Bereit für eine Bunte Welt

Stand der Praxis und zukünftiger Nutzen

Stand der Praxis und zukünftiger Nutzen

Mikro-Interventionen stellen einen ganzheitlichen Trainingsansatz dar, welcher in ein kurzes, digitales Format eingebettet wird. Es gibt bereits Sammlungen frei verfügbarer Übungsbeschreibungen für die Förderung Interkultureller Kompetenz, jedoch handelt es sich hierbei vorrangig um Übungen, die im Rahmen von Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden können. Verfügbare digitale Formate beziehen sich bisher meist auf eine reine Wissensvermittlung (z.B. Educasts, Lernvideos). Hierüber gehen die Mikro-Interventionen bewusst hinaus. Neben der Wissensvermittlung adressieren sie ebenfalls affektive und behaviorale Lernziele in einem digitalen Kontext. Basierend auf dem PITT-Modell bestehen sie aus vier Phasen: Problematisierung, Information, Training und Transfer. Insofern gehen die Mikro-Interventionen über bisher verfügbare Einzelübungen hinaus, indem sie eine Vielzahl an verschiedenen Methoden (z.B. Case Studies, Fallbeispiele, Reflexionsübungen, Simulationen, Videos, Texte) didaktisch sinnvoll miteinander verknüpfen. Somit hat das Projekt einen hohen Innovationscharakter, da die digitalen Mikro-Interventionen auf kurze und wirksame Weise eine immersive interkulturelle Lernerfahrung und simulierte Interaktionen mit anderen Kulturen im digitalen Kontext schaffen. Das Besondere liegt in dem Transfer einer kurzen Trainingssequenz in den digitalen Raum, die in der Kombination kognitiver, affektiver und behavioraler Aspekte Interkulturelle und Diversity-Kompetenzen erfahrungsbasiert fördert. Durch die Ausgestaltung der digitalen Mikro-Interventionen sind sie vielseitig und flexibel in der OER-basierten Lehre und anderen Anwendungsbereichen einsetzbar sowie unabhängiger von zeitlicher und örtlicher Präsenz.

Die im Projekt entwickelten Ressourcen werden an der UOS und der HOS sowie auch darüber hinaus vielfältig eingesetzt. Die Mikro-Interventionen werden dabei zunächst von Lehrenden in Fächern mit direktem Bezug zu interkulturellen Kompetenzen oder Diversity genutzt. Des Weiteren sind insbesondere für Zwei-Fächer-Bachelor diese Schlüsselqualifikationen oft Bestandteil des Studiums. Neben dem direkten Lehrangebot können die entwickelten Mikro-Interventionen auch für fachübergreifende Programme von Hochschulen (z.B. Career Service der UOS, StudiumPlus an der HOS, Studieren PLuS an der UOS) zur Förderung von Schlüsselkompetenzen und zur Qualifizierung für den Berufseinstieg genutzt werden. Die Mikro-Interventionen haben darüber hinaus eine große Reichweite in der Gesellschaft.

So wird an der UOS die übergreifende Weiterbildung zum/zur Interkulturellen Trainer*in und an der HOS der Zertifikatslehrgang Diversity und Diversity Management angeboten. Hier können digitale Mikro-Interventionen einen vertiefenden und ergänzenden Beitrag zu bestehenden Formaten leisten. Auch das Kompetenzzentrum Globale Kompetenz der HOS, welches Fördermöglichkeiten für Diversity-Kompetenzen anbietet, wird die Mikro-Interventionen in sein Angebot integrieren. Des Weiteren werden die Mikro-Interventionen dem Hochschulverband für interkulturelle Studien e.V. für den Intercultural Campus angeboten. Letztendlich werden durch die OER-Plattform auch andere Universitäten, Lehrende, Weiterbildungsinstitute, Privatpersonen, Verbände, soziale Dienstleistende etc. von den Mikro-Interventionen profitieren.