Niedersachsen-Technikum bestärkt junge Frauen bei der MINT-Berufswahl – Abschlussveranstaltung im Osnabrücker Schloss Mittwoch, 22. Februar 2017

Beim Abschluss des Niedersachsen-Technikums 2016/17 präsentierten die Teilnehmerinnen dem interessierten Publikum auf beeindruckende Art und Weise, was sie im letzen halben Jahr zum Thema MINT gelernt haben. (Foto: Jan Rüter / Hochschule Osnabrück)

Auf der Abschlussveranstaltung des Niedersachsen-Technikums im Osnabrücker Schloss präsentierten die Teilnehmerinnen des Berufsorientierungsprojektes dem interessierten Publikum auf beeindruckende Art und Weise, was sie in den vergangenen sechs Monaten an der Universität und Hochschule Osnabrück sowie in ihren Praktikumsunternehmen zum Thema MINT erlernt haben. Die meisten der 30 »Technikantinnen« sind sich sicher, dass ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium für sie genau das richtige ist.

»Gerade in Zeiten, in denen im MINT-Bereich ein erheblicher Bedarf an motivierten und qualifizierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen besteht, stellt das Niedersachsen-Technikum ein besonders erfolgreiches Konzept zur praxisintegrierten Berufsorientierung für junge Frauen mit Abitur oder Fachabitur dar«, erläutert der Vizepräsident für Studium und Lehre der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Joachim Härtling. Es richtet sich an Schulabsolventinnen mit Interesse an Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften oder Technik, die sich naturwissenschaftlich-technische Anteile in ihrem späteren Beruf vorstellen können, die über ein breites Interessensspektrum verfügen und sich noch nicht für ein konkretes Studienfach oder eine spezifische Ausbildung entscheiden können.  

Die »Technikantinnen« stellten den mehr als 180 Gästen in der Schlossaula ihre Projekte vor, die sie in ihren Betrieben selbständig bearbeitet haben. Das Spektrum der in den Betrieben erlernten Fähigkeiten reicht dabei von der Programmierung über das Schweißen bis zum Konstruieren und Planen. An der Hochschule und der Universität haben junge Frauen Vorlesungen in der Elektrotechnik, dem Maschinenbau, der Physik, der Wirtschaftsinformatik und der Werkstofftechnik besucht und erste Prüfungen ablegt, die auf ein zukünftiges Studium angerechnet werden können.  

Was macht das Konzept so erfolgreich? Anna Sophia Sommer muss nicht lange überlegen. Sie war Teilnehmerin des Technikums an der Universität Osnabrück, hörte eine Einführungsvorlesung in der Wirtschaftsinformatik und arbeitete gleichzeitig bei der Firma basecom GmbH & Co. KG. »Das Technikum war für mich die tolle Gelegenheit, einen technisch/naturwissenschaftlichen Bereich auszuprobieren und praktische Erfahrung zu sammeln.« Im Betrieb hat sie ein Plugin für Shopware entwickelt. Nach dem Technikum will die 19-jährige Abiturientin Cognitive Science an der Universität Osnabrück studieren.  

Frauke Pieper (18 Jahre) absolvierte das Technikum an der Hochschule Osnabrück. »Das war die beste Entscheidung meines Lebens, da ich so herausgefunden habe, welcher Beruf zu mir passt.« Sie arbeitete das halbe Jahr bei Schoeller Technocell GmbH & Co. KG und beschäftigte sich mit dem Siebwechsel einer Papiermaschine. Jetzt will sie Maschinenbau an der TU Braunschweig studieren.  

»Seitdem wir das Niedersachsen-Technikum seit 2012 an neun Standorten in ganz Niedersachsen etablieren konnten, haben mehr als 470 „Technikantinnen“ an der Berufsorientierung für junge Frauen an Hochschulen und in Unternehmen teilgenommen. Neun von zehn Technikantinnen haben sich im Anschluss für ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung entschieden«, berichtet Prof. Barbara Schwarze, Leiterin der Zentralen Koordinierungsstelle des Niedersachsen-Technikums und Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück.  

Für das Niedersachsen-Technikum 2017/2018, das im September 2017 startet, haben sich bereits frühzeitig zahlreiche junge Frauen in Osnabrück angemeldet. Weitere Interessentinnen für das Programm sind herzlich willkommen.

Kontakt: Helen Koepke, Niedersachsen-Technikum, Tel. +49 541 969-4098, E-Mail: helen.koepke@zsb-os.de 

Von: Dr. Utz Lederbogen, Universität Osnabück

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