Workshops in britischen Finanzgremien statt Vorlesungen in Lingener Seminarräumen Samstag, 26. November 2016

Seminarleiter Gary Pieroni, Academic Fellow beim IASB, gibt den Studierenden einen Einblick in die Praxis der Finanzbranche.

45 Studierende tauschten für drei Tage den Campus Lingen gegen den Finanzplatz London

Einblicke in die Praxis gewinnen, Theorie erleben, die Rechnungslegung fühlen und das ‚People Business‘ von der Kleiderordnung, weiterführend über andere Arbeitsbedingungen, rechtliche Grundlagen und der unmittelbaren Abwicklung von Auslandsgeschäften deutscher Mittelständler bis hin zum formalen, aber auch weitaus persönlicheren Umgang kennenlernen. Das alles bot sich 45 Studierenden der Studiengänge „Betriebswirtschaft und Management“ und „Wirtschaftsingenieurwesen“ während ihrer dreitägigen Reise nach und durch London.


Bereits zum dritten Mal reisten Bachelorstudierenden unter dem Zeichen der Internationalisierung in eines der bedeutendsten globalen Wirtschafts- und Finanzplätze. Der Initiator der London Exkursion Prof. Dr. Gunther Meeh-Bunse sowie zwei unterstützende Mitarbeiterinnen der Hochschule begleiteten die Exkursionsteilnehmer. „Die britische Hauptstadt eignet sich ideal, um den Studierenden die Denkweisen, die hinter Bilanzierungsvorschriften und Rechnungslegungen stecken, und Weiterentwicklungen von Finanzstandards näherzubringen. Neben den fachlichen Aspekten schulte die Arbeit in Workshops gleichzeitig die Sozial- und Personalkompetenzen hinsichtlich Teamarbeit, Gruppenzusammenhalt und -dynamik“, erklärt Prof. Dr. Meeh-Bunse.


Themen wie „Unternehmensführung“, „Bilanzierung“ und „Controlling“, die viele Studierende bislang in den Lehrveranstaltungen erarbeiteten, erlebten sie bei Besuchen des International Accounting Standards Boards (IASB) und der DZ-Bank AG, London Branch, hautnah. Erstere ist ein Gremium, das international gültige Bilanzierungsvorschriften entwickelt, die in rund 200 Ländern bekannt und in rund 140 Ländern Pflicht sind. Studierende die diese internationale „Bilanzsprache“ beherrschen, stehen viele Türen offen, sei es regional, national oder international, so Katja Luer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Campus Lingen. Die DZ Bank AG empfing die Studierenden im German Desk der London Branch und bot ihnen in Fachvorträgen Einblicke in die Besonderheiten der Finanzmetropole London. Thematisiert wurde auch der „Brexit“ mit seinen weitreichenden Auswirkungen auf die europäische Finanzierungslandschaft.


Den Kontakt zur DZ Bank stellte die Volksbank Lingen e.G. her. Neben dem fachlichen Programm sah die Exkursion auch Zeit für das Erkunden und Erleben der pulsierenden Stadt London mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten, Museen und Ausgehmöglichkeiten vor. „Die Exkursionsteilnehmer lernten während der Exkursion in vielerlei Hinsicht Neuland kennen. Ich konnte beobachten, wie sie dabei nicht nur ihr Verständnis für die internationale „Bilanzsprache“ erhöhten, sondern auch ihre kulturellen und sozialen Kompetenzen erweiterten“, so Meeh-Bunse und fügt hinzu: „Mit der Reise in die britische Hauptstadt erreichten unsere Studierenden ein fachliches Alleinstellungsmerkmal.“


Nach dem London-Aufenthalt zieht der Initiator der Exkursion ein positives Resümee. So konnten die Beziehungen zum IASB weiter gefestigt werden. Die Möglichkeit zur Wiederholung des Besuches im kommenden Jahr ist erneut ins Auge gefasst. Besonders erfreut zeigte er sich auch darüber, möglicherweise einen US-Amerikanischen Hochschullehrer, der derzeit beim IASB ein Sabbatical verbringt, für einen Gastvortrag im Sommersemester auf dem Campus Lingen gewonnen zu haben. Die Vorbereitungen nehmen bereits Fahrt auf. „Wieder trug die Exkursion in die Londoner Wirtschafts- und Finanzwelt dazu bei, das Lehrangebot weiter zu internationalisieren und erfüllte ihr Ziel, die Studierenden in ihren Kompetenzen und Fähigkeiten zu fördern und voranzutreiben. Dazu danke ich dem MuT-Profilfeld Betriebswirtschaft, dem Institut für Management und Technik sowie dem Central Faculty Office ausdrücklich für die Unterstützung“, lautet das abschließende Fazit von Prof. Dr. Meeh-Bunse.






Von: Julia Küter