Osnabrücker Hochschulen, SFZ und Niedersachsen-Technikum auf IdeenExpo Dienstag, 5. Juli 2022

Nachhaltigkeit steht im Fokus der Studierenden der Kunststofftechnik an der Hochschule Osnabrück. Die Niedersächsische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kultur Dr. Sabine Johannsen (Mitte) zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Studierenden und ihren selbstentwickelten Handy-Halterungen und -Stativen aus recyclebaren Kunststoffen. (Foto: Hochschule Osnabrück / Ursula Butzke)
Aus einer Lasercut-Carte mit 20 Dreiecken können Messegäste eine eigene Mini-Skulptur bauen. Entwickelt wurde das Exponat im Studiengang Industrial Design der Hochschule Osnabrück (Foto: Hochschule Osnabrück)

Die Hochschule und Universität Osnabrück sowie ihre Partner – das Schüler-Forschungs-Zentrum (SFZ) Osnabrück und das Niedersachsen-Technikum – beteiligen sich an Europas größtem Jugend-Event für Technik und Naturwissenschaften.

„Mach doch einfach!“: Unter diesem Motto läuft noch bis zum 10. Juli die IdeenExpo – Europas größtes Jugend-Event für Technik und Naturwissenschaften in Hannover. Mit dabei sind auch die beiden Osnabrücker Hochschulen sowie das Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück und das Niedersachsen-Technikum. Am gemeinsamen Stand der Hochschulen und des SFZ (Halle 8, Stand PN-11) stehen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus. Das Niedersachsen-Technikum wartet mit seinen Mitmach-Aktionen am Stand GC-03 in Halle 9 auf.

„Lasst uns unseren Blick auf Kunststoffe überdenken“ – das ist die Botschaft der Studierenden der Kunststofftechnik an der Hochschule Osnabrück, aufgedruckt auf ihren T-Shirts. Sie haben ein Kamerastativ für Handys entwickelt, das Jugendliche vor Ort zusammensetzen können. Studentin Josephine Liebal erzählt: „Das Stativ besteht aus beweglichen Kugeln und einer 3D-Halterung. Alle Bestandteile sind aus recyceltem Material hergestellt, die Kugeln haben wir im Hochschullabor für Kunststoffverarbeitung in verschiedenen Farben vorproduziert.“ So kann am Stand ein nachhaltiges und nützliches Produkt entstehen. Auch können Schülerinnen und Schüler am Stand eine eigene Handyhalterung in einem 3D-Drucker herstellen und ihr Produkt personalisieren. Und dabei jede Menge über Recycling und Materialwissenschaften erfahren.

Weitere Experimente am Stand befassten sich mit den mechanischen Eigenschaften von Recyclaten, Produktsimulation und -modellierung, der analytischen Untersuchung von Kunststoffabfällen im „gelben Sack“ sowie dem Spritzgießen von Recyclat-Chips für Einkaufswagen.

Ergänzend fanden zahlreiche Gespräche zu Recycling, Nachhaltigkeit und Materialwissenschaften statt. Mit großem Engagement übernahmen mehr als 20 Studierende der Kunststofftechnik, quer über alle Semester, die Vorbereitungen sowie die Standbesetzung. Die übergeordnete Organisation lag bei Ursula Butzke und Ralf Schwegmann, der auch die offizielle Standvertretung übernahm. Der sehr gut besuchte Messestand war ein hervorragendes Forum, um die Messegäste über die aktuellen Themen der Kunststofftechnik, über ein Kunststofftechnik-Studium an der Hochschule Osnabrück sowie über die vielfältigen Tätigkeitsfelder von Ingenieuren und Ingenieurinnen in diesem Bereich zu informieren. Die Nachfrage nach Kunststofftechnik-Fachleuten seitens der Industrie ist seit vielen Jahren ungebrochen groß und bietet Absolventen*innen einerseits hervorragende berufliche Perspektiven, andererseits aber auch die Möglichkeit, an gesellschafts- und umweltrelevanten Aufgaben in der Zukunft selbst aktiv mit zu arbeiten.

Übrigens: ganz neu ist auch der Instagramkanal „kunststofftechnik_os“, auf dem Studierende über aktuelle Events und Entwicklungen in der Kunststofftechnik an der Hochschule Osnabrück berichten. Es ist ein junger Kanal, von Studierenden für Studierende und Studieninteressierte. Die engagierten Betreiber*innen des Kanals freuen sich sehr über viele Follower und Likes.

 

Von der Universität Osnabrück beteiligen sich die Forschungsgruppen von Prof. Dr. Marco Beeken (Chemiedidaktik), Prof. Dr. Mirco Imlau (Ultrakurzzeitphysik), Prof. Dr. Nils Aschenbruck (Vernetzte Systeme / Informatik) und Prof. Dr. Michael Brinkmeier (Didaktik der Informatik). Gemeinsam mit weiteren Partnereinrichtungen veranstalten sie eine Forschungs-Rallye zum Thema „Kunststoff & Co.“. An den Mitmach-Stationen stehen Klima, Umwelt und Ressourcenschonung im Vordergrund.

Bei den Exponaten des Schüler-Forschungs-Zentrums Osnabrück können die Besucher*innen ihr Wissen über Mülltrennung testen und etwas dazulernen. Welche Stoffe gehören in welche Tonne oder müssen zu anderen Sammelstellen gebracht werden? Wie können Roboter bei der Mülltrennung helfen und welche Herausforderungen treten dabei auf? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Gäste und erhalten dabei Anregungen, durch nachhaltiges Handeln den privaten Müll zu reduzieren. Auch erfahren sie spielerisch, wie ein kollaborativer Roboter Müll sortiert, um wiederverwertbare Materialien zu erkennen. Schließlich können die Standgäste an zwei Arbeitsplätzen selber aktiv werden und verschiedene Aufgaben mittels blockbasierter Programmierung und dem Roboter gemeinsam lösen.

Am Stand GC-03 in Halle 9 präsentiert sich das Berufsorientierungsprogramm für junge Frauen Niedersachsen-Technikum, an dem die beiden Osnabrücker Hochschulen beteiligt sind. Exponate des Programms kommen aus den Studiengängen Industrial Design und Media & Interaction Design der Hochschule Osnabrück. Das Exponat „Generatives Muster“, entwickelt von den ehemaligen Technikantinnen Linnea Helms und Joy Moorkamp, beweist: Programmieren ist alles andere als trocken und theoretisch. Informatik kann auch Kunst! Man gibt einfach ein paar individuelle Daten wie Körpergröße, Hobbys und Lieblingsfarbe ein. Das Programm übersetzt diese Angaben – die natürlich nicht gespeichert werden – in ein ästhetisches Muster, das als Postkarte mit nach Hause mitgenommen werden kann. Die Mitmach-Aktion „Generatives 3D-Puzzle“ lädt alle Interessierten ein, ihrem Spieltrieb freien Lauf zu lassen und mit einer Lasercut-Karte eine eigene Mini-Skulptur aus zwanzig Dreiecken zu bauen. Einzelne Körper sollen später zu einem einzigen großen Kunstwerk zusammenwachsen.

 

Von: Lidia Wübbelmann

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