Funktionale Sicherheit

Fakultät

Ingenieurwissenschaften und Informatik

Version

Version 20.0 vom 24.02.2023

Modulkennung

11B1265

Modulname (englisch)

Functional Safety

Studiengänge mit diesem Modul
  • Elektrotechnik (B.Sc.)
  • Elektrotechnik im Praxisverbund (B.Sc.)
  • Informatik - Technische Informatik (B.Sc.)
  • Mechatronik (B.Sc.)
  • Informatik - Medieninformatik (B.Sc.)
Niveaustufe

2

Kurzbeschreibung

Die Funktionale Sicherheit fokussiert sich auf Gefahren und Risiken, die sich durch Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge und dergleichen ergeben können und mit Hilfe von steuerungstechnischen Maßnahmen bestehend aus Hardware-/Software- und Mechatronik-Systemen beherrscht bzw. gelindert werden sollen. Hierbei kommen heutzutage vermehrt elektrische, elektronische, mechanische und Software basierende Systeme zum Tragen, die unter den Aspekten von Fehler beherrschenden und Fehler vermeidenden Maßnahmen entwickelt werden. Dabei müssen basierend auf Fehlermodellen die Systeme in ihrer Hardware und Software so konstruiert werden, dass sie mit ihren Versagenswahrscheinlichkeiten die gesetzlichen und normativen Anforderungen erfüllen. Daraus ergeben sich entsprechend fehlertolerante Systeme, die sich durch Eigendiagnosen, Redundanzen und erhöhte Qualitätsanforderungen auszeichnen. Anwendungen dieser Systeme finden sich zum Beispiel in Notstoppeinrichtungen von Fertigungsmaschinen, Temperatur- und Überlaufüberwachungen in Prozessanlagen, Airbag und Bremssystemen von Automobilen, medizintechnischen Produkten oder Luft- und Raumfahrt Systemen.

Lehrinhalte
  1. Definition der Begriffe „Gefahren und Risiken“, safety vs security.
  2. Sicherheitsziele erkennen und definieren können
  3. Grundlagen der Zuverlässigkeitsbetrachtungen (Redundanzen, Diversität, Ausfallraten)
  4. Grundlegende Bedeutung von Metriken und Kennwerte der Funktionalen Sicherheit(SIL, ASIL, PL, DC, HFT, MTTF, etc)
  5. SW Anforderungsmanagement
  6. SW Qualitätsmanagement zur Fehlervermeidung im Entwicklungsprozess z. B. V-Modell
  7. Die Verwendung und Qualifizierung von Entwicklungswerkzeugen für die Entwicklung von sicheren Softwaresystemen.
  8. Kodierrichtlinien und Qualifizierung von Programmiersprachen.
  9. Validierung und Verifikationsmethoden.
  10. Grundlegende Techniken zur Fehlervermeidung in System-Architekturen.
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden erhalten in diesem Modul ein grundlegendes Wissen über steuerungstechnische Sicherheitssysteme, Zuverlässigkeitsbetrachtung und Softwarequalitätskriterien und deren besondere Anforderungen an die Entwicklung. Insbesondere kennen sie die Prozesse der funktional sicheren Softwareentwicklung für diese Systeme.
Wissensvertiefung
Die Studierenden verfügen über das Wissen, wie Software für sichere Systeme strukturiert ist. Sie kennen den Entwurfsprozess und die Werkzeuge zur Erstellung von Hard- und Software für sichere und zuverlässige Rechnersysteme. Sie verstehen die Konzepte der SW Qualitätssicherung.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden können die Werkzeuge und Methoden, mit denen der Entwurfsprozess für sichere Software-Systeme unterstützt wird, auswählen und bewerten.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können geeignete sichere Systeme für eine vorgegebene Aufgabe definieren, ein geeignetes Softwareentwicklungskonzept dazu erstellen und notwendige Methoden zur Validierung und Verifikation auswählen. Dabei gehen sie methodisch und strukturiert vor und nutzen professionelle Hilfsmittel.
Sie können Problemstellungen und ihre Lösungsvorschläge argumentativ gegenüber Fachleuten vertreten.

Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verstehen, die Grundlagen der Funktionalen Sicherheit und deren Anforderungen an den Entwicklungs- und Qualitätsanspruch.

Lehr-/Lernmethoden

Die Veranstaltung besteht aus einer Vorlesung und Übungen. In der Vorlesung und den darauf abgestimmten Übungen werden die Inhalte des Moduls theoretisch vermittelt und durch Übungen an Beispielen angewendet

Empfohlene Vorkenntnisse

Mathematik 1 und 2 (I oder E/ME oder vergleichbar), Programmierung 1 und 2 (I oder E/Me oder vergleichbar)

Modulpromotor

Wübbelmann, Jürgen

Lehrende

Iyenghar, Padma

Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
30Vorlesungen
30Labore
2Prüfungen
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
30Prüfungsvorbereitung
28Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
20Literaturstudium
10Vor-/Nachbereitung der Labore
Literatur
  • Börcsök : Funktionale Sicherheit, VDE Verlag, 2021
  • Löw, Papst, Petry: Funktionale Sicherheit, dpunkt.verlag 2010
  • Wratil, Kieviet: Sicherheit für Komponenten und Systeme, VDE Verlag 2010
  • Wratil, Kieviet, Röhrs: Sicherheit für Maschinen und Anlagen, VDE Verlag 2015
  • Ross: Funktionale Sicherheit im Automobil, Hanser 2014
  • Montenegro, Sichere fehlertolerante Steuerungen, Hanser 1999
  • Liggesmeyer: Software-Qualität, Spektrum Akademischer Verlag 2009
  • Kemnitz: Test und Verlässlichkeit von Rechnern, Springer 2007
  • Rausand: Relaibility of Safety-Critical Systems, Wiley 2014
Prüfungsleistung
  • Klausur 2-stündig
  • Projektbericht, schriftlich
Unbenotete Prüfungsleistung

Experimentelle Arbeit

Bemerkung zur Prüfungsform

Nach Wahl der Lehrenden

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Unregelmäßig

Lehrsprache

Deutsch und Englisch