Gesündere Kühe und mehr Milch dank neu aufbereitetem Mais? Mittwoch, 3. Januar 2018

Student der Hochschule Osnabrück erhält für seine Masterarbeit Förderpreis des Deutschen Maiskomitees

(Osnabrück, 03. Januar 2018) Mais stellt in Deutschland einen überwiegenden Teil der Anbaufläche dar. Vor allem Silomais wird darauf angebaut, der hauptsächlich für die Fütterung von Milchkühen und Mastrindern genutzt wird. Mit seiner Masterarbeit über den Einfluss einer „Shredlage Maissilage“ auf die Leistung und Gesundheit von Milchkühen hat Jan-Helge Speit jetzt als erster Student der Hochschule Osnabrück den mit 1500 Euro dotierten Förderpreis des Deutschen Maiskomitees (DMK) erhalten.

Maissilage ist ein konserviertes Futtermittel aus Mais, das unter anderem an Milchkühe verfüttert wird. In der Wissenschaft und Praxis wird dabei kontrovers dessen optimale Aufbereitung diskutiert. Neben dem Management, der Genetik und der Haltung der Tiere spielt die Aufbereitung eine wesentliche Rolle zur Gesunderhaltung und Leistungssteigerung in Milchviehbetrieben. Shredlage beschreibt ein neuartiges Verfahren der Maisaufbereitung, bei dem der Mais in größere Schnittlängen als bei der konventionellen Variante gehäckselt wird. Zusätzlich werden die Stängel aufgefasert und die Maiskörner stärker zerkleinert. Im Vergleich zur herkömmlichen Häckseltechnik sollen die Kühe durch das neuartige Verfahren der Maisaufbereitung mehr Milch geben.

Für seine Masterarbeit hat Speit in einem Fütterungsversuch 163 Milchkühe des Versuchs- und Bildungszentrums der Landwirtschaftskammer Nordrhein Westfalen untersucht. „Ich wollte herausfinden, ob die Kühe, die mit Shredlage gefüttert werden, mehr Milch geben und gesünder sind als Kühe, die konventionelle Maissilage bekommen. In Deutschland gibt es bisher keine Forschungen dazu, das hat mich besonders an dem aktuellen Thema gereizt.“ Für den umfangreichen Versuch hat der Agrar- und Lebensmittelwirtschafts-Student bereits während seines ersten Master-Semesters mit den Forschungen begonnen. Sein Ergebnis: Der Einsatz von Shredlage hat keine messbare Steigerung der Milchmenge ergeben, aber auch keinen negativen Effekt gehabt. Der Vorteil von Shredlage für Landwirte ist jedoch, dass sie den Kühen durch das spezielle Häckselungsverfahren nicht zusätzlich Stroh füttern müssen. Der ph-Wert des Pansens als Indikator für die Gesundheit der Kühe blieb sehr stabil. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Heiner Westendarp, Fachgebiet Tierernährung, in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen betreut.

Das DMK vergibt seit 1999 den Förderpreis für herausragende, praxisorientierte wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der klassischen und molekularbiologischen Züchtung, dem Pflanzenschutz, dem Versuchswesen, der Produktion und Verwertung, der Ökologie oder der Ökonomik des Maisanbaus befassen und einen Beitrag zum wissenschaftlich-technischen Fortschritt leisten.

Von: Julia Gravenstein