Kultureller und demographischer Wandel

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 4.0 vom 23.09.2019

Modulkennung

22B0540

Modulname (englisch)

Cultural and Demographic Change Processes

Studiengänge mit diesem Modul

Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)

Niveaustufe

2

Kurzbeschreibung

Dieses Modul bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Soziologie und Psychologie. Gesellschaftliche Veränderungen stellen wichtige Herausforderung für Organisationen dar, die diese lösen müssen, wenn sie am Markt weiterbestehen wollen. Für die nächsten Jahre bestimmend werden der Globalisierung geschuldete kulturelle Wandel, die demographischen Verschiebungen zunehmender Überalterung sowie das anhaltende Vordrängen von Frauen auf den Arbeitsmarkt sein. Diesen Veränderungen begegnet man in Organisationen mit unterschiedlichen Konzepten. Dabei tragen das psychologische Wissen von der Unterschiedlichkeit der Menschen und den Bedingungen, welche erfüllt sein müssen, damit Menschen produktiv in Unternehmen wirken bzw. als Käufer ansprechbar sind, zur Lösung bei.

Lehrinhalte
  1. Herausforderungen durch Wandel:
    1.1 Demographischer Wandel: z.B. Alternde Belegschaften, die Bevölkerungsgruppe 55+ als wichtige Käufergruppe
    1.2 Erhöhte Anteile von Frauen in Unternehmen: z.B. Frauen in Führungspositionen, Frauen als Konsumentinnen von Technikprodukten und Autos (welche Werbung?)
    1.3 Kulturelle Veränderungen: z.B. Interkulturelle Belegschaften aufgrund des Einsatzes von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund und aufgrund des kulturellen Zusammenwachsens nach internationalen Fusionen
  2. Wandel als Herausforderung für z.B.:
    2.1 Arbeitsorganisation, Arbeits(zeit)gestaltung
    2.2 Betriebliches Gesundheitsmanagement
    2.3 Aus- und Weiterbildung, Kompetenzverständnis, Wissenssicherung
    2.4 Personalstrategien, Rekrutierung
    2.5 Mitarbeiter- und Kundenbild
    2.6 Wertorientierung
    2.7 Führungsverständnis
    2.8 Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Wohlfahrtssystem
    2.9 Handlungs- und Interventionsoptionen in ihren Haupt- und Nebenwirkungen
  3. Spezielle Instrumente zum organisations- und marktbezogenen Umgang mit demographischem und kulturellem Wandel, z.B.:
    3.1 Gender-Mainstreaming
    3.2 Diversity-Management
    3.3 Lebensarbeitszeitmodelle
    3.4 Altersgemischte Teamarbeit
    3.5 Wissensmanagement
    3.7 Kultur- und Religionssensible Werbung
    3.8 Work-Life-Balance/Life-Domain-Balance
    3.9 Dienstleistungsorientierung
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden haben eine umfassende und vertiefte wirtschaftspsychologische Kompetenz im Umgang mit dem gesellschaftlich induzierten Wandel in Organisationen und auf dem Markt erlangt und können ihr Wissen von Menschen zur Lösungsfindung einbringen.
Wissensvertiefung
Sie haben fallbezogene Erkenntnisse über den kulturellen und demographischen Wandel und seine Gestaltung.
Können - instrumentale Kompetenz
Sie verfügen über Analyseinstrumente und Interventionsoptionen zum Umgang damit. Sie haben Instrumente zur Generierung von Lösungsansätzen/neuen Ideen kennengelernt.
Können - kommunikative Kompetenz
Sie können ihre Analysen und Interventionen nachvollziehbar machen und Akzeptanz dafür einwerben, indem sie Betroffene beteiligen.
Können - systemische Kompetenz
Für die zukünftig sehr herausfordernden Bereiche der Bewältigung des demographischen Wandels in Unternehmen und auf dem Markt und kultureller Veränderungen in und zwischen Organisationen und auf dem Markt erwerben die Studierenden umfassendes fachliches Rüstzeug. Ihr systemisches Wissen hilft ihnen, das komplexe Wirkungsgefüge von sozialen Veränderungen und individuellen, organisationalen und marktbezogenen Strategien des Umgangs damit zu antizipieren und zu beeinflussen.

Lehr-/Lernmethoden

Vorlesung mit Fallstudienarbeit und eigenständige Erarbeitung von Texten, Lehrveranstaltung mit Plenar- und Kleingruppenarbeit

Empfohlene Vorkenntnisse

"Sozialpsychologie", "Einführung in die Wirtschaftspsychologie"

Modulpromotor

Genkova Petkova, Petia

Lehrende
  • Kumbruck, Christel
  • Genkova Petkova, Petia
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
45Vorlesung und Übungen
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
30Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
30Literaturstudium
30Kleingruppen
15Bearbeitung einer Fallstudie
Literatur

Allmendinger, Jutta (2010): Verschenkte Potenziale. Frankfurt/M.: Campus.Assig, Dorothea (Hg.) (2001): Frauen in Führungspositionen. München: dtv.Baltes, P. B. (1997). On the incomplete architecture of human ontogeny: Selection, optimization, and compensation as foundation of developmental theory. American Psychologist, 52, 366-380. Baltes, P.B. & Baltes, M. (ed.) (1993): Life-span development and behavior. Successful aging. perspectives from the behavioral sciences. Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press.Baur, Christine, Fleischer, Eva & Schober, Paul (2005): Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt. Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen und Politik. Innsbruck: Studien Verlag.De Bono, Silvio, Van Der Heijden, Beatrice & Jones, Stephanie (2008): Managing Cultural Diversity (Maastricht School of Management Series in Intercultural and Global Management). Aachen: Meyer & Meyer Verlag.Becker, Manfred & Seidel, Alina (2006): Diversity Management: Unternehmens- und Personalpolitik der Vielfalt. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.Deller, Jürgen; Kern, Stephanie; Hausmann, Esther & Diederichs, Yvonne (2008): Personalmanagement im demografischen Wandel. Springer (Heidelberg).Happe, Guido (Hrsg.): Demografischer Wandel in der unternehmerischen Praxis. Gabler (Wiesbaden).Langhoff, Thomas (2009): Den demografischen Wandel im Unternehmen erfolgreich gestalten: Eine Zwischenbilanz aus arbeitswissenschaftlicher Sicht. Springer (Heidelberg).Schat, Hans-Dieter, Schawilye, Ramona, Seitz, Claudia & Waszak, Anike (2005): Demografische Analyse und Strategieentwicklung in Unternehmen. Köln: Wirtschaftsverlag Bachem.Thieme, Frank (2008): Alter(n) in der alternden Gesellschaft. VS (Wiesbaden).Ulich, E. & Wiese, B. (2011). Life Domain Balance. Konzepte zur Verbesserung der Lebensqualität.Wiesbaden: Gabler uniscope.Vedder, Günther & Reuter, Julia (Hg.) (2008): Glossar: Diversity Management und Work-Life-Balance (2. Aufl.). Mering: Hampp.Wegge, Jürgen, Frieling, Ekkehart & Schmidt, Klaus-Helmut (Hrsg.) (2008): Wirtschaftspsychologie Heft III, Schwerpunkt: Alter und Arbeit. Lengerich: Pabst.Aktualisierung insbesondere durch Online-Quellen des BMFSFJ, der Krankenkassen, des Dempgrafie-Monitors der Bertelsmann-Stiftung etc.

Prüfungsleistung
  • Mündliche Prüfung
  • Hausarbeit
  • Klausur 1-stündig und Assignment
  • Klausur 2-stündig
  • Referat
Bemerkung zur Prüfungsform

nach Wahl der Prüferin/des Prüfers

Prüfungsanforderungen

Die Studierenden weisen nach, dass sie bei organisationalen und marktbezogenen Veränderungsnotwendigkeiten infolge kulturellen oder demographischen Wandels ihr psychologisches Wissen von Menschen zur Generierung von innovativen und auf die Organisation bzw. den Markt passenden Lösungen einbringen können.

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Wintersemester und Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch