KlimaEvent

Projektvorstellung

Problemstellung

Der Klimawandel mitsamt seiner Komplexität ist auch in Deutschland in den letzten Jahren immer stärker in das Bewusstsein der allgemeinen Bevölkerung gerückt. Spätestens die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 oder das Niedrigwasser am Mittelrhein im Jahr 2022 zeigen die Betroffenheiten deutlich. Doch auch im Landkreis Osnabrück und der Gemeinde Bad Essen sind die ersten Auswirkungen erkennbar: die Überschwemmungen in der Ortschaft Lintorf im Jahr 2015 oder das Sturmtief Ylenia im Jahr 2022 haben einen großen Schaden hinterlassen. Auch die prognostizierten Klimaänderungen für das Ende des 21. Jahrhunderts deuten auf eine weitere Zuspitzung hin. Während Temperatur, heiße Tage und tropische Nächte unabhängig vom Verlauf der Emissionen stetig zunehmen, ist bei den Frost- und Eistagen ein Rückgang vorhergesagt. Auch der Bereich Niederschlag entwickelt sich eher negativ.

Begriffserklärung:

  • Klimawandel: bedeutet sowohl die Abkühlung als auch Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Er beschreibt die langfristigen Veränderungen von Faktoren wie der Temperatur, des Niederschlages und der Meeresströmungen (Quelle: WWF, 2021)
  • Klimaschutz: Maßnahmen, die der Erderwärmung und einem damit verbundenen Klimawandel entgegenwirken. Hier spielt das Thema Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle (Quelle: Bendel, 2021)
  • Klimaanpassung: Maßnahmen und Strategien, die ergriffen werden, um sich an die Auswirkungen des Klimawandels (Extremwetter wie Starkregen, Blitzeinschlag, Sturm oder Hitze) anzupassen (Quelle: Umweltbundesamt, o.J.)

Ziele des Projektes

Die Eventbranche ist in Deutschland die sechstgrößte Wirtschaftsbranche, hinter dem Kraftfahrzeugbau, Maschinenbau, Chemie/Pharmazeutische Industrie, Elektrotechnik und der Ernährungsbranche. Etwa 1,5 Millionen Mitarbeiter:innen sind in der Veranstaltungsbranche beschäftigt und es werden knapp 130 Milliarden Euro direkt umgesetzt (RIFEL, 2020). Somit stellt die Branche einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Deutschland dar, zählt aber gleichzeitig auch zu den klimasensiblen Branchen. Sie ist zum einen direkt durch die Auswirkungen des Klimawandels (z.B. Abbruch von Events durch Starkregen, Sturm, Hitze) und zum anderen auch indirekt durch politische Rahmenbedingungen (z.B. Ausbau E-Mobilität, Sicherheitsauflagen, Gebäudesanierung) betroffen. Dabei sind nicht nur Großevents sondern auch viele kleine Veranstaltungen von Kommunen in ganz Deutschland von den negativen Auswirkungen des Klimawandels (z.B. Starkregen, Hitze, Trockenheit) betroffen und müssen abgesagt oder verschoben werden. Trotz dieser Rahmenbedingungen hat sich die Eventbranche bisher nur eingeschränkt mit Anpassungsmaßnahmen auf den Klimawandel vorbereitet. Hier setzt das Projekt KlimaEvent an.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen für die Eventbranche. Am Beispiel der Gemeinde Bad Essen sollen dabei zwei Teilfragen untersucht werden:


(1) Forschungsfrage 1: Welche Herausforderungen sind durch den Klimawandel für die Eventbranche von zentraler Bedeutung?
(2) Forschungsfrage 2: Wie lässt sich durch eine klimaangepasste Wertschöpfungskette die Resilienz in der Eventbranche auf regionaler und unternehmerischer Ebene erhöhen?

Konkret bedeutet dies:

1. Die Akteur:innen der Eventbranche und Kommune in Bad Essen werden somit zur Klimaanpassungskompetenz befähigt

  • Entwicklung eines Konzeptes, das den Akteur:innen bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels hilft.
  • Etablierung von Prozessen, mit Hilfe derer der Handlungsbedarf bestimmt sowie mögliche Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden

2. Die gewonnenen Erkenntnisse können auf andere Kommunen mit  ähnlichen Rahmenbedingungen übertragen werden und dienen so als Best-Practice-Beispiel sowie als deutschland-weite Orientierungs- und Handlungshilfe.

Zu den angestrebten Ergebnissen zählen:

  1. Maßnahmenkatalog mit konkreten Schlüsselmaßnahmen zur Klimaanpassung in der Eventbranche in Bad Essen
  2. Konzept für eine Risikomanagementstrategie, mit dem Hemmnisse für klimaanpassungsorientierte Events frühzeitig erkannt und abgebaut werden können.