Deutsches Archiv für Theaterpädagogik
Europaweit einzigartiges Forschungs- und Dokumentationszentrum zu Geschichte und Gegenwart der Theaterpädagogik
Aufgaben des Deutschen Archivs für Theaterpädagogik
Das Deutsche Archiv für Theaterpädagogik (DATP) wurde am 1. September 2007 in Lingen gegründet. Es dient der Information, der Dokumentation und der Forschung zur Geschichte und Gegenwart der Theaterpädagogik. Es sichert als archivwürdig bewertete Dokumente aus der jüngeren und älteren Geschichte des Fachs als Schriftgut, Ton-, Bild- und Filmdokument sowie elektronisch gespeicherte Information und stellt sie für Forschung, Lehre, künstlerische Praxis und Öffentlichkeitsarbeit bereit. Jährlich in den Wintermonaten veranstaltet das DATP in Kooperation mit dem Burgtheater öffentliche „Erzählcafés“, in denen die Vorlassgeber des DATP aus ihrer Praxis berichten.
Das Archiv sammelt inter- und transdisziplinäre Fundstücke von verschiedenen geographischen und historischen Fundorten. Methodologisch geht es davon aus, dass die Geschichte der Theaterpädagogik keine lineare Entwicklung aufweist, sondern sich aus den Tätigkeiten unzähliger Personen an unterschiedlichen Orten zu verschiedenen Zeiten zusammensetzt. Schwerpunkt der Sammlungen des DATP bildet dabei die Geschichte der Theaterpädagogik in den deutschsprachigen Ländern von 1945 bis in die Gegenwart.
Mit den Beständen des DATP sollen einer interessierten Öffentlichkeit Grundlagen für Forschungen zur Verfügung gestellt und zugleich eine kulturelle Substanz des Faches von nationalem wie auch internationalem Rang bewahrt werden.
Als erstes seiner Art in Europa hat sich das DATP zum Ziel gesetzt, ein international geachtetes und genutztes Forschungs- und Dokumentationszentrum zu werden. Die Entstehung eines Archivs dieser Art geht im Übrigen auf eine alte Forderung der Laienspielbewegung zurück.
Seit der Eröffnung des Deutschen Archivs für Theaterpädagogik im Herbst 2007 steigt die Zahl der Sammlungen, die dem Archiv durch Schenkungsverträge übergeben wurden, ständig an. Derzeit verfügt das DATP über 16 Sammlungen. Zum überwiegenden Teil handelt es sich dabei um Vorlässe renommierter Theaterpädagoginnen und –pädagogen, aber auch um Sammlungen von Textheften für Amateur- und Laienspielgruppen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Hinsichtlich der Erweiterung der Sammlungen werden regelmäßig Gespräche mit Vorlassgebern geführt und verschiedene Nachlässe auf ihre Relevanz hin geprüft.
Durch die Anbindung des DATP an das Institut für Theaterpädagogik ist es als fester Bestandteil in die Lehre des B.A. Studiengangs Theaterpädagogik integriert. Das Modul „ Archäologie der Theaterpädagogik“ befasst sich mit der Geschichte der Theaterpädagogik: Hier analysieren Studierende unter anderem Materialien aus dem Archiv und diskutieren Konzepte und Arbeitsweisen der Vorlassgeber, sie setzen diese zu ihren gegenwärtigen berufsbezogenen Fähigkeiten, Techniken und Konzepten in Beziehung. Auch bereits im Modul „Studium Generale I – Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ werden unter anderem für Techniken von Quellenanalyse und –kritikfachbezogene Archivmaterialien genutzt.
Alle Aktivitäten des DATP sind eng verzahnt mit den vielfältigen Inhalten seiner Bestände. Abgesehen von verschiedenen individuellen Forschungsprojekten seiner Nutzerinnen und Nutzer ist ein Doktorandenkolloquium an das DATP geknüpft, in dem verschiedene Promovenden ihre Forschungsinteressen und neuen Forschungsergebnisse zur Geschichte und Gegenwart des Fachs in regelmäßigen Abständen vorstellen und gemeinsam diskutieren.
Das DATP hat verschiedene öffentliche Ausstellungen mit Materialien und Medien aus seinen Sammlungen veranstaltet, unter anderem 2010 eine große Ausstellung im Theater an der Wilhelmshöhe an seinem Hochschulstandort Lingen/Ems, die von ca. 8000 Gästen besucht wurde.
Kontakt
Wissenschaftlich-fachliche Leitung | Wissenschaftliche Mitarbeit | |
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Prof. Dr. Andreas Wolfsteiner | Katharina Kolar | |
Raum: Campus Lingen, LB 0114 | Raum: Campus Lingen, LB 0207 |