Projekt Ziele und Maßnahmen im 3. Semester

Die Bearbeitung von Projekten stellt eine zentrale Aufgabe des Berufsfelds der Landschaftsplanung dar.
Das Projektstudium umfasst die folgenden Aspekte: Einführung in landschaftsplanerische Aufgaben mit Schwerpunkt der Arbeitsschritte, Bestandserhebung und Bewertung, Kennenlernen des Planungsablaufs, Projektarbeit mit Geländearbeit. Die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen wird im 3. Semester im Projektzusammenhang erprobt. Dies dient der Erweiterung der planerischen Gestaltungskompetenzen. Der Blick für wesentliche Zusammenhänge und Realisierungsmöglichkeiten sowie das Planungsverständnis werden vertieft.

Perspektiven für einen LandWIRTschaftswandel

am Beispiel der Bauernschaft Bilk-Brechte

Raumerkundung
Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität

In der Bauernschaft Bilk-Brechte arbeiten die Landwirte bereits seit einigen Jahren an Projekten zum Schutz der Biodiversität. Es besteht ein starker Wille, Heimat und Flächen zukunftsfähig zu machen. Dieser Wille wird im Projekt aufgegriffen, um unter Beteiligung der Akteure Vorschläge für die resiliente und zukunftsfähige Entwicklung der Landschaft zu erarbeiten.

In zwei Perspektivgruppen zur ´Partizipation und Kommunikation mit Akteuren´ und zur ´Steigerung der Biodiversität´ werden auf der Grundlage von Interviews, Recherchen und Raumerkundungen Vorschläge für den Landschaftsraum erarbeitet, die perspektivisch als best-practice-Beispiel über die Region hinaus wirken sollen. Fördermechanismen und politischen Rahmenbedingungen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Perspektive:

Landschaftswahrnehmung

Durchgängigkeit der Wahrnehmung
Durchgängigkeit der Wahrnehmungskonzentration

Die Verknüpfung zwischen Landschaftswahrnehmung und Pendeln wurde bisher weder planerisch noch wissenschaftlich behandelt. Aber zentral steht, dass

 Pendeln die Landschaft und die Landschaft das Pendeln beeinflusst. Dabei ist die Landschaftswahrnehmung immer ein Teil des Pendelns Zur Schaffung von Datengrundlagen werden 3 Pendelstrecken mit Rad, Bus und Auto abgefahren, die Eindrücke dokumentiert und Kriterien für die Wahrnehmung herausgearbeitet. Die Sinne spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Individuelles Pendeln soll durch eine App „Der Weg ist das Ziel“ ermöglicht werden, die sich in besondere Weise auf die Wahrnehmung konzentriert. Je nach gewähltem Verkehrsmittel können damit bspw. lärmarme, grüne oder aussichtsreiche Stercken gewählt werden.

Sonntagskaffee und Feierabendbier

Die Bedeutung von Kaffeehäusern und Biergärten für die Naherholung

Beispieldarstellung

Osnabrück verfügte um 1900 über eine große Anzahl an Kaffeehäusern und Einkehrmöglichkeiten, die sich weitestgehend in einem Ring von ca. 4 km um die Innenstadt befanden. So waren Sie aus der Innenstadt zu Fuß gut erreichbar. Das Freizeitverhalten hat sich seitdem stark verändert, die Beliebtheit von Naherholungsgebieten in gut erreichbarer Nähe der Stadt ist aber gerade durch die Corona-Pandemie wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Im Rahmen des Projekts werden die Naherholungshotspots Rubbenbruchsee, Hafen und Piesberg genauer untersucht. Die Naherholungsnetzwerke als Zusammenspiel aus umgebender Landschaft, Einkehrmöglichkeiten und Erreichbarkeit werden dabei betrachtet.

Als Ergebnis von Analysen und Befragungen lässt sich festhalten, dass eine gute Erreichbarkeit sowie eine gute landschaftliche Ausstattung wesentliche Faktoren für die Bedeutung als Naherholungsgebiet sind. Die Erreichbarkeit mit ÖPNV und dem Rad bedürfen in allen untersuchten Bereichen des Ausbaus. Eine Entzerrung besonders stark frequentierter Gebiete unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Werte und einer gezielten Lenkung der Besucher*innen wird als wichtiger Schwerpunkt herausgearbeitet und Maßnahmen entwickelt.