Theorie-Praxis-Transfer

Institut für Duale Studiengänge

Verknüpfung von Beruf und Studium

Die systematische Verzahnung von Theorie und Praxis ist eines der zentralen Merkmale dualer bzw. berufsintegrierender Studiengänge. Am Institut für Duale Studiengänge (IDS) werden mehrere Instrumente unterschieden, um diese intensive Vernetzung herzustellen. Ihnen allen ist das Ziel gemein, dass sich die Studierenden durch die Synthese theoretischer Konzepte, praktischer Erfahrungen und dem entsprechenden Feedback dazu fachlich und persönlich weiterentwickeln können. Darüber hinaus verstärkt die direkte Einbindung der gelernten Inhalte am eigenen Arbeitsplatz den Lernerfolg, da diese real erprobt und somit besser verfestigt werden können.

Die Studierenden werden sich den Differenzen zwischen Theorie und Praxis bewusst und sind in der Lage, die Lehrinhalte auf vielfältige Aufgaben in ihrem Unternehmen zu übertragen und neue Perspektiven zu erschließen. Die Verzahnung von Theorie und Praxis ist folglich ein wichtiger Stellhebel zur individuellen Kompetenz- und Personalentwicklung der Studierenden. Da von deren Ausarbeitungen auch die Unternehmen profitieren, dienen die Instrumente zudem der Förderung der betrieblichen Organisationsentwicklung: Die Studierenden können Stärken wie auch Schwächen aktueller Strukturen und Prozesse erkennen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Betrieb als Lösungsansätze einbringen.

Gerade die Prüfungsform der betrieblichen Fallstudien, in denen die Inhalte der Module in Bezug zum eigenen Unternehmen gesetzt werden, unterstützt diese enge Verzahnung. Umgekehrt können die Praxiserfahrungen der Studierenden genutzt werden, um bestehende Theorien und Konzepte weiterzuentwickeln und die Lehrinhalte mitzugestalten.

Reflexionorientierte Transferstudien

Im dualen Masterstudium wurde die Reflexionsorientierte Transferstudie (RTS) als Instrument der Theorie-Praxis-Verzahnung und zentrale Prüfungsform etabliert. Diese wird für jedes Modul innerhalb einer ca. achtwöchigen Arbeitsphase im Betrieb erstellt. Anschließend werden die Ergebnisse mit Lehrenden, aber auch Kommiliton*innen fachlich und methodisch diskutiert. Letztere besitzen durch ihre Praxis- und Lernerfahrungen ebenfalls Expertise auf den diskutierten Gebieten, sodass es zu einem für alle Seiten wertvollen Austausch und einer Vernetzung der Studierenden untereinander kommt. Dadurch entsteht ein studentisches Beratungsnetzwerk, das auch über das Studium hinaus aktiv sein kann.

Die RTS soll dabei nach Möglichkeit einen direkten Bezug zum jeweiligen Unternehmen der Studierenden haben, die das entsprechende Thema selbst auswählen können. So garantiert die RTS einen hohen Lerneffekt durch die intensive Betrachtung arbeitsrelevanter Themen in Verbindung mit den zuvor erarbeiteten Studieninhalten. Darüber hinaus können die RTS-Ergebnisse in vielen Fällen direkt im eigenen Unternehmen angewendet werden, was einerseits eine hohe Relevanz und Praxisnähe dieser Prüfungsform belegt und andererseits eine Arbeitserleichterung darstellt, da Studium und Beruf miteinander anstatt nur nebeneinander agieren.

Die Bewertung dieses Prüfungsinstrumentes fällt in den studentischen Evaluationen zumeist sehr positiv aus. Sowohl die systematische Unterstützung der Kompetenzentwicklung als auch die Vereinbarkeit von Studium und Beruf werden von den Studierenden ebenso wie von ihren Kooperationsunternehmen gelobt. Da für diese darüber hinaus die Wahrung des Datenschutzes ein relevanter Faktor ist, wird diesem Aspekt auch am IDS besondere Bedeutung zugeschrieben. Informationen dazu können beim Büro für Studierenden- und Unternehmensbetreuung eingeholt werden.

Erfahrungen unserer Studierenden

Porträt von John Rohm

„Die vielen Ausarbeitungen in Form der RTS waren ein Grund, warum ich mich für diesen Master entscheiden habe. Man kann sich viel tiefer in ein Thema einarbeiten und lernt noch nachhaltiger als bei Klausuren. Zudem haben die RTS wirklich einen Nutzen und es gibt die Chance, dass sie wirklich von jemanden gelesen und auch umgesetzt werden. Als Prüfungsform finde ich das absolut sinnvoll.“

John Rohm, 3. Semester (WS 2018/19), Wirtschaftsingenieurwesen

Porträt von Markus Mösker

„Ich denke, die RTS sind für Berufstätige aufgrund der freien Zeiteinteilung ein sehr gutes System. Bei einer Klausur muss ich auf den Punkt funktionieren und zum Zeitpunkt der Prüfung fit sein. Wenn ich vorher jedoch viel Stress auf der Arbeit hatte, habe ich ein Problem. Die RTS hingegen kann ich auch ein paar Tage liegen lassen und weiterbearbeiten, wenn meine beruflichen Aufgaben es zulassen.“

Markus Mösker, Absolvent 2015, Maschinenbau und Werkstofftechnik