Schwerpunktfelder in der Forschung
Profilgebend für die Hochschule Osnabrück
Die hier abgebildeten Forschungsschwerpunkte tragen wesentlich zur überregionalen Wahrnehmung und mithin zur Profilbildung der Hochschule Osnabrück bei. Sie bilden nicht die gesamte Forschungslandschaft der Hochschule Osnabrück, deren Forschungsstärke auf dem Engagement zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in vielen Disziplinen basiert. Trotzdem: Die genannten Bereiche geben beispielhaft einen tiefen Einblick in die Forschungsarbeiten an der Hochschule. Auf drei Kernelemente werden Sie immer wieder stoßen: Interdisziplinarität in der Forschung, ein ausgeprägter Transfergedanke – die Forschung der Hochschule Osnabrück wirkt also gerade durch die hohe Praxisnähe direkt in Gesellschaft und Wirtschaft hinein – und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Unsere vier Forschungsschwerpunkte orientieren sich dabei an den Kriterien, die von der HRK-Forschungslandkarte gefordert wurden.
Selbstfahrende Feldroboter, Feldversuche in Westsibirien vor dem Hintergrund des Klimawandels oder die Mit-Entwicklung eines Niedrigenergiegewächshauses: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück forschen in vielen Bereichen, die sich im weitesten Sinne mit der Zukunft der Landwirtschaft befassen. Welche technischen Möglichkeiten gibt es, aber auch, welche Vorstellungen von einer leistungsfähigen und zugleich verantwortungsvollen Landwirtschaft werden künftig prägend sein? Die Hochschule gehört zu den führenden Forschungsinstitutionen im Bereich der Agrartechnologien. Das „Competence Center of Applied Agricultural Engineering“ (COALA) verbindet Agrarwissenschaften, Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau in anwendungsorientierten Forschungs- und Transferprojekten. Nicht zuletzt ist die Hochschule auch in diesem Forschungsfeld Wegbereiter für zahlreiche StartUp-Unternehmen.
Eine nachhaltige Energieversorgung mittels erneuerbarer Energien zu etablieren ist eine Mammutaufgabe. Entsprechend groß ist der Forschungsbedarf. Die Vielfalt der beteiligten Fachgebiete ist auch ein Ausdruck der Komplexität der Energiewende. Welche grundsätzlich realisierbaren Speichermöglichkeiten für elektrische Energie existieren? Sind die bestehenden Informations-, Steuerungs- und Konsultationsverfahren geeignet, um bei betroffenen Gebietskörperschaften die Akzeptanz des Übertragungsnetzausbaus zu steigern?
Wie gut wird lokal vorhandene Energie genutzt? Wie kann ein intelligentes Zusammenspiel von Strom- und Wärmeenergieerzeugern sowie den zugehörigen Verbrauchern und Speichern aussehen? Warum sind effiziente elektrische Antriebssysteme der Schlüssel, um die Ziele in der Energieeffizienz der Bundesregierung zu erfüllen? Und wie ist es um die Privatsphäre in einem intelligenten Stromnetz bestellt? Dies ist nur ein kleiner Teil der Fragestellungen, denen die Forscherinnen und Forscher der Hochschule Osnabrück nachgehen.
Hochleistungswerkstoffe finden Anwendung in zahlreichen Gebieten wie Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, aber auch in der Medizintechnik oder Elektronik. Je nach Anwendungsfeld müssen sie sich durch eine besonders hohe Härte, Festigkeit oder Zähigkeit, eine optimale Dichte und Korrosionsbeständigkeit auszeichnen. Die Forscherinnen und Forscher an der Hochschule Osnabrück besitzen hier eine über Jahrzehnte gewachsene Expertise. Der Bedarf der Industrie nach Innovationen und nach gut ausgebildeten Nachwuchskräften ist groß - nicht zuletzt, weil es in diesem Forschungsfeld viele Berührungspunkte zur Energiewende gibt. Um ein Beispiel zu nennen: Im Forschungsschwerpunkt „OptiHeat“ arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Gebieten Materialdesign und Werkstoffzuverlässigkeit, Fahrzeugtechnik und Informatik zusammen. Ihr Ziel: Umform- und Wärmebehandlungsprozesse für Hochleistungswerkstoffe zu optimieren.
Die großen Themen Gesundheit und Pflege sind von hoher gesellschaftlicher Relevanz. An der Hochschule Osnabrück wird dazu seit Jahrzehnten praxisnah und wirkungsvoll geforscht. Die deutschlandweit ersten Professuren für Pflegewissenschaft und Hebammenwissenschaft gab es an der Hochschule Osnabrück. Ein Ausdruck der Forschungsstärke, aber auch der oft wegweisenden Expertise an diesem Standort. Forscherinnen und Forscher sind in Bereichen wie der Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, der Informatik im Gesundheitswesen, in Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie oder aber auch in der Musikergesundheit tätig. Der Verbund Hebammenforschung, das kooperative Forschungskolleg FamiLe (Familiengesundheit im Lebensverlauf) oder das an der Hochschule angesiedelte Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) zeigen darüber hinaus beispielhaft, wie stark die Hochschule in diesem Forschungsfeld aufgestellt ist.