Diversity Management als Chance Montag, 25. Januar 2021

In einer digitalen Abschlussveranstaltung wurde das Forschungsprojekt „DIAMANT“ kürzlich mit zahlreichen Projektbeteiligten nach knapp dreieinhalb Jahren beendet. Foto: Hochschule Osnabrück

Hochschule Osnabrück beendet Projekt zur Förderung von Vielfalt in kleinen und mittleren Unternehmen der Region Weser-Ems mit ersten erfolgreichen Umsetzungen.

Der Ruf nach mehr Vielfalt in Unternehmen wird inzwischen von vielen Branchen erhört und als Erfolgsfaktor erkannt. Auch in der Region Weser-Ems haben kleine und mittlere Betriebe (KMU) Diversity-Management schon frühzeitig als Chance begriffen, um Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen sowie den demografischen Wandel zu meistern.

Das von der Hochschule Osnabrück und dem Wirtschaftsverband Emsland ins Leben gerufene Forschungsprojekt „DIAMANT“ (Diversity Management: Vielfalt fördern in der Region Weser-Ems) setzte 2017 an diesem Punkt an und wurde nun nach knapp dreieinhalbjähriger Laufzeit erfolgreich beendet.

13 Projekte mit KMU aus unterschiedlichen Branchen

„Unser Ziel war es, gemeinsam mit den Unternehmen der Region an den Bedürfnissen der Wirtschaft orientierte Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Bei den Praxisvertreter*innen bestand von Anfang an eine hohe Bereitschaft für die Zusammenarbeit. So konnten wir erkenntnisreiche Interviews mit 60 Fach- und Führungskräften, Personalverantwortlichen und Geschäftsleitungen aus KMU der Region Weser-Ems führen“, erläuterte Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Litfin vom Campus Lingen der Hochschule Osnabrück bei der digitalen Abschlussveranstaltung und dankte gleichzeitig allen Projektbeteiligten.

In dieser Zeit haben sich 13 Projekte mit KMU der Region herauskristallisiert, die Diversity-Management nun Stück für Stück in ihre Unternehmensstrategie und ihren -alltag integrieren. „An dem Forschungsprojekt nahmen sowohl sehr kleine als auch für den Mittelstand sehr große Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen wie beispielsweise Bau, Bank, Mode, IT und Verwaltung teil“, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Linda Knifka.

Hochschule zeigt Lösungswege auf

Die wissenschaftliche Untersuchung habe sich auf die Schwerpunktfelder: Familienfreundlichkeit und Genderstreaming, Fachkräftemangel, Altersstruktur und Wissensmanagement, Interkulturelles Management und Migration fokussiert. „Mit Hilfe von den Experteninterviews konnten wir die zentralen Herausforderungen für jedes einzelne Unternehmen identifizieren und anschließend Lösungswege aufzeigen sowie Handlungsempfehlungen aussprechen“, so Knifka.

So sei beispielsweise in der Baubranche der Fachkräftemangel eine große Herausforderung. „Der demografische Wandel, gepaart mit einer veränderten Arbeitskultur, erschwerten uns das Finden neuer Experten. Durch das Projekt konnten wir unter anderem erreichen, dass unsere Baustellentätigkeiten attraktiver wurden“, so Helen Bröring, Personalleiterin bei der Hölscher Wasserbau GmbH. Die Teilnahme an dem Projekt habe den Stein ins Rollen gebracht, den das Unternehmen nun weiter lenken müsse.

Das IT-Unternehmen "Connectiv! eSolutions" profitiere inzwischen von mehr Heterogenität im Team. „Mittlerweile haben wir an unseren Standorten in Lingen und Münster mehrere ausländische Kolleg*innen eingestellt“, betonten die geschäftsführenden Gesellschafter Hermann Silies und Thomas Thyen.

Weißbuch mit Handlungsempfehlungen

„Die Beispiele zeigen, wie bereits mit einfachen Empfehlungen für Maßnahmen Diversity Management im Alltag von KMU umgesetzt werden kann“, so Knifka. Das Forschungsprojekt habe Impulse gegeben, wie Führungskräfte gemeinsam mit den Mitarbeitenden eine Kultur der Offenheit und Vielfalt in der Region Weser-Ems weiterentwickeln und leben können, bilanzierte die wissenschaftliche Projektmitarbeiterin und verwies auf ein kürzlich erschienenes Weißbuch mit Handlungsempfehlungen. „Darin haben wir alle Ergebnisse aufgelistet, sodass auch weitere Unternehmen davon lernen und profitieren können.“

Informationen zum Forschungsprojekt DIAMANT

 

Weitere Informationen

Prof. Dr. Thorsten Litfin
Telefon: 0591 80098-233
E-Mail: t.litfin@hs-osnabrueck.de

Linda Knifka (M.A.)
Telefon: 0591 80098-205
E-Mail: l.knifka@hs-osnabrueck.de

Zum Hintergrund: Die Hochschule Osnabrück startete im Herbst 2017 auf Initiative von Dr. Fritjof Karnani gemeinsam mit dem Wirtschaftsverband Emsland das Projekt DIAMANT (Diversity-Management: Vielfalt fördern in der Region Weser-Ems). Die Emsländische Stiftung Beruf und Familie konnte frühzeitig als Kooperationspartner gewonnen werden. Das Projekt wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

 

Von: Miriam Kronen