Zusammenspiel von Technik, Gesellschaft und Politik Freitag, 16. Juli 2021

Erfolgreiche Konferenz der Hochschule Osnabrück zur Energiewende im Emsland

Mehr als 50 Interessierte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft haben gestern an einer digitalen Konferenz der Hochschule Osnabrück zur Energiewende im Emsland teilgenommen. Es ging um die offenen Potenziale in der Region, die Sicht der Gesellschaft auf die Energiewende und die Rolle von Wasserstoff. Den Organisatoren der Konferenz ging es darum zu zeigen, wo das Emsland in Sachen Energiewende steht. Prof. Dr. Anne Schierenbeck dazu: "Das Emsland ist führend beim Ausbau der Erneuerbaren in Niedersachsen. Um die Klimaziele zu erreichen, sind jedoch noch weitere Anstrengungen nötig, insbesondere in den Sektoren Wärme und Mobilität."


Für das Energieprojekt Zukunftsdiskurse war es gleichzeitig die Abschlusskonferenz des Projektes. Die Referentinnen wiesen auf die wichtige Rolle der Gesellschaft in der Energiewende hin. In den Workshops zur Energiewelt der Zukunft gab es vor allem in den Bereichen Elektromobilität und bei den Erneuerbaren Energien viele offene Fragen. "Es ist sehr wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen und verschiedenen Guppen das Thema Energiewende zu vermitteln. Denn nur mit entsprechendem Wissen können alle mitreden und teilhaben", so Helena Karatassios. Die Teilnehmer*innen der Workshops sehen vor allem auch die Politik in der Verantwortung, denn es fehle oft an einem Gesamtkonzept und einer Vision für die Energiewende. Außerdem sollten Förderungen intelligent eingesetzt werden und entbürokratisiert werden. Die Verantwortlichen erstreben daher eine weitere Projektförderung an, um weitere Workshops durchzuführen. "Wir möchten unsere Workshops auf Kreisebene durchführen. So können alle Stakeholder die Zielsetzungen und Aspekte der Energiewende einmal im nächsten Umfeld betrachten, diskutieren und erarbeiten. Unser Tool könnte so konkret bei kommunalen politischen Planungsprozessen unterstützen und gleichzeitig Bürgerbeteiligung schon im Ideenfindungsprozess umsetzen", sagt Theresa Gothe. 


Im zweiten Vortrag präsentierte das Projekt Regio PLUS Handlungsbereiche für Unternehmen in der Energiewende. Sören Klostermann stellte die Ergebnisse von Experteninterviews vor und ging dabei auf die Rahmenbedingungen, Aktivitäten im Bereich der Erneuerbaren und die ein. "Es gibt bei den Firmen im Emsland noch große Potenziale, den Energieverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig die Erneuerbaren weiter auszubauen. Wichtig ist es deshalb, den Firmen die Fördermaßnahmen unbürokratisch zur Verfügung zu stellen und ihnen kompetente Partner in der Umsetzung zur Seite zu stellen", so Klostermann. Prof. Dr. Tim Wawer ergänzt: "In den nächsten Monaten werden wir die Ergebnisse des Projektes weiter veröffentlichen und dann konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen in der Region entwickeln."


Dr. Tim Husmann, Geschäftsstellenleiter der H2-Region Emsland, erläuterte in seinem Vortrag die Rolle von Wasserstoff für die Region - insbesondere auch für den Mobilitätsbereich. Konkret sollen bis 2026 insgesamt zu den bereits existierenden 6 Megawatt (MW) zusätzlich über 370 MW Elektrolyseleistung im Emsland aufgebaut werden und das Emsland somit zu Deutschlands größtem Wasserstoff-Produktionsstandort werden. Die Region sei prädestiniert für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft: Die Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien, die vorhandene Infrastruktur, eine starke Unternehmenslandschaft und kommunale Unterstützung bieten hervorragende Rahmenbedingungen. "Im Rahmen unseres vom BMVI geförderten HyExperts Projekts analysieren wir aktuell den Entwicklungspfad der Wasserstoffmobilität im Emsland. Der Mix aus industriellen und kleineren Ansätzen ermöglicht hierbei eine breite und kostenoptimierte Versorgung mit grünem Wasserstoff – essenziell, um die CO2-neutrale Mobilität mit den emsländischen Unternehmen zusammen umzusetzen", so Husmann. 

Mehr Infos zur Konferenz und das Impulspapier aus dem Projekt Zukunftsdiskurse: www.hs-osnabrueck.de/zukunftsdiskurse/konferenz

 

Von: Theresa Gothe