VDE- und VDI-Preise für Absolventen der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik Montag, 3. April 2017

Erfolgreicher Nachwuchs im Ingenieurswesen: Von oben: Stefan Berghaus (links), Stefan Parlmeyer. Mitte: Nico Pahmeyer. Unten: Alexander Grever (links) und Jakob Ohle. Es gratulierten Olaf Reichling, Vorsitzender VDE Bezirksverein, und Professor Eberhard Wißerodt, Vorsitzender VDI Bezirksverein. (Foto: VDI Bezirksverein Osnabrück-Emsland)

Zukunft gestalten durch Technik: Sichere Flugzeugmontage, komfortable Autos und optimierte Produktionsprozesse - VDI und VDE Bezirksvereine Osnabrück-Emsland prämieren herausragende ingenieurwissenschaftliche Abschlussarbeiten potentieller Führungskräfte

Schneller, sicherer und komfortabler – der Ingenieurnachwuchs konnte auch 2017 unter Beweis stellen, dass er die technische und damit auch die gesellschaftliche Entwicklung erheblich beeinflusst. Zur Prämierung von herausragenden ingenieurwissenschaftlichen Arbeiten kamen jetzt im Museum Industriekultur in Osnabrück Vertreter der Bezirksvereine Osnabrück-Emsland des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Verbands der Elektrotechnik und Elektronik (VDE) zusammen. Auszeichnungen vom VDI konnten Jakob Ohle, Nico Pahmeyer sowie Alexander Grever vom Vorsitzenden Prof. Eberhard Wißerodt entgegennehmen. Der VDE  unter Vorsitz von Olaf Reichling zeichnete Stefan Berghaus und Stefan Parlmeyer aus.

Mit der „Analyse und Optimierung des Montagekonzeptes der Endkappen des A 320-Seitenleitwerkes zur Vermeidung von Nacharbeiten“ setzte sich Nico Pahmeyer in seiner Masterarbeit auseinander. „Dabei geht es nicht nur um den Ausschluss von Sicherheitsrisiken, sondern auch um die Vermeidung von Ursachen, die zu häufigen Nacharbeiten in der Montage führen“, so Pahmeyer. Die Endkappen werden am Heck des Flugzeughecks montiert und müssen eine bestimmte Spaltenweite zu benachbarten Bauteilen aufweisen.

Mit der „Makroprogrammierung in Adams Car und VBA als standardisierte Simulation aktiv gelenkter Hinterachsen“  setzte sich Preisträger Alexander Grever in seiner Bachelorarbeit auseinander. Was kompliziert klingt ist die Verkürzung einer Fahrzeugsimulation die sich mit Werten der Hinterachse zu Beurteilung des Fahrverhaltens in hochklassigen Neuwagen beschäftigt. Durch ständige Optimierung der Hinterachslenkung erreichen die Automobilhersteller mehr Fahrsicherheit bei höheren Geschwindigkeiten und mehr Komfort bei niedrigeren Geschwindigkeiten, der sich beispielsweise in einem kleineren Wendekreis zeigt. Das Auto wird agiler.

Jakob Ohle beschäftigte sich in seiner Masterarbeit mit der „Entwicklung eines Drehfräsbearbeitungszentrums mit zwei Drehfrässpindeln. Für den Bearbeitungsprozess „Drehen, Fräsen, Schleifen“ wird damit ermöglicht, zwei Komponenten gleichzeitig durch zwei Werkzeuge bearbeiten zu lassen, oder eine Komponente mit zwei Werkzeugen. Die Produktionskette wird damit zeitlich optimiert.

Stefan Berghaus Masterarbeit trägt den Titel „Identifikation sättigungs- und ortsabhängiger Induktivitäten einer fünfphasigen Synchronmaschine“. Was für den Laien erst einmal wie „Fachchinesisch“ klingt ist die Erforschung elektrischer Regelparameter, die genauer dosiert werden können. Interessant ist das für den Maschinenantrieb in der Industrie sowie für den Bau von Automobilen, die mit Strom betrieben werden.

Stefan Parlmeyers Masterarbeit mit der Überschrift „ Entwicklung eines Multi-Gate-Systems zur Berechnung von Finte Elementenmodelle in der Programmiersprache C-Sharp“ bedarf ebenfalls einer kurzen Erklärung.
„Im Grunde genommen werden physikalische Modelle in ihrer Belastungs- und Biegemöglichkeit durch reduzierte Simulationszeit schneller getestet – und mit Unterstützung von Freeware-Software. Dabei werden bis zu 20.000 Simulationen durchgespielt, der Entwickler bekommt aber hinterher nur die Daten, die für seine Arbeit wichtig sind“, so Parlmeyer.

„Insgesamt“, so hob Professor Eberhard Wißerodt in seiner Begrüßungsrede hervor, „ zeigen die prämierten Arbeiten die Vielfalt der Ingenieurwissenschaften.“ Auch in diesem Jahr, so Wißerodt, habe es einige herausragende Abschlussarbeiten gegeben, die die Qualität des wissenschaftlichen Hochschulstandorts Osnabrück widerspiegeln.

„Für den Nachwuchs angehender Führungskräfte aus der Region ist gesorgt“, sind sich Wißerodt für den VDI und Olaf Reichling für den VDE sicher.

Der Fachvortrag „Das Werk Stade im Airbusverbund“ wurde von Preisträger Nico Pahmeyer gehalten. Die musikalische Begleitung der Veranstaltung übernahm das Trio „Maschine Tolerance“.

 

Von: Fakultät IuI