Lingener Theaterpädagogen referierten über Forschungen zu DDR-Historie Montag, 24. Oktober 2016

Eva Renvert, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterpädagogik, bei ihrem Plenarvortrag „Horizonte – Arbeitertheater in der DDR“. Foto: Hochschule Osnabrück

Prof. Dr. Marianne Streisand, Eva Renvert und Bernd Oevermann waren bei Fachtagung in Siegen

„Theaterpädagogik in der DDR“ war das Tagungsthema der diesjährigen „Ständigen Konferenz für Spiel und Theater an  Hochschulen“, die Anfang Oktober an der Universität Siegen stattfand, mit großer Beteiligung des Instituts für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück in Lingen und dem Deutschen Archiv für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück in Lingen. Denn hochaktuell ist die Frage des historischen Vermächtnisses der DDR, deren facettenreiches kulturelles Erbe durch eine generelle historische Marginalisierung dieses Staates unterzugehen droht.

Eva Renvert, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterpädagogik, gab in ihrem Plenarvortrag „Horizonte – Arbeitertheater in der DDR“ neue Einblicke in ein theatrales Feld, das unter theaterpädagogischen Prämissen weithin unerforscht ist. Herausfordernd waren dabei ihre Thesen, die die Standards der insbesondere westdeutschen Einordnungs-Koordinaten durcheinanderbrachten. Sie konnte dabei auf Narrationen und Aussagen zurückgreifen, die sie über Interviews und Gespräche mit noch lebenden Arbeiterschauspielern und Dramaturgen der DDR sammelte.

Prof. Dr. Marianne Streisand und Bernd Oevermann vom Deutschen Archiv für Theaterpädagogik, das dem Institut für Theaterpädagogik angegliedert ist, konnten durch die Präsentation von Materialien aus den Sammlungen von Prof. Dr. Kristin Wardetzky und Prof. Dr. Christel Hoffmann die Thematik der Tagung  ergänzen und vertiefen. Wardetzky und Hoffmann haben zu Zeiten der DDR an verschiedenen Wirkungsstätten den Bereich der Theaterpädagogik im Amateurbereich wesentlich mitgestaltet und auch nach der Wende starke Impulse für Forschung und Lehre in der Theaterpädagogik gesetzt.

Das Institut für Theaterpädagogik und das Deutsche Archiv für Theaterpädagogik wirken bei dieser jährlich stattfindenden Konferenz aktiv an den Inhalten mit. Die Konferenz hat das Ziel, sozial-und kulturpolitische Ausbildungs- und Lehramtsstudiengänge zu profilieren und zwischen ihnen den Austausch zu fördern. Richtungsweisende Themen aus dem gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Kontext sind inhaltliche Grundlage für den Diskurs.

Von: Bernd Oevermann