Osnabrücks klügste Nacht für kleine und große Entdecker Sonntag, 11. Juni 2017

Zum krönenden Abschluss der 1. Osnabrücker Campus Nacht gab es eine Wissenschaftsshow mit großem Feuerwerk. Foto: Hochschule Osnabrück/Aileen Rogge

15.000 Besucher kamen zur 1. Osnabrücker Campus Nacht - Hochschule und Universität begeisterten mit Experimenten, Workshops, Lesungen und einer Wissenschaftsshow

Rekordansturm bei der 1. Osnabrücker Campus Nacht: Rund 15.000 Besucher ließen sich von Experimenten, Mitmachaktionen, Workshops, Lesungen und Vorträgen  rund um das Osnabrücker Schloss, auf dem Campus Westerberg und auf Campus Haste faszinieren. An rund 200 Stationen kamen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität und Hochschule Osnabrück aus dem Beantworten von Fragen gar nicht mehr heraus. Es war »Osnabrücks klügste Nacht für kleine und große Entdecker«, fasste Besucherin Hannelore Freitag begeistert ihre Erlebnisse zusammen.

Mit einem Trommelwirbel eröffnete »Drum Experience« auf der Schlossbühne die lange Wissensnacht. Ausgestattet mit den persönlichen Veranstaltungstipps von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, NOZ-Chefredakteur Ralf Geisenhanslüke, den beiden Hochschulpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Lücke und Prof. Dr. Andreas Bertram sowie Studentenwerksvertreter Stefan Kobilke, starteten die Besucher in die lange Wissensnacht.

Studierende und Lehrende präsentierten im Schloss »Die lange Nacht der neuen Flügel«, die Rechtswissenschaftler eine Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht. Szenische Lesungen, Mitmachaktionen für Kinder und Schlossführungen, Verhaltenstests der Psychologen, ein Lernwerkstatt Inklusion sowie der Osnabrücker Thesenanschlag der Theologen ergänzten das Programm. 

In der ausgebuchten Schlossaula diskutierte Jung und Alt über die Zukunft Europas und lauschte anschließend einer Lesung über die Lebensgeschichte von Auguste Moses Nussbaum. Jutta und Manfred Guttmann aus Bad Iburg besuchten aufmerksam die Vorlesung »Woran krankt die Demokratie?« und fühlten sich bei der anschließenden Klausur an längst vergangene Studienzeiten erinnert. Inge Brehlow und Heinz Meißner aus Hagen a.T.W. ließen nach dem ersten Rundgang beim »Biblischen Wein« erst mal die Seele baumeln.

Die Besucher aus dem Großraum Osnabrück und dem norddeutschen Raum waren begeistert, wieviel Forschung hier in Osnabrück ansässig ist. »Eine Stadt, die mit ihren Hochschulen enorm viel Wissen schafft«, entfuhr es Simon Paul. So viel, dass Andrea Stelkens aus Aachen sich schon vorab sehr genau informierte, welche Stationen sie sehen wollte. Hilfreich war dabei die mobile Internetseite, auf der die Wissenshungrigen ihre ganz persönliche Reise in die Welt der Forschung zusammenstellen konnten.

Nach so vielen Eindrücken nutzte dann Familie Dean aus Westerkappeln die gute Möglichkeit, in der Mensa auszuruhen und das Gesehene bei einem kleinen Snack erst einmal sacken zu lassen. Vater Loyd Dean: »Die Campusnacht ist eine super Idee! Die Auswahl ist so groß, dass diese lange Nacht der Wissenschaft viel zu kurz ist.«  Mit dem kostenfreien Busticket der Stadtwerke Osnabrück ging es dann weiter zum Westerberg.

Dort konnten die Besucherinnen und Besucher unter anderem in Teile eines Alterssimulationsanzugs schlüpfen, Roboter programmieren oder eigene Cremes mischen. Dazu gab es verschiedenste Mini-Vorlesungen, zum Beispiel zu selbstfahrenden Autos, zur Energiewende und zum Zusammenhang von Wirtschaft und Glück. Friederike Lechtermann und Tochter Josephine hatten vorher das Programm der OCN ganz genau studiert und sind vom Schloss zum Westerberg geradelt: »Gefühlt haben wir schon alles gemacht, wie zum Beispiel den Vibrationsgürtel ausprobiert, eine Virtual Reality-Brille aufgesetzt und den psychologischen Karriere-Test absolviert. Auch die Bereiche Pflege und Gesundheitswissenschaften haben uns sehr interessiert.«

Dico Eichholt und Frank Bergfeld hatten sich auf die Experimente am Campus Westerberg spezialisiert: »Ich bin Elektrotechniker und würde gerne hier an der Hochschule Maschinenbau oder Verfahrenstechnik studieren. Die OCN ist eine gute Gelegenheit, die Räume und Labore mal von innen zu sehen«, so Eichholt. Bergfeld ergänzt: »Wissenschaft interessiert mich einfach. Es ist toll, hier etwas aus der Forschung in der praktischen Anwendung zu erleben.« Ihr persönliches Highlight: Die Blitzshow im Hochspannungslabor mit Schlagzeuger. Großen Andrang gab es unter anderem auch beim Flugsimulator, der Mehlstaubexplosion und dem Produkttest am aufgebauten Supermarktregal. Junge Familien zog es ins Biologiegebäude. Malen mit fluoreszierenden Proteinen war hier der Renner.

Verschiedene Bands von Hochschul-Studierenden verwandelten den Mensa-Vorplatz während der OCN in ein kleines Festival-Gelände. Die Grüne Schule des Botanischen Gartens bot ein abwechslungsreiches Programm für Kinder und Jugendliche. Und nach den Abendführungen öffnete dann die Cocktailbar im Tropenhaus.

Am Campus Haste konnten die Besucherinnen und Besucher Live-Musik auf der Campus-Bühne erleben und unter anderem an Führungen durch den Staudengarten und zum Schmied im Hone mit Besuch des Lebensmittellabors und der Brauanlage teilnehmen. Die Freundinnen Bettina Brockmann und Christina Buck aus Versmold haben auf dem Campus Haste unter anderem klimafreundliche Tomaten getestet. »So einen Geschmackstest habe ich heute zum ersten Mal mitgemacht. Das war gut erklärt und alles leicht verständlich«, berichtet Brockmann, die vor 17 Jahren in Haste Ökotrophologie studiert hat.

Auch die kleinen Forscherinnen und Forscher konnten in Haste viel entdecken. Kai (10 Jahre) und Lars (8) haben ihre eigenen Gummibärchen hergestellt. »Das geht eigentlich ganz leicht: erst ein paar Tropfen von der blauen Lebensmittelfarbe, dann ein paar Tropfen Vanillearoma, dann umrühren und in die Gummibärchenform gießen«, berichteten die Brüder begeistert.

Zum krönenden Abschluss gab es für tausende Zuschauer um Mitternacht eine musikalisch untermalte Wissenschaftsshow mit großem Feuerwerk auf dem Vorplatz der Mensa am Westerberg.

Von: GB Kommunikation, Isabelle Diekmann (Hochschule Osnabrück) | Pressestelle der Universität Osnabrück

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