Studierende der Sozialen Arbeit ziehen Lehren aus der Begegnung mit Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa in Polen Dienstag, 31. Mai 2022

Zwölf Studierende der Hochschule Osnabrück trafen im Sommersemester während einer Exkursion durch Polen Lech Wałęsa, Gründer der polnischen Gewerkschaft Solidarność, Friedensnobelpreisträger und erster frei gewählter Präsident Polens nach 1989, zu einem Gespräch. Dabei ging es nicht nur um die Geschichte Polens und die der Solidarność -Bewegung, sondern auch um die gegenwärtige politische Situation Polens. „Das sind Teile der europäischen Geschichte, die in den Lehrplänen kaum vorkommen. Die Studierenden konnten vor Ort mit Zeitzeugen und Teilnehmenden aus anderen Ländern ins Gespräch kommen, Neues lernen und andere Perspektiven einnehmen“, formuliert Prof. Dr. Hermann Heußner das Ziel der Reise.

„Mich hat begeistert, wie sehr sich die polnischen Teilnehmenden für kritisches Denken und eine offene Gesellschaft einsetzen und zugleich bedrückt, dass die Freiheit, die die Solidarność erkämpft hat nun teilweise beschnitten wird. Es lehrt mich, die Demokratie, in der wir leben, nicht als selbstverständlich anzusehen. Als Sozialarbeiter verstehe ich es auch als meine Aufgabe, Demokratie in der Kommune zu fördern und allen Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen“, reflektiert Lennart Hune, Masterstudent im Studiengang Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung soziale Teilhabe.

Kommilitone Niklas Stumpe sieht es ähnlich: Die Begegnung mit Lech Wałęsa hat mir gezeigt, dass Demokratie stetig aktualisiert, gepflegt und verteidigt werden muss. Dabei habe ich verstanden, dass es nicht immer leicht ist, diese Haltung Kindern und Jugendlichen gegenüber zu vertreten und zu vermitteln. Aber ich bin überzeugt, dass es sich lohnt. Die Vermittlung einer dialogischen Haltung ist die Voraussetzung und der Garant für transnationale Verständigung und Frieden.“

Die Schirmherrschaft für die Exkursion „Europäische Geschichte im deutsch-polnischen Dialog“, hatte Generalkonsulin Dr. Cornelia Piper übernommen. Weitere Stationen der Reise waren unter anderen das Museum des 2. Weltkrieges, Begegnungen mit Zeitzeugen und der Besuch des Konzerts „Solidarität mit der Ukraine“, das vom deutschen Generalkonsulat in Danzig veranstaltet wurde.

Weitere Informationen:

Bozena Meske
Stellv. Vorsitzende der Europa-Union Kassel
Mitorganisatorin der Blockwoche
E-Mail: bozenameske@gmx.de

Von: Isabelle Diekmann