Psychische Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 9.0 vom 28.06.2019
- Modulkennung
22B0430
- Modulname (englisch)
Mental and Behavioural Disorders
- Studiengänge mit diesem Modul
Soziale Arbeit (B.A.)
- Niveaustufe
3
- Kurzbeschreibung
Das Modul behandelt aus der Perspektive der Klinischen Sozialarbeit verschiedene Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend sowie psychische Erkrankungen des Erwachsenenalters. Erarbeitet werden Grundlagen zur Diagnostik, Entstehung, Aufrechterhaltung, Beratung und Behandlung von psychischen Störungen. Nach Möglichkeit werden präventive Interventionsansätze aufgezeigt. Anhand von epidemiologischen Daten werden Gesundheitsunterschiede von Männern und Frauen und von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund berücksichtigt. Der Einfluss von kritischen Lebensereignissen und sozialer Ungleichheit auf Gesundheit und Krankheit wird diskutiert.
- Lehrinhalte
Epidemiologische Daten zur psychischen Gesundheit: Alter, Gender, Migration, sozioökonomischer StatusNeuropsychologische Erkenntnisse zu Traumata (Vernachlässigung, Misshandlung, sexueller Missbrauch) und psychischer GesundheitKlinische Diagnostik und Störungsmodelle:•Entwicklungsstörungen (ICD F8)•Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (ICD F9)•Schizophrenie (ICD F2)•Depression (ICD F3)•Angsterkrankungen, Posttraumatische Belastungsstörung und dissoziative Störungen (ICD F4)•Persönlichkeitsstörungen (ICD F6)Krisenbewältigung (Umgang mit Suizidalität und selbstschädigendem Verhalten)Psychotherapie und PhamakotherapieInterventionen (Beratung und Förderung, Prävention, Behandlung und Therapie, Rehabilitation, Rückfallprophylaxe) Selbsthilfeangebote und Angehörigenarbeit
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden besitzen ein grundlegendes Verständnis für die Lebenswelten psychisch kranker und verhaltensauffälliger Menschen sowie ihrer Angehörigen. Sie können auf der Grundlage diagnostischer Kriterien psychische Störungen im Kindes- und Jugend- sowie im Erwachsenenalter klassifizieren. Sie wissen um biopsychosoziale Einflussfaktoren auf Gesundheit und können die Entwicklung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen anhand von Störungsmodellen herleiten. Durch ihr Störungswissen können sie ihre Interventionen begründet an der zugrunde liegenden psychischen Störung ausrichten.
Wissensvertiefung
Dieses Modul baut auf dem ersten Modul des Vertiefungsgebietes Klinische Sozialarbeit auf und greift zugleich vertiefend Inhalte verschiedener Grundlagenmodule auf (s. empfohlene Vorkenntnisse). Da Studierende dieses Moduls Kompetenzen in der störungsspezifischen Beratung erwerben korrespondiert das Modul auch mit dem Modul „Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit: Beratung und interprofessionelle Vernetzung“ (4.Sem.) und bildet ferner eine Grundlage für das Modul „Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit: Multiperspektivische Fallarbeit und Dokumentation“ (5. Sem.).
Können - instrumentale Kompetenz
Studierende, sind aufgrund ihres erworbenen Fachwissens in der Lage das Aufgabenfeld Klinischer Sozialarbeit zu beschreiben. Durch praktische Übungen, die Analyse von Fallbeispielen und die Reflexion eigener praktischer Erfahrungen können sie ihre Interventionen begründet auswählen und anwenden. Durch ihre erworbenen Analyse-, Reflexions- und Introspektionskompetenzen sind sie in der Lage das erworbene Wissen auf die jeweilige Praxisanforderung zu übertragen.
Können - kommunikative Kompetenz
Sie können Menschen mit psychischen Erkrankungen und Angehörige professionell beraten und ihnen weiterführende Hilfen im Hilfesystem vermitteln;; außerdem können sie präventive Interventionen anbieten. Die Studierenden lernen in der Auseinandersetzung mit klinischen Fragestellungen verschiedene disziplinäre Zugänge und die spezifischen Interventionsmöglichkeiten der Klinischen Sozialarbeit kennen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden besitzen grundlegende disziplinäre und interdisziplinäre Kenntnisse auf dem Gebiet der psychischen Störungen. Sie sind in der Lage, die Zuständigkeiten und Aufgaben der Klinischen Sozialarbeit von denen anderer Disziplinen abzugrenzen und haben ein hohes Maß an interdisziplinärer Handlungskompetenz erworben. Sie kennen die Organisationsstrukturen des Gesundheitssystems und können sich disziplinär verorten.
- Lehr-/Lernmethoden
VorlesungGruppenarbeitSelbststudiumFalldarstellungenInternet-Recherchen und andere E-Learning-MethodenTutorien
- Empfohlene Vorkenntnisse
Verschiedene Grundlagenmodule wie z.B. „Psychologische und pädagogische Grundlagen der Sozialen Arbeit“ (2. Sem.);„Abhängigkeitserkrankungen und Missbrauch“ (3. Sem.); „Soziale Exklusion und Inklusion im Kontext Sozialer Arbeit“ (3. Sem.)
- Modulpromotor
Riecken, Andrea
- Lehrende
- Riecken, Andrea
- Wiedebusch-Quante, Silvia
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Vorlesungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 30 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 10 Kleingruppen 20 Literaturstudium 30 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Gahleitner, S. / Hahn, G. (Hg.) (2008). Klinische Sozialarbeit. Zielgruppen und Arbeitsfelder. Bonn: Psychiatrie-Verlag.
Hammer, M./Plößl, I. (2012). Irre verständlich. Menschen mit psychischer Erkrankung wirksam unterstützen. Psychiatrie Verlag: Bonn.
Heinrichs, N. / Lohaus, A. (2011). Klinische Entwicklungspsychologie kompakt. Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter. Weinheim: Beltz.
Linden, M./Hautzinger, M. (Hg.) (2005). Verhaltenstherapiemanual. Heidelberg: Springer.
Leibing, E. u.a. (Hg.) (2003). Lehrbuch der Psychotherapie (Bd. 3: Verhaltenstherapie). CIP-Medien: München.
Dies. (Hg.) (2006). Lehrbuch der Psychotherapie (Bd. 4: Verhaltenstherapie mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien). CIP-Medien: München.
Petermann, F. (Hg.) (2013). Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie, 7. überarb. u. erw. Aufl. Göttingen: Hogrefe.
Sachse, R. (2013). Persönlichkeitsstörungen verstehen. Zum Umgang mit schwierigen Klienten. Psychiatrie Verlag.
Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen. (2006). Bern: Huber.
- Prüfungsleistung
- Klausur 2-stündig
- Referat
- Portfolio Prüfung
- Bemerkung zur Prüfungsform
Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus den Prüfungselementen Klausur 1-stündig (K1) und einer Präsentation (PR) zusammen, die jeweils mit 50 Punkten gewichtet werden.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch