Interdisziplinäre Studien (II): Profession und Institutionen

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 5.0 vom 28.06.2019

Modulkennung

22B1243

Modulname (englisch)

Interdisciplinary Studies (II): Profession and Institutions

Studiengänge mit diesem Modul

Soziale Arbeit (B.A.)

Niveaustufe

3

Kurzbeschreibung

Das Modul „Interdisziplinäre Studien II: Profession und Institutionen“ baut auf das Modul „Interdisziplinäre Studien I: Menschen und Gesellschaft“ auf. Es ermöglicht im Hinblick auf ausgewählte Problemstellungen der Kontexte der Profession Soziale Arbeit (des Handelns von Sozialarbeiter(inne)n) und ihrer Institutionen (samt der Organisationsanforderungen) ebenso explizit sowohl Materien einzelner Fachdisziplinen neu zu erarbeiten bzw. zu vertiefen, als auch ausgeprägt interdisziplinär die Reflexion und Anwendung von Inhalten, Erkenntnissen sowie Methoden unterschiedlicher Fachrichtungen in den Mittelpunkt zu stellen.

Das Modul II wird insbesondere von den Fachgruppen Sozialarbeitswissenschaft, Gesellschaftswissenschaften, Pädagogik und Psychologie angeboten, so dass insbesonder Themen aus den Bereichen Soziale Arbeit, Sozialpolitik und Soziologie und Erziehungswissenschaft bzw. Psychologie den Studierenden zur Wahl stehen. Dabei wird in jedem Semester von den Fachgruppen abgestimmt, ob es ein übergreifendes Thema geben soll („Semesterthema“), das dann in den Veranstaltungen aufgegriffen wird, ob Veranstaltungen dann thematisch aufgeteilt und gemeinsam gelehrt werden, oder ob separate Profilbildungen in den Veranstaltungen stattfinden. Es soll für Lehrende und Studierende ein flexibles, gegebenenfalls interdisziplinäres, wählbares und mitgestaltbares Lehrangebot darstellen.

Lehrinhalte

Beispiel: Die Forderung nach Inklusion, deren rechtliche Ausgestaltung und ihre kommunale Umsetzung müssen als einer der bedeutsamsten Paradigmenwechsel der letzten Jahre in der internationalen und nationalen Politik verstanden werden. Besonders die für Inklusionsprozesse verantwortlichen Akteure – also Organisationen und die in ihnen tätigen Fachkräfte – sind bei der innovativen Umsetzung und Ausgestaltung dieses Paradigmenwechsels angesprochen. Dabei ist völlig offen, ob und in welcher Form die Praxis inklusiver Bildung gelingen kann und gegenwärtig erfolgt. Inwiefern ist dieser weitreichende programmatische Anspruch von Inklusion anschlussfähig an die bestehenden Arbeitsweisen und Strukturen in Bildungskontexten wie Kindertageseinrichtungen, Schulen und Kinder- und Jugendhilfeangeboten sowie Arbeit und Berufsbildung? In welchem Maße, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Prozessen ist eine entsprechende Innovation der Praxis in diesen Feldern wahrscheinlich und umsetzbar? Ändert Inklusion Vorstellungen von Professionalität und Handlungskompetenz oder ist sie lediglich eine Handlungsanforderung? Inwiefern können Institutionen die oftmals geforderte Vernetzung, Öffnung und lernfähige Grundhaltung in der Organisationsgestaltung überhaupt realistisch umsetzen, ohne permanenten Überforderungen ausgesetzt zu sein?

Es sind jedoch auch monodisziplinäre Angebote möglich, so z.B. im Bereich Recht etwa Arbeits- und Dienstrecht, Haftungsrecht oder Kommunalrecht.

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich abgeschlossen haben, verfügen in ausgewählten, für die Soziale Arbeit relevanten Materien über ein breit angelegtes Wissen. Teilweise verfügen Sie über detailliertes Wissen.

Die Studierenden, die dieses Modul in interdisziplinär angelegten Veranstaltungen erfolgreich studiert haben, lernen, die in den vorhergehenden Semestern weitgehend separat gelehrten Fachrichtungen anhand konkreter Problemstellungen in Verbindung zu bringen. Dabei entsteht eine neue, integrative Qualität von Fachwissen, die durch Vergleiche, Differenzierungen und Perspektivenwechsel zustande kommt.

Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, erwerben insbesondere in den Fachrichtungen Sozialpolitik, Erziehungswissenschaft und Psychologie sowie Soziale Arbeit vertiefende Kenntnisse. In interdisziplinär angelegten Veranstaltungen geschieht dies durch die Fokussierung auf exemplarische Themen und die Kombinationsmöglichkeit unterschiedlicher Modulanteile, die das interdisziplinäre Zusammenspiel symbolisieren und Studierenden weiterführende Erkenntnisse ermöglichen.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können sich selbständig unter Verwendung von Literatur und Recherche in neue Materien und Problemstellungen einarbeiten bzw. bekannte oder erarbeitete vertiefen. Sie können für ausgewählte Probleme unter Anwendung der einschlägigen Methodik Lösungen entwickeln.

In interdisziplinär angelegten Veranstaltungen können sie unterschiedliche Theorieansätze zu aktuellen gesellschaftlichen und adressatenbezogenen Fragen aus dem Themenspektrum der Sozialen Arbeit unterscheiden, vergleichen und einordnen. Aus der kritischen Reflexion, dem Austausch in der Studiengruppe und der Verschriftlichung eigener Positionen erwerben sie Kompetenzen, theoretische Bezüge und Zielstellungen klar zu benennen, zu begründen und für praxisbezogene Gestaltungsaufgaben nutzbar zu machen. Dabei können sie das Zusammenspiel unterschiedlicher Fachrichtungen kritisch analysieren und für die Analyse exemplarischer Fragestellungen heranziehen.

Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, diskutieren in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse nachvollziehbar präsentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können die behandelten Materien in das Gesamtsystem des jeweiligen Faches einordnen. Sie erkennen, ob die Expertise zusätzlicher Experten notwendig ist. In interdisziplinär angelegte Veranstaltungen können die Studierenden ausgewählte Thematiken, Frage- und Problemstellungen der gesellschaftstheoretischen Betrachtung von Lebenswelten und Lebenslagen aus der Perspektive unterschiedlicher Fachrichtungen reflektieren, einen vergleichenden Zusammenhang herstellen und den Stellenwert von Interdisziplinarität dafür einordnen.

Lehr-/Lernmethoden

Vorlesungen, Seminargespräche, Übungen, Praxisrecherchen und -besuche, Gruppenarbeiten, studentische Referate, Selbststudium

Empfohlene Vorkenntnisse

Erfolgreiche Absolvierung des Moduls „Interdisziplinäre Studien I: Menschen und Gesellschaft“.

Modulpromotor

Maykus, Stephan

Lehrende
  • Maykus, Stephan
  • NN/Lehrende aller beteiligten Fachgruppen
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
60Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
90Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
Literatur

Jeweils abhängig von den fachspezifischen Modulinhalten.

Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Referat
  • Portfolio Prüfung
Bemerkung zur Prüfungsform

Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und besteht aus den Prüfungselementen Lerntagebuch (LTB) und Präsentation (PR), die jeweils mit 50 Punkten gewichtet werden

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Wintersemester

Lehrsprache

Deutsch