Smart Factory und Laser-Baukasten auf der Hannover-Messe: Ministerbesuch bei Osnabrücker Forschern Donnerstag, 26. April 2018

Tauschten sich auf der Hannover Messe aus (v.l.): Rolf Behrens, Bitnamic; Präsident der Uni OS Prof. Wolfgang Lücke; Prof. Clemens Westerkamp, HS OS; Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen; Prof. Dr. Mirco Imlau, Uni OS; Heike Gosmann, WTT OS. Foto: WTT Osnabrück

Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler, Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann sowie Niedersächsische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kultur Dr. Sabine Johannsen informierten sich am Dienstag über die Forschungsergebnisse „Mensch-Roboter-Kollaborationen in Smart Factory“ der Hochschule Osnabrück und „konstruktionsflexible Open Source-Komponenten für die Photonik“ der Universität Osnabrück.

Prof. Dr. Clemens Westerkamp und das Team vom Kompetenzzentrum Industrie 4.0 der Hochschule Osnabrück zeigen derzeit auf der Hannover Messe 2018 an einem interaktiven Modell die „Mensch-Roboter-Kollaboration in einer Smart Factory“ anhand der Montage eines Fahrzeugscheinwerfers. Eine Weltneuheit stellt das Team um Prof. Dr. Mirco Imlau vom Fachbereich Physik der Universität Osnabrück mit ihrem Projekt „myphotonics: Open Source Komponenten für die Photonik“ vor. Begleitet werden beide Teams vom Wissens- und Technologietransfer (WTT) Osnabrück. Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler und der Niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann informierten sich jetzt über die Osnabrücker Projekte. Auch die Niedersächsische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kultur Dr. Sabine Johannsen hat sich gemeinsam mit Universitäts-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke am Stand des Landes Niedersachsen über die Innovationen aus Osnabrück informiert. Sie zeigte sich von den Forschungsergebnissen beeindruckt.

Das vor einem Jahr gegründete Kompetenzzentrum Industrie 4.0 der Hochschule Osnabrück zeigt am Beispiel der Montage eines Frontscheinwerfers, wie komplex das Zusammenspiel von Mensch und Roboter in der heutigen Industrie ist. Die  zeitgleiche Interaktion verlangt detaillierte, aufeinander abgestimmte Planungsschritte im Simulator und an der realen Anlage, um verschiedene Montageszenarien umzusetzen. „Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Industrie 4.0 gehören in Großunternehmen bereits zum Alltag“, sagt Prof. Dr. Clemens Westerkamp. „Im Mittelstand und Handwerk ist das Wissen über die Chancen und Risiken digitaler Technologien dagegen weniger verbreitet“, so der Informatik-Professor der Hochschule Osnabrück weiter. Gemeinsam mit seinen Kollegen, dem Robotik-Fachmann Prof. Dr. Dirk Rokossa und dem Spezialisten für Automatisierungstechnik Prof. Dr. Siegmar Lampe, will er das ändern. Ihr Team informiert kleine und mittlere Unternehmen der Region über praktisch erprobte Industrie 4.0-Lösungen und bietet seinen Partnern Anregungen, Konzepte und Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Projekte.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „Myphotonics“. Forscher und Ingenieure der Universität Osnabrück und der FH Südwestfalen entwickeln dabei Open Source Komponenten für die Photonikforschung. Das Ergebnis ist ein Do-it-yourself-Baukastensystem, mit dem der weltweit erste diodengepumpte, intra-cavity frequenzverdoppelte Nd:YAG Laser (DPSS) aus LEGO®-Bausteinen entwickelt wurde. Als Pumpdiode dient ein kommerzieller Laserpointer. Die Qualität des DIY-Baukastensystems erlaubt bereits den Aufbau von Interferometern und der für ein DIY-Optik-Labor benötigten mechanischen, optomechanischen und photometrischen Komponenten. „Das Lasersystem zeigt dabei nicht nur die hohe mechanische Qualität des myphotonics-Baukastensystems für Einsatzzwecke in Forschung und Entwicklung, sondern eröffnet auch den spielerischen Zugang zum Werkzeug Laser‘ für unseren wissenschaftlichen Nachwuchs“, so Projektleiter Prof. Imlau.

Ein weiteres Exponat präsentierte Rolf Behrens, der nach dem Studienabschluss an der Hochschule Osnabrück mit seinem Kommilitonen Alexei Kolesnikow das Start-up Bitnamic gegründet hat. Das im InnovationsCentrum Osnabrück ansässige Unternehmen entwickelt Smart-Service-Lösungen für die Industrie 4.0, um klassische Serviceprozesse zu verbessern und zu beschleunigen.

Von: Lidia Wübbelmann (HS OS), Frank Muscheid (Uni OS)

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