherung.
  • stellen relevante gesetzliche Grundlagen als Rahmen für Qualitätsmanagement dar.
  • beschreiben Kennzeichen von branchenspezifischen und -übergreifenden Qulitätsmanagementsystemen.

Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:

7. An der Profilierung und  Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.2)

8. In Übereinstimmung mit Richtlinien, Regularien und ethischen Kodizes selbstständig handeln (8.2; 8.3; 8.4)

Wissensvertiefung

Die Studierenden...

  • erläutern Konzepte, Methoden und Instrumente des Qualitätsmanagements für therapeutische Dienstleistungen und im speziellen für die Ergotherapie.
  • stellen Inhalte und Vorgehensweisen von Qualitätsprogrammen, -systemen und –modellen gegenüber.
  • beschreiben qualitätssichernde Ansätze und Vorgehensweisen.
  • identifizieren aus verschiedenen Perspektiven Anforderungen und Notwendigkeit von Qualitätsmanagement.

Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:

7. An der Profilierung und  Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.2)

8. In Übereinstimmung mit Richtlinien, Regularien und ethischen Kodizes selbstständig handeln (8.2; 8.3; 8.4)

Wissensverständnis

Die Studierenden...

  • analysieren und beurteilen die Notwendigkeit von qualitätssichernden und -entwickelnden Maßnahmen in der therapeutischen Praxis und Einrichtungen des Gesundheitswesens.
  • bewerten Qualitätsmanagementkonzepte und -modelle hinsichtlich ihrer Stärken, Schwächen, Ziele und Einsatzmöglichkeiten.
  • diskutieren die Notwendigkeit eines systematischen internes Qualitätsmangement für die ambulante ergotherapeutische Praxis.
  • begründen (kritisch) qualitätssichernde Ansätze und Vorgehensweisen.

Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:

7. An der Profilierung und  Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.2)

8. In Übereinstimmung mit Richtlinien, Regularien und ethischen Kodizes selbstständig handeln (8.2; 8.3; 8.4)

Nutzung und Transfer

Die Studierenden...

  • analysieren und bewerten Strukturen, Prozesse und Ziele der ergotherapeutischen Praxis aus qualitätsentwickelnden und -sichernden Ansätzen.
  • leiten begründet qualitätsentwickelnde und -sichernde Maßnahmen ab.
  • entwickeln Qualitätsprojekte und evaluieren entlang von definierten Qualitätsindikatoren entsprechende Entwicklungen.
  • wählen begründet Methoden des Qualitätsmanagements für therapeutische Dienstleistungen aus.
  • reflektieren und interpretieren Anforderungen der Qualitätssicherung und -entwicklung aus gesetzlicher und professioneller Dimension.

Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:

7. An der Profilierung und  Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.2)

8. In Übereinstimmung mit Richtlinien, Regularien und ethischen Kodizes selbstständig handeln (8.2; 8.3; 8.4)

9. Auf Grundlage des beruflichen Selbstverständnisses selbstgesteuert berufliche Anforderungen bewältigen (9.4; 9.5)

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden...

  • identifizieren Zielstellungen qualitätsentwickelnder und -sichernder Maßnahmen in Handlungsfeldern der Ergotherapie.
  • generieren und konzeptionalisieren qualitätsentwickelnde und -sichernde Maßnahmen unter Berücksichtigung von Anforderungen und Notwendigkeit von Qualitätsmanagement.

Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:

7. An der Profilierung und  Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.2)

8. In Übereinstimmung mit Richtlinien, Regularien und ethischen Kodizes selbstständig handeln (8.2; 8.3; 8.4)

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden...

  • vertreten Qualitätsprinzipien und deren Notwendigkeit gegenüber intra- und interprofessiellen Kolleg*innen, Vorgesetzen und Klient*innen.
  • diskutieren und argumentieren allgemeingültige Prinzipien der Qualitätssicherung und -entwicklung im intra- und interprofessionellem Team.
  • dokumentieren und präsentieren Anforderungen, Entwicklungen und Ergebnisse einer qualitätsentwickelnden und -sichernden Maßnahme.

Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:

6. Intra- und interprofessionelle Beziehungen eigenständig gestalten (6.2; 6.3)

7. An der Profilierung und  Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.2)

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden...

  • nehmen ihre Rolle innerhalb eines qulitätssichernden und -entwickelnden Vorgehens wahr und vertreten diese gegenüber intraprofessionellen und interprofessionellen Kolleg*innen sowie gegenüber relevanten Zielgruppen der Ergotherapie.
  • reflektieren sich hinsichtlich der Qualitätssicherung und - entwicklung in ihrer ergotherapeutischen Praxis kritisch und treffen begründet Entscheidungen.
  • übernehmen Verantwortung für die Gestaltung und Moderation qualitätssichernder und -entwicklender Maßnahmen.

Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:

7. An der Profilierung und  Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.2)

8. In Übereinstimmung mit Richtlinien, Regularien und ethischen Kodizes selbstständig handeln (8.2; 8.3; 8.4)

9. Auf Grundlage des beruflichen Selbstverständnisses selbstgesteuert berufliche Anforderungen bewältigen (9.4; 9.5)

Literatur

  • Sens B, Pietsch B, Fischer B, Hardt D, Kahla-Witsch HA, von Friedrichs V, Nothacker M, Schneider K, Paschen U, Rath S, Rode S, Schrappe M. Begriffe und Konzepte des Qualitätsmanagements – 4. Auflage. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2018;14(1):Doc04. DOI: 10.3205/mibe000182
  • Paschen, U. (2016). Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN 15224: Normentext, Erläuterungen, Ergänzungen, Musterformulare. Beuth Verlag.
  • Hensen, P. (2022). Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Grundlagen für Studium und Praxis. 3.Auflage. Springer Fachmedien Wiesbaden.
  • Welz-Spiegel, C. (2017). Qualitätsmanagement in Rehabilitationseinrichtungen: Ein Praxisleitfaden zur Umsetzung der Richtlinien der BAR und DIN EN ISO 9001: 2015. Kohlhammer Verlag.
  • Ossendorf, A., & Nickel, G. J. (2019). Qualitätsmanagement in Physiotherapiepraxen. physioscience, 15(02), 63-72.
  • Betz, B. (2014). Praxis-Management für Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden. Springer Berlin Heidelberg.
  • Weltverband der Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten. (2020). Quality Evaluation Strategy Tool: Ein grundlegender Leitfaden für die Verwendung von Qualitätsindikatoren in der Ergotherapie. Genf, Schweiz: Autor.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Das Modul baut auf die Kenntnisse aus dem Modul "Evidenzbasierte Praxis: Diagnostik -Evaluation-Dokumentation - Prozesssteuerung Ergotherapie" auf.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Ergotherapie, Physiotherapie (dual)
    • Ergotherapie, Physiotherapie (dual), B.Sc. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Brinkmann, Sabine
    Lehrende
    • Brinkmann, Sabine